Delicate Trust || Yoonmin

>2<

"Huh? Was war das?" fragt sich der junge Mann, der sich soeben erschöpft auf sein Sofa hatte fallen lassen. 

Er war die Nacht über bei seinem Freund Hoseok gewesen und war nun dementsprechend müde, da sie fast die ganze Nacht wach gewesen waren. Verwirrt blickt der Orangehaarige hinter sich und erblickt sofort den Hybriden. 

Ängstlich blickt ihn dieser mit großen Augen an und wünscht sich nichts anderes als ganz weit weg zu sein. Was jetzt wohl passieren wird? Sicherlich nichts gutes, denkt sich der verängstigte Neko. 

"Wer bist denn du? Und was machst du hier? Und wie bist du hier rein gelangt?" bombardiert der orangehaarige Junge den Kleinen schließlich mit Fragen. 

Währenddessen mustert er ihn und stellt zu seinem Erstaunen fest, dass der Junge vor ihm Katzenohren und einen Katzenschwanz hat, beides in Schwarz, gleich wie die zerzausten Haare, die seine Öhrchen umspielen. Auch wenn er nicht viel Erfahrung mit Hybriden hat, erkennt er sofort, dass vor ihm ein Neko steht, oder eher kniet. 

Der Kleine wird nur noch nervöser unter den Blicken des Älteren, während er stotternd zu einer Erklärung ansetzt. "I- Ich bin Yo-... Suga u- und tut mir leid, dass ich in ihrem Haus bin Sir.. B-bitte schlagen Sie mich nicht..." Vor lauter Angst auf die erwartende Strafe traut er sich nicht aufzusehen und blickt somit sein Hände an, die er nervös knetet. 

"Huh? Wieso sollte ich dich schlagen?! Und nenne mich nicht Sir, ich heiße Jimin" bittet Jimin und sieht Suga verwirrt an. Jimin verwirrt es, dass der andere diese eigenartige Bitte hat, nicht wissend, dass man normalerweise so reagiert, wenn man einen unerwünschten Neko in seinem Haus findet. 

"Also wieso bist du hier und wie bist du herein gelangt?" fragt der Ältere schließlich noch einmal und mustert seinen Gegenüber nun genauer. Dabei fallen ihm seine zerschlissen Kleidung auf.  Fürsorge blitzt in seine Augen auf und er fragt sich sofort, was mit dem Armen wohl geschehen ist. 

"Ähm.. D- Das Fenster war offen und i- ich.. ich brauchte doch einen Schlafplatz, Master Jimin" erklärt dieser und kauert sich ängstlich an die Wand. 

Er hat es so gelernt: Sprich Menschen nur mit Master oder Sir an. Anders kennt er es nicht mehr, es wurde ihm so eingetrichtert. Unwohl verzieht Jimin sein Gesicht bei Sugas Worten. Er findet es komisch, dass Suga ihn so anspricht. 

"Nur Jimin bitte! Und du brauchst keine Angst vor mir zu haben ok? Ich tue dir nichts, versprochen." versucht er nun auf den Kleinen einzureden. "Komm doch erstmal da raus aus dieser Ecke. Wenn du willst kannst du duschen gehen, ich gebe dir dann auch frische Klamotten von mir, dann brauchst du nicht in diesen Zerrissenen herumlaufen. Ich kann uns in der Zwischenzeit auch was zu Essen machen, sag einfach nur auf was du gerne Lust hättest ok" 

Natürlich hat er bemerkt, dass der Neko ziemlich dünn ist. Unweigerlich fragt er sich, wieso der Kleine bei diesen Temperaturen auf der Straße wohnt und was mit ihm geschehen ist. Aber er will noch nicht fragen, zu sehr spürt er die Angst die sein Gegenüber zu haben scheint. 

"N- nein danke. I-ich brauche nichts. Ich sollte gehen." schlägt dieser die Hilfe aus und steht langsam, mit wachsamen Augen auf. Er beobachtet jede winzige Bewegung, die der Besitzer dieses Hauses macht. Ganz traut er dieser Ruhe nicht. 

Menschen sind doch nicht nett. Menschen würden doch nie ihre Hilfe, ohne Hintergedanken anbieten. Er hat Angst vor dem, was der Orangehaarige vor hat und will deshalb so schnell wie möglich flüchten. Er versteht nicht, dass diesmal jemand ehrlich und warmherzig ist. Er hat vergessen, dass es solche Menschen auch noch gibt. 

"Aber wo willst du hin? Hast du wen zu dem du kannst? Draußen ist es doch schon richtig kalt. Willst du nicht wenigstens neue Klamotten?" Jimin will ihn so nur ungern gehen lassen. Auch wenn er ihn nicht kennt, sorgt er sich um ihn. Eine zweischneidige Eigenschaft von ihm, er kümmert sich um jeden, egal ob diese Person ihm gut tut oder nicht. 

Doch der Hybrid schüttelt nur vehement seinen Kopf, während seine Ohren immer wieder hin und her zucken, auf jedes Geräusch achtend. Seufzend nickt der Größere leicht und schaut ihn traurig an. Doch der Neko achtet nicht darauf sondern huscht nur schnell aus dem Raum und flüchtet aus dem Haus.

---------------

Hier das zweite Kapitel. Ich werde wahrscheinlich einmal in der Woche updaten und manchmal vielleicht auch zwei Mal, da die Kapiteln ja relativ kurz sind.

Viel Spaß beim Lesen jedenfalls und ich hoffe euch gefällt diese Art von Story 😇