Teile ohne Titel

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„Das hat er wirklich gesagt? Sansa du bist doch naiv! Du hättest viel mehr verlangen können! Immerhin ist er jetzt so gut wie ruiniert!" Arya verdrehte die Augen. Bran konnte seine burschikose Schwester nur unterstützen: „Genau! Wofür hast du dich denn sonst so angestrengt? Vater und Mutter würden enttäuscht sein..." Ein großer Schatten schritt aus den Schatten des Wohnzimmers: „Vielleicht hättet ihr sie doch besser ausreden lassen sollen." Der Mann strich sich durch seine dunklen Haare und über den rauen Drei-Tage-Bart auf seinen Wangen. Die Rothaarige drehte sich gar nicht um, sondern nickte ihm nur stumm zu. „Wir haben viel größeres mit Joffrey vor. Und jeder von euch hat seine Rolle." Und Petyr begann den jüngeren Geschwistern den Plan zu erklären.

Rückblende:
zwei Tage vor Joffreys Konfrontation

Nervös trappelte Sansa in ihrem Zimmer auf und ab. Was sollte sie bloß tun. Nichts tun jedenfalls, war keine Option. Sie hatte schon zum hundertsten Mal ihre Haare erst zu einem verwuschelten Pferdeschwanz frisiert, um sie dann letztendlich doch wieder aus dem Gummi zu lösen. Sie blickte zur Uhr 17:28. Lief einige stumme Runden und blickte wieder zur Uhr. 17:28. Auf ihrem hölzernen Tisch lag das Album, das Beweisstück Nummer eins. Und auch ihr einziges. Und dann klingelte das Telefon. Nicht einmal oder zweimal und genervt hob Sansa es doch beim vierten Mal ab: „Jaaa? Hier ist Sansa Stark was kann ich für sie tun?" Auf der anderen Seite konnte sie ein kurzes Schmunzeln förmlich durch den Hörer sehen. „Hey meine Schönste, hast du Zeit für mich?"
18:00
„Wo zum Teufel warst du? Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht! Ich weiß, du hast gesagt wir können uns nicht mehr so sehen, aber ich dachte... Und warum kannst du mich jetzt plötzlich sehen? Oh Schreck! Ist etwas pass-", zum Schweigen gezwungen durch seinen warmen Zeigefinger sah die junge Stark ihn eigentlich erst direkt ins Gesicht. Er war frisch von Frisör gekommen. Jedes Haar saß perfekt und jedes ungewollte Barthaar eliminiert. Nur der Schnurrbart, der sich um seinen leicht geöffneten Mund fügte. „Ich freu mich auch dich wieder zu sehen. Ich hab das von dem Foto mitbekommen. Und wollte sehen ob du zurecht kommst." Und plötzlich gerat sie völlig in Rage. Was dachte  Petyr Baelish, wer er ist! Ziemlich zornig schob sie seine Hand unsanft beiseite um ihn kräftig gegen die Brust zu stoßen. Und Zack. Seine linke Wange schmückte nun ein sacht rosa Handabdruck. Aua! „Was fällt dir eigentlich ein. Du kommst und gehst wie es dir recht ist. Du sprichst in Rätseln oder belügst mich. Du meldest dich nur, wenn du etwas wissen willst und richtig preisgeben von dir, tust du auch nichts. Bedeutete ich dir überhaupt etwas? Ist das alles nur ein Spiel für dich? Was willst du Petyr Baelish!" Petyr blieb völlig ruhig während Sansa ihn weitere, noch weniger schöne, Vorwürfe machte. Als sie langsam außer Atem kam ergriff er die Möglichkeit und begann, oder er versuchte, Sansa weiß zu machen, warum er das alles nur für sie tat:
„Sansa Stark, wie ich bemerke hast du dich um kein Stück geändert. Gut so. Ich komme nämlich mit guten oder schlechten Nachrichten, je nachdem wie du es auffasst. Ich war nie wirklich weg, du hast mich einfach nicht gesehen. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen und musste unsere Verbindung vorläufig auf Eis legen. Meine Schönste, Sansa, ich verstehe natürlich völlig deine Entrüstung und Zorn über mein Handeln, jedoch habe ich für dich auch etwas heraus gefunden. Joffrey wird nächste Woche am Mittwoch Mittag, prunkvoll wie eh und je, offiziell der Schlüssel zum Büro seines Vaters gegeben. Theoretisch gehört ihm der ganze Laden eigentlich jetzt schon aber Joffrey ist schwach und will um jeden Willen seine Macht präsentieren und in Aufmerksamkeit baden. Und da bist du." Er legte seine rechte Hand vorsichtig auf ihre Schulter. Sansa spürte wie sich alle ihre Härchen am Körper aufstellten. Ein Schauer huschte über ihren Rücken und ließ ein wohliges Gefühl zurück. Doch dann besann sie sich, dass sie ihm längst noch nicht verziehen hatte und entzog sich seiner Berührung. Sie fühlte sich unwohl. Sie wollte nicht wieder von ihm im Stich gelassen werden, doch konnte sie trotzdem seine Worte nicht außer Acht lassen. „Wie und da bin ich? Was weißt du.", entgegnete sie argwöhnisch. Ein kurzes Zucken seines Mundwinkels verriet, dass er einen Plan hatte, der Sansa gefallen sollte. „Petyr, sag es einfach ich hab deine Spielchen satt." Beinahe verletzt blickte er sie an und seine Augenbrauen zogen sich etwas nach oben. „Sansa. Zu allererst möchte ich dir klar machen, dass ich keine Spielchen mit dir spielte. Ich habe stets mit offenen Karten gespielt und du müsstest es eigentlich wissen. Ich würde beobachten und wollte dich wirklich nicht verletzen. Und zu Joffrey, du musst ihn da treffen, wo es ihn am meisten verletzt: triff sein Ego. Er terrorisiert eure Familie schon viel zu lange und theoretisch hast du schon gewonnen, doch entscheidest nur du, wie diese Geschichte endet."

Nächste Woche Dienstag :
„Das ist genial!", Arya war völlig überwältigt von der Ide. Bran nickte zustimmend. „Jetzt brauchen wir nur noch eins: Joffreys Egoismus und Unberechenbarkeit.", und Petyr setzte sich an den Küchentisch und klappte professionell seinen Laptop aus und goss sich den besten Kaffee der Stadt ein.
Es war schon weit nach Mitternacht, als Sansa in einem rosa Pyjama die Treppen herunter kam. Gähnend und total verschlafen bemerkte sie, dasd Petyr noch da war. „Ich dachte du wärst schon längst nach Hause gegangen?" Er schreckte ein wenig zusammen durch das unvorhergesehene Geräusch. Sein Blick entspannte sich als er Sansa ausmachte. Seine schläfrigen Augen ließen keinen Zweifel daran, wie sehr er doch übermüdet war. Sie schritt auf Zehnspitzen auf ihn zu und strich ihn über die dunklen Schatten unter seinen Augen. „Du hast mir gefehlt, Sansa." Sie schlang ihre schlanken Arme um seinen Oberkörper und drückte ihn sacht. Dadurch, dass er saß war sie sehr viel größer und beim Anlehnen an ihren Oberkörper hörte er unter dem weichen Fleecestoff ihr Herz gleichmäßig schlagen.
„Ich weiß, Petyr."

A Girl to GoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt