Doch dann fällt ihm der Junge von heute Morgen ein. Er hat ihm doch Hilfe angeboten oder nicht? Ob das Angebot noch steht? Einen verzweifelten Versuch wäre es wert oder nicht? Auch wenn es Konsequenzen geben wird und er dafür bestraft wird, ist es das Überleben trotzdem wert oder?
Mit aller letzter Kraft rappelt er sich auf die Füße und versucht zu gehen. Er muss es nur bis zum Strandhaus schaffen. Dann, dann wäre er eventuell, für kurze Zeit in Sicherheit.
Jeder einzelner Schritt ist qualvoll. Jedoch nach einer ewig langer, schmerzhaften Zeit erblick er das kleine Strandhaus.
Mit der Hoffnung, die in ihm aufkeimt stolpert er die letzten Meter hin zum Haus und will gerade an der großen Fensterfront anklopfen, die Einblick auf das Wohnzimmer gewährt, wo der Orangehaarige gerade entspannt auf dem Sofa sitzt und ein Buch liest.
Doch bevor sich der Neko auch nur irgendwie bemerkbar machen konnte, wird ihm schwarz vor den Augen und er bricht kraftlos zusammen.
Der relativ laute Knall lässt den Hausbesitzer erschrocken zusammenzucken. Verwirrt sieht er von seinem Buch auf und blickt suchend hinaus in die Dunkelheit. Langsam steht er auf und macht vorsichtig die Balkontür auf, als er auch schon Suga am Boden liegen sieht.
In Sekunden schnelle ist Jimin bei dem Kleinen, hebt ihn vorsichtig hoch und trägt ihn behutsam hinein in die Wärme. Besorgt legt er Suga auf die Couch und holt eine Schüssel Wasser und einen Lappen, mit dem er den Hybriden von dem Blut befreit.
Da Jimin merkt, dass Suga sich ziemlich kalt anfühlt, holt er sofort seine ganzen Decken und deckt ihn damit zu. Dann setzt er sich zu ihm und krault ihm sanft an seinen, trotz seinem verwahrlosten Eindruck weichen Ohren. Gedankenverloren starrt er ihn an und kann einfach nicht aufhören diese flauschigen Ohren zu kraulen.
Ein leises Schnurren, reißt den Orangehaarigen aus der Starre und er bemerkt, dass der Hybrid langsam wieder sein Bewusstsein erlangt. "Hey.. alles gut. Du bist jetzt in Sicherheit. Mach dir keine Sorgen ja" murmelt Jimin sanft und fährt beruhigend mit dem Kraulen fort. Jedoch bringt das nicht viel.
Suga fährt erschrocken zusammen, wodurch sein Schnurren ins Stocken gerät und wimmert leise auf. Langsam öffnet er seine Augen und erkennt Jimin.
"W- wie lange war ich denn weg?" fragt er bedrückt und kuschelt sich tiefer in die unzähligen Decken. Einerseits um sich zu wärmen, andererseits um Schutz zu suchen. Er traut dieser Ruhe immer noch nicht.
"Nicht so lange.. Vielleicht eine Stunde oder so.. Ich habe in der Zwischenzeit deine Wunden gereinigt. Darf ich fragen, woher du die alle hast?" murmelt Jimin besorgt und sieht Suga behutsam an.
"Oh ähm danke..." erwidert der Neko mit zittriger Stimme, geht aber nicht auf die Frage ein und sieht sich kurz im Raum um. Es hat sich nichts verändert, der Raum wirkt gleich freundlich und offen wie in der Früh.
"Kein Problem! Aber dieses Mal bleibst du hier und haust nicht wieder einfach so ab, ok! Ich mach dir jetzt schnell eine Suppe, damit du dich stärken kannst. Bleib ruhig liegen" fordert er schließlich und steht sogleich auf um in die Küche zu verschwinden.
Bei dem Wort Suppe, fängt sein Magen auch schon an ein lautes Grummeln von sich zu geben. Suga nickt auf Jimins Worte hin nur. Er hat gar nicht die nötige Kraft wieder abzuhauen. Er will auch nicht, er fühlt sich hier wohl, auch wenn er Jimin und diese Freundlichkeit nicht traut.
Nach wenigen Minuten kommt der Orangehaarige auch schon wieder mit einem dampfenden Teller zurück, den er vorsichtig auf den Wohnzimmertisch stellt.
"Kannst du dich aufsetzten?" fragt er den Verletzten besorgt und kommt näher um ihn auf zu helfen.
"Geht schon.." lehnt er ab, während er Jimin misstrauisch aus dem Augenwinkel mustert und sich langsam aufsetzt. Fest beißt er sich auf seine Unterlippe, die davon schon ganz lädiert ist um ja keinen Laut von sich zu geben. Denn in Wahrheit tut selbst das Aufsitzen dem Kleinen schon ziemlich weh.
Schweigend schlürft er die Suppe und merkt sogleich wie sich ein wohlig warmes Gefühl in ihm ausbreitet. Ein Gefühl, welches er schon lange nicht mehr gefühlt hatte und ihn jetzt umso mehr einlullt in diese Sicherheit, die einen so täuschen kann.
"Danke" nuschelt der Hybrid schließlich ehe er sich wieder leise schnurrend in die Decken kuschelt und langsam wieder einschläft. Auch wenn diese Suppe seinen Hunger nicht wirklich stillen konnte, war er dem Menschen unendlich dankbar.
"Kein Problem. Schlaf dich ruhig aus, gute Nacht Suga" antwort Jimin leise, bevor er sich wieder neben den Kleinen setzt und wieder beginnt sanft an seinen Ohren zu kraulen. Er hofft, dass Suga morgen immer noch da ist und auch da bleibt. Dass er jetzt geblieben ist und nicht schon nach der Suppe abgehauen ist, liegt nur an der fehlenden Kraft. Das weiß Jimin, trotzdem hofft er, dass er das Vertrauen des Kleinen ein wenig für sich gewinnen konnte.

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Delicate Trust || Yoonmin
FanfictionSuga hatte es noch nie leicht im Leben. Zuerst war noch alles gut doch dann, mit 8 Jahren, verkauften ihn seine eigenen Eltern und er kam in ein Labor wo er 'verwandelt' wurde. Nun hat er Katzenohren und einen Katzenschwanz und Eigenschaften einer K...