Noch Ein Letzter Kuss

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Als Justin vor seinem Auto stand war mein Gesicht bereits tränen überströmt. Und meine Wangen brannten und waren von roten Flecken übersäht. Ich sah ihn an und hatte das Gefühl zu sterben bei dem Gedanken ihn jetzt zu verlieren. Ich fiel ihm ein letztes Mal um den Hals und presste ihn so fest an mich wie ich konnte. Ich schluchzte tieftraurig und schloss die verheulten Augen und weinte in sein Shirt. Seine starken Arme schlossen sich um meine Taille und pressten mich dicht an sich. Ich legte meine Hände an seinen Hals und küsste ihn noch einmal. Meine Lippen mussten fürchterlich nach Tränen schmecken dachte ich verdrängte jedoch den Gedanken und genoss den letzten Moment mit ihm. Ich drückte ihn noch mal nachdem er sich auch von meiner Familie verabschiedet hatte. Ich weinte so viele Tränen wie noch nie zuvor. „Ich muss los.“ Flüsterte er mit belegter Stimme. Ich schüttelte den Kopf und noch mehr Tränen flossen über meine Wangen. Er legte seine Hände auf meine Taille und drückte mich vorsichtig weg. Er küsste mich ein letztes Mal. „Nein!“ sagte ich verzweifelt. „Nein! Nein! Nein!“ mein rufen wurde immer lauter doch er setzte sich ins Auto und startete der Motor. „Neiiiiiin“ ich weinte so fürchterlich und schrie immer wieder Nein. Doch er hörte nichts. Feli hielt mich fest doch ich wehrte mich so gut ich konnte. „Neiiin! Justin! Bitte nicht!“ schrie ich. Er fuhr weg und der Motor heulte auf bevor der Wagen nach vorne schoss und immer kleiner wurde. Ich riss mich von Feli weg und rannte einige Meter hinterher und schrie immer wieder. Ich blieb stehen und weinte und weinte. „Neiin! Nein! Nein!“ ich kreischte die Worte so laut ich konnte aus meiner Seele. Doch er hörte es nicht. „Bitte nicht!“ sagte ich und legte mich auf den Rücken und krümmte mich vor innerlichen Schmerzen. Das ich auf einer Straße lag war mir egal. Sollte sie mich doch überfahren. Feli kam angelaufen und half mir auf. Ich konnte mich nicht beruhigen und weinte noch immer und sagte immer wieder Nein. Ich würde es nicht schaffen. Ich würde kein leben ohne ihn führen können, das wurde mir gerade bewusst.

„Beruhig dich.“ Sagte mir Feli die ganze zeit und versuchte mich zu beruhigen. Ich zitterte und war die ganze Zeit mit den Gedanken bei Justin. Ich hörte nichts anderes und um mich herum war die Welt nur noch ein verschwommener Fleck. Immer wieder sah ich wie sein Wagen davon fuhr und ich ihm nach schrie. Mich durchfuhr wieder ein schmerzhaftes Zittern und alles verschwamm vor meinen Augen. Ich schloss sie und mir liefen erneut Tränen über meine mittlerweile vollkommen entzündeten Wangen. Ich zog die Knie an und versteckte mein Gesicht zwischen meinen Knien. Ich saß zusammen mit meiner Mutter und Feli auf der Terrasse auf dem Boden. Feli strich mir immer wieder Strähnen aus dem Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Mama hingegen lief aufgewühlt und aufgeschmissen auf und ab. So saß ich die ganze Zeit auf den kalten Steinen und starrte entweder auf die Straße in der Hoffnung das Justins Wagen zurück kommen würde und wieder bei uns auf der Auffahrt parken würde und Justin aussteigen würde oder ich legte den Kopf zwischen meine Knie und starrte das Muster der Steine an. Immer wieder fing ich an fürchterlich zu weinen und zu zittern. Die Zeit vergaß ich komplett und merkte es gar nicht als es Nacht war. Die Sterne funkelten mich an und ich erkannte Justins Gesicht in ihnen und ein kleines Lächeln stahl sich über meine Lippen doch es verschwand sofort als eine Wolke sich langsam näherte und sein Gesicht verdeckte. Er war verschwunden und ich murmelte wieder ein leises Nein vor mich hin. Wieder fing ich an zu weinen und legte meinen Kopf auf meine Knie. Ich hatte mich seid dem Feli mich hier hin gesetzt hatte nicht ein bisschen von der Stelle gerührt. Hier an derselben Stelle hatten wir ebenfalls gesessen und Justin hatte mich getröstet. Doch an seiner Stelle saß jetzt Feli. Sie hatte sich ihre langen blonden Haare zu einem Dutt nach oben gebunden. Ihre blaugrünen Augen musterten mich besorgt. Sie war groß schlank und einfach nur perfekt. Ich beneidete sie um ihre Schönheit. 

„Ich denke wir sollten langsam rein gehen es ist schon spät.“ Sagte Mama hinter mir. Es stimmt, es war bereits nach 22 Uhr. Ich nickte benommen und versuchte auf zu stehen. Wankte aber gewaltig als ich mich aufrichtete. Feli fing mich auf und hielt mich. Was würde ich ohne sie machen. Mein Top war komplett von Tränen durchnässt und auf meiner Jogginghose waren auch viele nasse Flecken. Ich stützte mich an Feli ab und versuchte möglichst genau einen Fuß vor den anderen zu setzen. Immer wieder knickte ich ein und hielt mich an Feli fest. Ich war schwach und hatte viel Wasser verloren. Mama konnte meinen Anblick nicht mehr ertragen und war hoch gegangen. Feli schleppte mich ins Bad und stellte mich vor das Waschbecken vor dem ich heute Morgen noch in Justins Shirt gestanden hatte. Ich sah in den Spiegel rührte mich aber nicht. Meine Haare waren verflitz und von Tränen verklebt. Meine Wangen waren stark entzündet und gereizt. Sie glänzten noch immer von Tränen. Meine Augen waren verquollen und rot. Meine Lippen, aufgeplatzt. Sie bluteten. Ich musste an ihnen die ganze Zeit gepult haben. Mein Hals und mein Ausschnitt waren ebenfalls feucht und klebten unangenehm. Mein Top war wie zu vermuten klitsch nass und ich versuchte es aus zu ziehen schaffte es aber nur mit Feli s Hilfe. Sie half mir auch aus meiner Jogginghose. Normalerweise würde ich mich schämen aber im Moment war mein Kopf nur von tiefer Trauer und Liebeskummer ausgefüllt. Sie sah mich an und stellte mich unter die Dusche. Ich hielt mich an ihr fest und sie stellte das Wasser an und ließ es auf mich nieder prasseln. Ich schloss die Augen und dachte an Justin. Wie wir lachten, wie wir uns ärgerten, welch einen Spaß ich hatte und wie verliebt wir schon nach solch kurzer Zeit waren. Das hatte mir meine Mutter früher erklärt. Verliebt man sich schon nach einigen Stunden und diese Liebe wird erwidert dann ist es wahre Liebe. Feli rief meinen Namen doch ich verstand nur ein leises stumpfes murmeln. Ich öffnete meine Augen und sie sah mir in die Augen. „Willst du dich waschen oder soll ich dir helfen?“ fragte sie vorsichtig. Ich sah zu Boden. Ich stand in einer kleinen Pfütze aus warmem Wasser. Ich schüttete den Kopf. „Ich schaff das schon.“ Flüsterte ich. Sie nickte und machte ein paar Schritte rückwärts. Ich dachte sie würde aus dem Bad gehen sie setzte sich jedoch auf den Rand der Badewanne und wartete. Ich zog mir meinen BH und meinen Slip aus und warf ihn aus der Dusche. Ich strich durch meine Haare und mir liefen erneut Tränen über die Wangen. Sie vermischten sich mit dem Wasser und liefen an meinem Körper hinab. Ich schrubbte meine Haut so arg ab das ich an manchen Stellen rote Kratzer hatte. Meine Haare hatte ich dreimal waschen müssen bis alle verklebten Stellen raus waren. Ich ließ das Wasser noch eine Weile laufen und legte meine Hände auf mein Gesicht und rieb meine Augen. In meinem Kopf herrschte totales Chaos und ich war zu schwach es zu ordnen. Ich stellte das Wasser ab und Feli erwartete mich mit einem wärmenden Handtuch. Ich nahm es und wickelte mich darin ein. Wir gingen in mein Zimmer und sie setzte mich aufs Bett. Sie suchte mir einen Slip und einen BH aus dem Schrank ich sah sie dankbar an und sog das an was sie mir gab ohne auch nur einen Ton zu sagen. Ich legte mich komplett in ihre Hände. Sie legte mir eine frische Jogginghose und ein Top heraus und eine dünne Jacke. Das was ich immer Zuhause trug. Sie begann vorsichtig meine Haare zu kämmen und föhnte sie. Sie machte mir einen hohen Zopf und cremte sorgfältig meine entzündeten Wangen ein. Es brannte fürchterlich und war sehr schmerzhaft aber ich gab nichts von mir. Sie nahm meine Hände und sagte: „Ich geh mich jetzt auch duschen und fertig machen. Du bleibst hier und versuchst zu schlafen ok?“ ich nickte nur und sie lächelte mich aufmunternd an. Dann verschwand sie hinter der Tür und die Einsamkeit zerrte mich in eine eiskalte Dunkelheit aus der ich mich nicht befreien konnte.

(Bild von Feli an der Seite)

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