10- "Warum blutet Ravn?"

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Irrlichter:
-Magische, Glühwürmchen-ähnliche Wesen, nur in grün.
-Leben überall, wo nur Idioten alleine hingehen.
-Ernähren sich von diesen Idioten.
-Können Gestalt in Koboldform ändern, was auch nicht besser ist.
-Sammeln sich gerne an Orten mit alter Magie (so wie Elfen) [...]

- ( Aus Lyas Aufschrieben in Wesenslehre; liegen verstreut und zerfleddert in einem verwüsteten Zimmer der Burg der Kinder)

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          Im Spiegelbild des Sees sah ich Rakes kleine Hand in meiner. Er hatte die letzten Schritte auf die Lichtung alleine tun wollen und nun hängte er sich mit seinem gesamten Gewicht in meinen Arm, nur um die glatte Oberfläche zu berühren.

Ich ließ ihn nicht.

Dieses Wasser hatte bisher nur Unheil und Probleme gebracht, obwohl es eigentlich eine so wundervolle Wirkung haben sollte. Selbst ich stand andächtig vor dem Ufer und sträubte mich innerlich, noch einmal damit in Verbindung zu kommen. Vielleicht hatte der Hass des Königs es verdorben? Vielleicht sollte es gar nicht in diesem abgesperrten Wald sein, sondern unter den hohen Bergen, nahe den tosenden Wasserfällen?

Das mitgebrachte Irrlicht hatte seine schwarzen Äuglein ebenfalls auf die spiegelnde Oberfläche geheftet, als wisse es, worum es sich hierbei handelte. Stumm und bewegungslos hockte es in dem Käfig, die spinnenfeinen Finger um zwei Gitterstäbe geschlungen.
Bestimmt erinnerte dieser Tümpel an die großen Moorflächen, die sonst die kleinen Wesen beheimateten.

Der Gedanke an mein eigenes Heim ließ mich erschaudern. Es lag ebenfalls an einem See, doch das Haus war vollkommen verlassen und verwüstet. Niemand würde dort für eine lange Zeit einziehen. Es war an mir dies möglich zu machen.

Mit einem Seufzen hob ich Rake trotz leiser Proteste auf einen moosüberwachsenen Stein.
„Bleib dort sitzen. Wenn alles gut geht, wirst du gleich ein grässlicher Volltrottel", flüsterte ich ihm beruhigend zu, als er sofort darum bettelte wieder auf den Arm genommen zu werden. Er war unglaublich Nähe bedürftig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ihm jemand all die Zuwendung gegeben hatte, als er mit seiner Mutter hierhergebracht worden war. Sicherlich kannte er Abweisung viel besser, als ehrliche Liebe. Kein Wunder, dass er heute so unausstehlich war.

Gedankenverloren strich ich ihm durch die Haare.
Er war ein so unschuldiges Kind, ohne jegliche Ähnlichkeiten zu seinem späteren Selbst. Und ich tat Theenan Schreckliches an, indem ich den alten Rake zurückholte. Auch wenn er darüber kein Wort verloren hatte und mich ganz selbstverständlich in meinen Bemühungen unterstützt hatte, es war kaum zu übersehen in den angsterfüllten Blicken, die er dem Kind zuwarf.

All diese Gedanken machten die Schritte zurück zum Wasser so viel schwerer. Stumm reflektierte es das grüne Licht, als wäre es nichts weiter als ein einfacher Tümpel. Ich kniete mich daneben und versuchte erfolglos unter die Oberfläche zu sehen.
Gleichzeitig überkam eine kaum wahrnehmbare Anspannung meine Nerven. Was auch immer jetzt passieren würde, Veränderungen folgten.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt