17- "Ich hoffe eines Tages kannst du mir verzeihen."

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"[...] Es ist alter Brauch, dass jeder ledige König nach dem Tod seines Vorgängers zwei Wochen Zeit hat, um eine Braut zu finden. Sollten die Götter ihm nicht gewogen sein, werden sie dies verhindern. Sein Stammbaum hat an dieser Stelle ein Ende gefunden und der Thron wird einem anderen Mann übergeben. [...]"

-(Tiglentis, "Riten, Bräuche und die Bedeutung von Schlaf", S. 112)

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          „Setz dich." Ohne von seinem Brief aufzusehen, deutete Kaelchon auf die kleine Gruppe an Sofas vor dem kalten Kamin. Teure Möbelstücke in schlechter Verfassung. Abgewetzte Seide und Macken im dunklen Holz des Beistelltisches, erzählten ihre ganz eigene Geschichte.

Ich klammerte mich an ihnen fest, als die zufallende Tür mich in einem Raum mit dem König einschloss. Er war ein wahrer Sammler kaputter Stücke. Ein so großer Liebhaber zerbrochener Gegenstände, dass er jeden seiner Ziehsöhne in eines verwandelt hatte. Und ich war so kurz davor, mich ihren Reihen anzuschließen.

„Lyanna, steh nicht in der Tür herum, als wärst du eine meiner Bediensteten. Setz dich und schenk uns Tee ein", herrschte mich der Mann von seiner kleinen Arbeitsecke nahe der bodentiefen Fenster an. Das Licht der untergehenden Sonne fiel auf verteilte Blätter, geöffnete Bücher und Schriftrollen. Ein ganzes Königreich in Zeichen.

Ich riss mich von dem Anblick los und folgte lautlos der Aufforderung zu dem silbernen Geschirr, das mir beim Eintreten entgangen war. So lächerlich es auch war, ich konnte nicht aufhören mir Theenan in diesem Zimmer vorzustellen. Die hochgezogenen Schultern, die beinahe die Narbe in seinem Gesicht verdeckten.

Ich setzte mich so auf eines der Sofas, dass ich Kaelchon nicht aus dem Blick ließ, als ich mich mit unruhigen Händen daran machte den Tee einzuschenken. Meine Finger schmerzten, als sie mit dem erhitzten Metall in Berührung kamen, doch ich wagte nicht sie wegzuziehen. Lediglich ein leises Hissen entkam meiner steinernen Kontrolle.

Der König hob den Kopf und studiere mich einen Herzschlag lang. Die blauen Augen wie eine eisige Hand in meinem Rücken. Mit einem Seufzen legte er seine Feder weg und erhob sich vom Stuhl. Bis er mich erreichte, hatte ich bereits zwei Tassen eingeschenkt und meine Hände schnell in den Rockfalten verborgen. Er nahm mir gegenüber Platz.

„Das Verfluchte Kind hat tatsächlich versucht, dich zu befreien", eröffnete er das Gespräch, nahm jedoch keinen Schluck aus dem Tee, „Leider hatten wir kleine Probleme mit seiner Bewachung, aber jetzt ist er wieder sicher untergebracht. Und trotzdem ... Eine eher ungewöhnlich emotionale Tat, für seine Art."

Lewi. Ich vermied es dem Mann in die Augen zu sehen und griff stattdessen selbst nach einer Tasse. Lewi war ein Narr. Er hätte bei unseren Eltern bleiben sollen. Den Gedanken an seine Zukunft schloss ich in den dunkelsten Teil meines Verstandes fort. Zusammen mit meiner Schuld an Theenans Tod. Wenn ich ehrlich war, wurde es eher voll in dieser Ecke und immer schwieriger zu ignorieren.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt