#9: Wie man wirklich jemanden erreicht

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" Du lebst in einer Welt, in der jeder seine Kreise in den Sand zeichnet, in schnellen Bahnen über den Himmel gleitet, in der Grenzen überschritten, Allianzen gebildet und alte Strukturen dem Verfall überlassen werden. Jeder von uns existiert durch die Summe seiner Entscheidungen, denn der Mensch wird durch sein Tun, das Gefühl am Leben zu sein,  Hoffnung, Verzweiflung und Loyalität definiert. Und auch wenn du den Weg nicht wiederzufinden scheinst, heißt das nicht, dass du ihn wieder zu finden brauchst. Es heißt, dass es an dir liegt einen neuen Strand zu finden, an dem du deine Kreise in den Sand zeichnen kannst."

Ach mann. In meinem Kopf klang das jetzt nicht so pseudo-theatralisch. Jeden falls geht es in diesem Kapitel darüber, wie man mit Hilfe seiner Worte wirklich jemanden erreicht - oder es sollte zumindest darum gehen. Und damit meine ich jetzt solche Sachen wie zum Beispiel die Worte von Professor X in "Days of future past". Oder Banes Rede im dritten Teil von Batman. Ich finde das nämlich immer so toll, wenn die anfangen eine Rede zu halten, oder einfach etwas zu sagen, was einen wirklich berührt. (Ich bin dann erst mal eine gefühlte Stunde lang wie weggetreten und durchkemme danach das Internet nach dem genauen Wortlaut dieser Reden. Ich meine..WOAH!) Also, wie ihr seht habe ich mich oben selbst daran versucht, sowas zu schreiben. Ich bin mir nicht sicher, ob es jetzt gut oder eher lächerlich geworden ist (schreibt doch bitte in die Kommentare, was ihr davon haltet). Wenn ihr diesen Absatz oben also für ganz annehmbar haltet, dann könnt ihr euch ja meine Tipps für einen "Text, der die Leute umhauen wird" anschauen (Obwohl, ich hoffe doch inständig, sie stehen danach wieder auf, um das Zeug weiterzulesen). Denn sowas zu können ist sehr wichtig: wenn man wirklich so schreiben kann, dass man den Leser emotional auf irgendeine Weise berührt, macht das nicht nur einem selbst große Freude, sondern man begeistert die Leute für sein Buch. Und das beste ist, dass diese Technik auf 90% aller Genres anwendbar ist!

1-die Einzigartigkeit:  Der Text, ich nenne ihn jetzt mal den "Quote" (englisch für Zitat..oh my dear, ich habe einen neuen Anglizismus erfunden, schande über mein Haupt!) sollte einzigartig sein. Also wiedersteht dem Verlangen, von irgendwo abzuschreiben, außer ihr macht deutlich, dass der Quote nicht von euch stammt. Denn wenn man das nicht macht....tja, jeder hat schon mal von unserem lieben Freund Guttenberg gehört, nicht wahr? Das ..*macht eine theatralische Pause und seufzt*...war ein gemetzel. Also lasst euch schon selber was einfallen, wenn ihr sowas macht!

2-der Bezug: Macht euch zuerst klar, auf was sich der Quote bezieht. Es muss schon etwas wichtiges sein, denn ich bin jetzt mal so 'wagemutig' und stelle die These auf, dass man keinen wirklich ernsten Quote über..gelbe Spongebob-boxershorts hinkriegt. Also, wenn man die Leser mit dem erreichen will, was man schreibt, muss man sich auch auf etwas beziehen, was die Leute interessiert, was sie ernst nehmen oder mit was sie gerade Probleme haben. 

3- der persönliche Bezug: und nein, das hier ist nicht dasselbe wie bei "2". (Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich "3" sonst nennen soll). Man muss nämlich darauf achten, wie man den Leser anspricht. Wieso? Weil auf die Menschen ein "du" (also einen persönlichen Bezug, bei dem sie sich angesprochen fühlen) sehr viel mehr wirkt als ein "der Mensch" , "man" oder "irgendjemand" (eine Generalisierung). Das sollte man vor allem am Anfang berücksichtigen. Es ist jedoch kein fataler Fehler, wenn man eine Generalisierung einbaut, es kann nämlich auch eine gegenteilige Wirkung auslösen.  Ich nehme meinen Quote von oben jetzt mal als Beispiel: "Du lebst in einer Welt..." hat doch eindeutig eine andere Wirkung, als "der Mensch wird durch sein Tun [...] definiert" , oder? (Hoffentlich ist das jetzt nicht allzu kompliziert).

4- die Wortwahl: Der Quote darf keine Umgangssprache, Humor (eine Schande ist das), Emoticons, Anglizismen, übertriebene Sachlichkeit oder zu viel Melancholie oder Theatralik enthalten. Und ja, ich weiß es klingt kitschig, aber schreibt einfach das, was ihr in eurem Herzen für richtig haltet. (Und ich merke gerade, dass meine psychopathische Ader sich übergeben will.) Aber scheut euch nicht vor langen Sätzen, verschiedensten Variationen von Stilmitteln und "edel" klingenden Fremdwörtern!

Ich hoffe doch, dass euch das hier ein bisschen weiterhilft. Und wenn ihr wollt, könnt ihr auch einfach mal einen Quote in die Kommentare schreiben! (ist ja nicht so, als ob es physische Schmerzen hervorrufen würde). Und jetzt mal ernsthaft, das da oben klang viel besser, als ich es noch nicht ausformuliert hatte!

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