Kapitel 8: Der Brief

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Ich schaffte es irgendwie nicht, mich zu beruhigen. Immer mehr Tränen verließen meine Augen und es nahm auch kein Ende. Mein Körper zitterte erbärmlich stark und meine Finger krallten sich wütend in meine Decke. Ich war wirklich wütend. Wütend auf mich, dass ich so scheiße gehandelt hatte. Scarlett war es wichtig, ob ich mich bedrängt gefühlt hatte. Aber das hatte ich nicht. Ich bin nur einfach nicht so richtig bereit dafür. Man musste mich auch mal verstehen! Ich wurde so erzogen, dass es als nicht richtig ist und zudem kannte ich meine Zimmergenossin noch nicht lange. Ich war nun mal eher schüchtern. Dagegen konnte ich nun mal nichts ändern und außerdem hat genau diese Schüchternheit mir schon öfters den Arsch gerettet.

Irgendwas rüttelte an mir und das ziemlich energisch. Ich murrte einmal laut auf und drehte mich dann weg von dem nervenden Etwas. ,,Ich warte nicht, bis du wach bist. Ist mir dann auch egal", sagte Scarlett dann. Ich riss geschockt meine Augen auf. Warum war sie so abweisend zu mir. Ich hüpfte aus dem Bett, rannte zu meinem Schreibtisch und holte den Brief heraus. Schnell sprang ich vor sie und hielt ihr diesen mit roten Augen entgegen. Der Schlaf war wirklich nicht erholsam gewesen. Es fühlte sich so an als hätte ich gar nichts geschlafen, sondern gerade eben geweint. Vielleicht lag es ja daran, dass ich kaum einschlafen konnte?!
Sie sah mich verwundert an und ich rannte schnell ins Badezimmer. Bestimmt las sie den Brief nun. Ich selber wusste noch genau was ich hinein geschrieben hatte und ich schien sogar die Sätze noch vor Augen zu haben.

,, Liebe Scarlett,
es tut mir unvorstellbar leid. Ich hatte nicht vor dich irgendwie zu verletzen und ich würde mich gern entschuldigen, aber ich würde das nicht schaffen. Ich habe mich wirklich nicht bedrängt gefühlt! Allerdings bin ich nicht bereit dazu. Ich hoffe du verstehst das.
Anastasia"

Ich machte mich dann noch fertig, eh ich dann das Bad wieder verließ. Da stand meine Zimmergenossin und sah mich mit einem entschuldigenden Blick an. ,,Es tut mir leid...", wimmerte sie leise. Ich lief zu ihr und schloss sie fest in meine Arme. ,,Ich wollte dir doch nicht schaden oder so!! Ich sehe dich... als.. meine Freundin", gestand sie mir offen und ehrlich. Ich wusste natürlich, dass es rein freundschaftlich gemeint war aber ich war richtig froh, dass sie mir so etwas sagte. Es machte mich sogar richtig glücklich. Ich nickte ihr entschuldigend zu und dann umarmen wir uns noch mal.
Irgendwann drückte ich mich leicht von ihr und sah ihr lächelnd in die Augen. ,,Es ändert aber nichts daran, dass ich dich mehr als nur ansprechend finde", schnurrte sie mir hauchend ins Ohr. Mir lief ein Schauer durch Mark und Knochen und ich wurde bestimmt total rot. So schloss mich dann noch einmal fest in ihre Arme. Ich wusste nicht genau, ob ich mir das einbindete, aber ihre Finger schienen leicht über meinen Rücken zu streicheln. Ich zuckte merklich zusammen aber irgendwie genoss ich diese Berührung sehr. Warum, wusste ich nicht, aber das war auch egal. Dass ich es toll fande zählte einzig und allein!

A dump life (gxg) (beendet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt