#7: Verlauf und Spannungsbogen

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Wie in der Überschrift schon steht, jetzt wird es um den Spannungsbogen und allgemein den Verlauf einer Geschichte gehen. Ich zähle jetzt einfach mal alle Sachen auf, auf die ich persönlich immer achte. Das ist jetzt nicht die allgemeine Formel zu 'ner perfekten Story, aber es ist das, was ich mache!

Zum Spannungsbogen:

In der Grundschule lernt man ja mit dem "Maus-modell" angeblich ganz gut worauf man achten muss. Man sollte "es immer spannender machen, bis irgendwann in der Mitte der Geschichte dann der spannendste Teil/der Höhepunkt kommt, und danach wieder  stück für stück die Spannung abbauen." Wenn man dieses Schema auf Star Wars anwenden würde, sähe das dann so aus:                         Luke, Leja und Han Solo kämpfen zuerst so ein bisschen gegen Darth Vader, in der Mitte des Films besiegen sie ihn dann irgendwie und in der zweiten Hälfte des Filmes machen sie noch irgend was, um sich die Zeit zu vertreiben oder was?! Ich glaube, dass ein Spannungsaufbau ganz anders aussieht. So ein bisschen wie bei den the Legend of Zelda Spielen.. zuerst wird der Konflikt dargestellt, mit dem sich der Charakter auseinander setzen muss und dann wird Schritt für Schritt sein Vorankommen geschildert: Ausgangssituation-Rätsel-Tempel-Miniboss-Rätsel-Endboss. Und dann sieht der Spannungsbogen nicht so aus wie der Rücken einer Maus, sondern wie die Hälfte einer Parabel: es wird immer spannender, bis das Finale oder der Showdown kommt ... :D 

Danach sollte es aber auf keinen Fall langweilig werden, denn das Ende eines Buches sollte weder zu langatmig, noch zu kurz sein! Das Ende kommt nämlich gleich nach dem Showdown..am Besten einfach ein Kapitel, in dem angedeutet wird, was im nächsten Teil, falls es denn noch einen gibt, passiert, oder ein Ende, dass das spätere Schicksal Hauptperson offen lässt.  Wenn es keinen nächsten Teil geben soll, dann würde ich einfach etwas schreiben, was die Geschichte abrundet, wowas wie:

"Im trüben Licht der Sterne, sah man, wie eine Gestalt am Ufer des Flusses angespült wurde.  Die Wellen schlugen gegen die großen, runden Steine und es klang wie eine Melodie aus einer fernen Welt, eine Welt, ungeschädigt vom Krieg, ohne die tiefen Wunden, die die Menschheit zu verkraften hatte, die noch jahrelang schmerzten, eine verblasste Erinnerung an die vergangenen Tage. Und als das Licht die Oberfläche traf, sich im Wasser spiegelte, glitzerte, glänzte und mit dem Wasser spielte regte sich die Gestalt. Sie richtete sich auf und hievte sich ans Ufer. [hier Namen der Hauptperson/ des Bösewichts/ einer Person aus dem Buch eintragen] stieg aus dem Wasser. Seine Augen glänzten, als er im dunklen Wald verschwand und die Wellen langsam seine Füßabdrücke im Sand verschwimmen ließen."

Irgendwie sowas. Ihr wisst was ich meine.

Zum Verlauf: 

Normalerweise sagen die Leute einem ja: "bevor du eine Geschichte schreibst, fange erst man an, dir Gedanken über den Verlauf und den Aufbau zu machen." Ich mach das irgendwie nie. Bin ich da die Einzige? Das kommt bei mir (wenn überhaupt) immer nachdem ich die ersten drei oder vier Kapitel geschrieben habe. Aber natürlich kann das alles auch eine wirkliche Hilfe sein, denn manchmal sieht man den Boden des Brunnens nicht, wenn ihr versteht was ich meine. Also: Wie lang soll eine Geschichte sein? Ich schaue mir dazu immer ein paar Filme an (und ich merke gerade, dass unterm Strich ich ziemlich viele Filme schau) und gleiche die Länge und den Handlungsverlauf immer mit dem ab, was ich bei meiner Geschichte geplant habe. Das wichtigste beim Verlauf einer Story ist nämlich auch, dass sie nicht langweilig wird. Es bringt nichts, wenn man monatelang von dem Alltag einer Person erzählt, ohne das sich etwas ändert. Stellt euch das so vor wie eine Wanderung durch einen Dschungel voller Monster: manchmal schlendert eins an euch vorbei und ihr habt total Angst, dass es euch angreift, aber es passiert nichts. Ein anders mal wiederum kommt aus dem nichts so ein richtig fieser Fiesling (härteste Beleidigung EVER!) und frisst euch. Aber dann gibt es noch die Momente, in denen ihr die echt  total schönen Seiten des Dschungels kennenlernt (riesige Pflanzen, wunderschöne Wasserfälle, bunte, faszinierende Tiere e cetera). Und da will man nicht sowas sehen wie: "Ich lief Monate lang durch den Scheisdschungel und irgendwie is nichts spannendes passiert. Nach einer Weile verließ ich ihn und dann kam ich wieder zuhause an. ENDE!" <-- dafür bekomme ich aber jetzt nen Preis! Das ist die ergreifendste Geschichte, die ich je in meinem Leben gehört habe (und ich habe KONY 2012 gesehen)! Und wenn ihr das Gefühl habt, das ganze Potential aus eurer Geschichte raus geholt zu haben, dann scheut euch nicht, die Story auf das Ende vorzu bereiten.

Noch folgende Kapitel: Motivation zum weiterschreiben, der Titel einer Geschichte

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