Kapitel 9: Die Neue

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Nachdem Scarlett mir dann verziehen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Unterricht. So richtig Lust hatte ich erlich gesagt nicht darauf. Viel lieber würde ich etwas mit Scarlett unternehmen.

Als ich mich an meinen Platz setzte, gehörte mir wie sonst immer auch die volle Aufmerksamkeit. Meine Mitschüler warfen mir immer solche neugierigen Blicke zu, als wäre ich ein Unmensch. Sie schienen sogar darauf zu warten, dass mir Fehler passierten. Aber das war bei mir fast nie der Fall, weswegen sie bei mir immer fehlschlugen.
Ich sah dennoch hilflos zu Scarlett. Die Blicke meiner Mitschüler gingen mir tierisch auf den Senkel und ich fühlte mich auch nicht wohl.
Sie lief auf mich zu und als sie direkt vor mir ankam, kam sie zum Stehen. ,,Nervt es dich?", fragte sie mich ebenfalls genervt. Ich nickte ihr auch genervt, aber ziemlich schüchtern zu. Scarlett lächelte mich freundlich an und drehte sich dann der Klasse zu. ,,Hört mir jetzt mal fein zu!", rief sie etwas lauter und in einem drohenden Ton, doch im dem Moment betrat unsere Lehrerin das Zimmer, aber meine Zimmergenossin nahm sich kein Blatt vor dem Mund, ,,HABT IHR KEINE ANDEREN SORGEN? MÜSST IHR SIE IMMER SO ANSTARREN?! IHR MÜSST DOCH SEHEN, DASS SIE SICH NICHT WOHLFÜHLT! NUR LEIDER WIRD ANASTASIA SICH NICHT WEHREN! SIE WIRD WOHL KAUM MIT EINEM ZETTEL ZU EUCH KOMMEN!!! TUT IHR DOCH MAL EINEN GEFALLEN!" Die komplette Klasse war nun nicht mehr die wie vorher, sondern ruhig. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können! Sogar die Lehrerin schwieg, lächelte uns beide aber eher an. ,,Ich gebe der Scarlett nur Recht. Anastasia hat es nicht leicht. Müsst ihr denn dann jedes mal, wenn sie das Zimmer betritt, so klotzen? Euch würde das doch auch nicht gefallen!", meinte die erwachsene Frau nun. Scarlett wollte eigentlich etwas sagen, doch in dem Moment klopfte es ungünstig an der Tür.
Herr Pietsch steckte seinen Kopf durch einen schmalen Türspalt hinein und fragte: ,,Darf ich kurz stören? Wir haben eine neue Schülerin." ,,Oh, davon wusste ich ja gar nichts. Natürlich, kommen Sie rein!", meinte sie wieder freundlich. Er betrat das Zimmer gefolgt von einer Schülerin. Meine Zimemrgenossin hockte sich neben mich hin und stöhnte. ,,Super... Die sieht ja noch zickiger aus als erwartet", murmelte sie leise vor sich hin und ich nickte ihr zustimmend zu. Aber sie hatte ja auch Recht! Dieses Mädchen wirkte alleine schon eingebildet.
,,Darf ich vorstellen? Eure neue Klassenkameradin", sagte Herr Pietsch wieder. ,,Hey!", erklang nun ihre schreckliche Stimme, ,,Ich heiße Ashley! Ich freue mich hier zu sein!" ich sah, daß Scarlett anscheinend der Kotzgrenze nah war. ,,Ich könnte grad echt kotzen...", bestätigte sie mit diesen Worten meine Vermutung. Die Neue musterte jeden einzelne Schüler und much aus irgendeinen Grund am längsten, bis sie an Scarlett hängen blieb. ,,Mensch, Scarlett! Du bist auch hier?", rief sie dann laut zu ihr. Verwundert sah ich die Genannte an. ,,Sei ruhig, du Schlampe!", zischte sie neben mir. Was hatte das zu bedeuten? 'Schlampe?'
Im Moment konnte ich aus dem Gesagten nicht viel schließen. Nur, dass die beiden sich nicht gerade mochten. ,,Hast du dich extra hier angemeldet? Du wusstest doch, dass ich hier zur Schule gehe!", zischte sie wütend. ,,Ich doch nicht!", lachte diese nur hämisch. Meine Zimemrgenossin schien zu brennen. So hatte ich sie die Tage noch nicht erleben müssen. In ihren Augen war der pure Hass erkennbar! ,,Scher dich zum Teufel, du kleine Nutte, du!", tobte sie nun. ,,Also Scarlett! Lass das bitte!", befahl nun unser Klassenlehrer. Er wirkte auf einmal so wütend. So eine dermaßende Stimmungsschwankung von freundlich lieb zu so wütend hatte ich noch nie erlebt.
Ich selber sah bestimmt total verwundert aus. Die beiden schienen sich ganz offensichtlich zu kennen und Scarlett schien sie sogar zu verabscheuen.
,,Warum sollte ich, Herr Pietsch? Bei dieser kleinen Kröte werde ich mich ganz sicher nicht beruhigen!"
Als ich hier das erste Mal die Klasse betrat, wirkte sie so lieb und hilfsbereit, doch das Verhalten von jetzt hatte mit dieser netten Seite nichts zu tun. Irgendwas musste da sein, was die beiden verband. Etwas, was Scarlett nicht mehr hören wollte. Vielleicht waren sie ja mal zusammen gewesen? Scarlett war ja lesbisch. Also konnte man das ganz sicher auch in Betracht ziehen.
Fragend sah ich sie an und sie konnte gewiss meinen Blick deuten. ,,Pff...",wurde sie nun endlich wieder ruhiger, ,,Ich lag mit ihr im Bett, als ich das erste Mal so richtig Kontakt mit Alkohol hatte. Sie machte anscheinend Bilder von mir und stellte es dann nach der Nacht ins Internet. Die Bilder sind bis heute noch nicht alle raus...."

A dump life (gxg) (beendet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt