Kapitel 5: Auf dem Weg

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,,Und? Ist das nicht eine gute Nachricht?" Ich sprang ihr glücklich in die Arme. Dafür liebte ich sie jetzt schon! >Moment... Was? Lieben?< Ich war sowas von perplex von diesen Gedanken. Ich griff nach den Zettel.
,,Du bist die beste Freundin, die man sich nur überhaupt vorstellen kann!" Sie sah mich glücklich an und umarmte mich wieder. ,,Ich möchte nur, dass du nicht traurig bist"
Danach machten wir dann noch Unsere Hausaufgaben und lernten etwas für Mathe, da wir das morgen haben werden.

Ich hatte gerade Mathematik und saß brav lernend auf meinem Stuhl und schrieb die Frage von der Tafel ab. ,,Anastasia, komm bitte vor und löse die Aufgabe", bat mich der Lehrer. Ich war kurz erschrocken, denn sowas war nie mein Fall gewesen. Zumal ich nicht mal wusste, ob er wusste, dass ich nicht reden kann. Ich konnte das ja nun nicht jeden sagen, mit dem ich in Kontakt kam. Das war nervig!
Ich begann anzuschreiben. ,,Erkläre auch mal was dazu. Ich benote es", sagte er dann. Ich hörte auf zu schreiben und sah auf den Boden. Ich spürte Scarletts besorgten Blick auf mir.  ,,Hörst du?"  Ich nickte schnell, doch tat weiterhin nichts. Auf dieser Schule war es schrecklich, wenn man mal von einem Lehrer Ärger bekam. Aber bei denen, den die Schule so gut wie egal war, war es egal. Die waren ja die Coolen! ,,Sprichst du mal mit mir?", wurde er langsam ungeduldig. Ich schrieb schweugend weiter. ,,Herr Lehrer?", ertönte plötzlich Scarletts Stimme. ,,Was ist?", murrte er leicht wutig. ,,Anastasia ist stumm. Sie kann nicht sprechen" ,,Ja ne! Ist klar! Anastasia setz dich, 6, weil du much so eiskalt ignoriert hast. Außerdem wird du morgen einen Vortrag über mathematsiche Körper halten" Ich war komplett sprachlos. Meine Blicke sahen bestimmt ungläubig aus. Ich schüttelte mit dem Kopf. Dann schrieb ich an die Tafel.
,,Ich kann doch nicht sprechen!"
,,Das kann mir jeder sagen und am Ende willst du dich doch bloß in den Mittelpunkt wiegen!" Tränen bildeten sich in meinen Augen. ,,Und du bleibst heute Nachmittag für seine Dreistigkeit da" >Das wäre ja um 5!< Oh nein! Ich hielt es nicht mehr aus. Weinend und wutig verließ ich das Zimmer. Scarlett rief meinen Namen, aber ich ließ mich nicht aufhalten.
,,Warte, Anastasia!", rief meine Zimmergenossin hinter mir. Anscheinend war sie mir gefolgt. Ich blieb stehen. ,,Ich werde jetzt zum Direktor gehen und sagen, dass er es mal seinen Angestellten sagen soll", sagte sie. Ich nickte und setzte mich auf das Fensterbrett an der Seite.
Kurz darauf stand Scarlett mitsamt des Direktors im Schlepptau vor mir. ,,Verzeih mir, Anastasia. Ich hatte es eigentlich allen gesagt, aber er hat es anscheinend nicht gewusst", entschuldigte er sich. Damit ging er in unser Klassenzimmer und redete mit dem Lehrer. Der entschuldigte sich dann auch noch bei mir.

17 Uhr machen wir uns dann auch schon fertig für den Termin. Scarlett hatte sich noch zuvor erkundigt, ob wie dafür eine Erlaubnis brauchten, aber wir durften hier jederzeit raus, solang wir 20 Uhr wieder da sind. Ich zog mir etwas ordentliches an, während meine Zimmergenossin wie immer aus sah. Für mich sah sie aber perfekt aus. Ich fand ihren Kleidungasstil super, aber es war nichts für mich. Sie war eher der dunklere Typ, ich eher der Hellere. >Gegenseite ziehen sich an<, schoss es mir durch den Kopf. Ich lächelte. Das wäre auch mal was Neues. Aber bestimmt hat sie nicht das geringste Interesse an mir, zumal ich ja Hetero bin. ,,So, bist du fertig mit denken?", fragte sie mich lächelnd. Wieder schoss mir die Wärme ins Gesicht und ich drehte mich weg von ihr. ,,Alles klar bei dir? Du bist aufgeregt, ich versteh dich schon" Ein Glück dachte sie sowas! Warum auch schoss mir Röte ins Gesicht?!

Wir fuhren mit einem Bus zu dieser besagten Klinik. Ich war ziemlich aufgeregt, denn reden zu können war meine größter Traum. Mir war klar, dass es nicht schon heute Abend sein konnte, aber vielleicht in einem Monat oder 2? Ich saß am Fenster und sah hinaus auf die Straße. Irgendwie hatte ich auch Angst.
Ich erhob meinen Kopf und sah Scarlett in die Augen. Sie waren blau und sahen so wunderschön aus. Ich verlor mich geradezu darin. Mein Herz begann zu rasen. ,,Was n los?", fragte sie mich nur. Schüchtern sah ich weg.
Nach weiteren 5 Minuten waren wir angekommen. Wir beide stiegen aus und mussten dann noch ein kleines Stück laufen.

A dump life (gxg) (beendet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt