Schon einige Minuten lang waren alle, bis auf mich & Herr Peitsche geschockt. ,,Du kannst nicht sprechen?", meinte der Lehrer etwas verwundert. Ich nickte als Antwort. ,,Bitte nehmt Anastasia gut auf", bat Herr Pietsch die Klasse. ,,Natürlich wird die Klasse das! Es sind alles sehr freundliche Schüler, Anastasia. Nicht vergleichbar mit den Schülern da draußen", meinte der andere Lehrer wieder. Ich lächelte der Klasse freundlich entgegen. ,,Du wirst uns lieben! ", rief einer von den Jungs. Ich zeigte ihm stumm lachend den Daumen nach oben. Dann ließ ich meine Blicke mal durch die Klasse wandern. Mir fiel sofort ein Mädchen in der letzten Reihe auf. An ihr bleib mein Augenpaar sofort hängen. Sie war wirklich hübsch! Ich lief zu Herrn Pietsch und machte eine schreibende Hand nach. ,,Du willst ein Blatt und einen Stift?", fragte er zur Sicherheit nach. Ich nickte. Sofort kramte er die 2 Dinge heraus und überreichte sie mir. Um darauf schreiben zu können nahm ich mir eine Pult aus der ersten Reihe zur Hilfe. Der Junge, der daran saß, machte mir sofort Platz. Ich nickte und lächelte ihm freundlich als Dankeschön an. Dann schrieb ich auf den Zettel folgende Frage:
,,Wer teilt mit mir Zimmer 445?"
Dies war nämlich meine Zimmernummer. Danach zeigte ich diese Frage der ganzen Klasse. Es dauerte einen Moment, bis sich jemand meldete. Besser gesagt meldete sich garniemand. ,,Ich, Anastasia", antwortete das Mädchen aus der letzten Reihe und lächelte mich an. Ich war glücklich darüber, denn sie war die Jenige gewesen, von der ich vorhin noch nicht mehr meine Blicke lassen konnte. Ich nickte wieder und verbeugte mich als Anerkennung. Beide Lehrer finden an zu lächeln. ,,Die liebe Scarlett!" Ich sah verwundert zu meinen Lehrern und dann wieder zu dem Mädchen. Anscheinend hieß sie Scarlett... Sie grinste nur breit und der Rest der Klasse begann leise zu lachen.
,,Was ist denn?", schrieb ich auf den Zettel und zeigte diesen. ,,Ich bin lesbisch. Und da ich single bin und du wirklich hübsch bist... Verstehst du?" Ich nickte wissend und die anderen lachten. Auslachen war es aber nicht. ,,Ist sie wohl fies zu Mädchen oder warum lacht ihr?", fragte Pietsch. ,,Nein, überhaupt nicht und nein, ich habe auch nicht aller ein paar Wochen eine Neue. Ich denke sie lachen über mich, weil wir uns auch noch ein Zimmer teilen, wobei viele der andern Mädchen total scharf darauf sind", erzählte sie. Dieses Mädchen wirkte so selbstsicher und glücklich, als würde sie sich für nichts schämen. Aber Moment mal..?! Soll das heißen, dass ich... Aber ich bin nicht lesbisch. Bestimmt nicht!
,,Gut. Ich zeig ihr jetzt noch den Rest der Schule. Heute wird sie auf jeden Fall nicht mehr beim Unterricht erscheinen. Erst ab morgen", unterbrach Pietsch uns. Ich nickte einverstanden. Gleich darauf wollten wir das Zimmer wieder verlassen. ,,Bis später, Anastasia! Ich bin dreiviertel 1 fertig mit der Schule!", rief Scarlett mir hinterher. Ich winkte ihr zum Abschied mit einem hochrotem Gesicht. Dann schloss sich die Tür wieder. ,,Findest du die Klasse bisher in Ordnung?" Ich zeigte ihm einen positiven Daumen und lächelte. ,,Das freut mich riesig. Das eben war Frau Perth. Sie unterrichtet Englisch in der Klasse. Ich bin übrigens dein Klassenlehrer. Du wirst mich in Sport und Musik haben. Aber keine Angst, wir singen nicht immer, sondern eher selten."Nach einer weiteren Stunde hatte er mir dann alles gezeigt. Ich schaute auf meine Armbanduhr. 12:37 Uhr. Ein kleines stummes Seufzen verließ meine Lippen. Damit machte ich mich auf den Weg auf mein Zimmer. 445 befand sich fast ganz oben. Das war ein großer Nachteil. Hier gab es nämlich keinen Fahrstuhl, sondern nur Treppen. Ich beeilte mich sogar ein wenig, da ich eher als Scarlett da sein wollte und das war ich auch. Es hatte noch nicht mal zum Stundenende geklingelt. Somit machte ich mich ans Auspacken. Es war so gut wie eindeutig welcher Schrank mir gehörte, denn er stand auf meiner Seite. Ich machte die Schranktüren auf und begann die Klamotten einzuräumen. Ein Glück hatte ich Kleiderbügel mitgenommen, denn da hangen nur 3 Stück. Stolz auf mich nahm ich die Zusätzlichen aus meinen Koffer und hang diese auf die Stange. Sachen, die auf die Bügel mussten, hang ich darauf und den Rest verstaute ich in den Fächern. Nun konnte ich auch schon die Schüler in den Gängen hören. Aber die Klingel hatte ich nicht gehört. Anscheinend hörte man sie eher im unteren Bereich des Schlafsaals. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgeschmissen. Ich gab wohl das erste Mal seit Jahren einen Ton von mir. Ich wurde so sehr erschreckt, dass ich kreischte. Trotzdem klang es sehr komisch- halt irgendwie nicht normal. ,,Oh, verzeih. Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken!", rief Scarlett, welche auf mich zugerannt kam. Sie schien alleine zu sein. ,,Aus der Nähe siehst du noch viel hübscher aus! Ich glaub, es wird schwer die Kontrolle über mich zu halten", seufzte sie. Ich fing an stumm zu kichern. ,,Selbst dein Lächeln steht dir", lächelte sie mich ehrlich an. >Dir auch<, schoss es mir durch den Kopf. ,,Du bist beim Einräumen? Kann ich dir helfen?" Ich nickte dankbar über das Angebot. Ich zeigte auf einer der Stabel und zeigte auf das eine leere Fach im Schrank. ,,Gut, okay"
Es dauerte gar nicht lange, bis mein Schrank dann fertig war. Endlich hatte ich auch mal Zeit zum Umschauen.
Das Zimmer hatte eine rechteckige Form. Wenn man durch die Tür in das Zimmer gelangte, standen links und rechte die zwei großen Schränke. Darin hatte man übrigens viel Platz! Direkt an den Schränken gestellt standen links sowie rechts Schreibtische mit Stuhl, Lampe und darüber an der Wand eine Pinnwand. Dann hatte man wenig Platz, wobei bei Scarlett eine Tür war, wo ich zum Beispiel meinen Koffer verstaute. Dann kamen die Betten. Die Wand gegenüber der Tür hatte 2 Fenster, immer am Kopf des Bettes. Und in der Mitte stand noch eine weiße Papierlampe. Hier war alles was man brauchte. Sogar Extra-Steckdosen!
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A dump life (gxg) (beendet)
JugendliteraturAnastasia kommt neu auf ein Internat, da ihre Eltern sich ein besseres Leben für sie wünschen. Die 15-jährige ist allerdings nicht wie die anderen. Sie wird einigermaßen gut in ihre neuen Klasse aufgenommen und verliebt sich sogar in ein Mädchen aus...