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"Suga, du weißt doch, ich tu dir nichts. Bitte, schau mich an. Was ist passiert?" redet Jimin immer noch vorsichtig auf den Neko ein.

"Du kannst ihn nicht zwingen zu reden, Jiminie. Womöglich verletzt er dich dann nur auch noch" murmelt Hobi und schiebt den Orangehaarigen sanft von Suga weg.

"Ab-.. Ok, dann komm, ich verarzte dir mal den Arm" murmelt dieser leicht enttäuscht, steht auf und geht mit Hoseok aus dem Raum hinüber ins Badezimmer.

Suga derweil schaut den Zweien verwirrt nach und zieht seine Beine nahe an sich ran. Seinen, noch immer schmerzenden Schwanz schlingt er um diese.

Jimins enttäuschter Blick setzt ihm noch immer zu. Er wollte ihn doch nicht enttäuschen. Aber was hätte er denn machen sollen? Er musste sich doch wehren. Wobei, eigentlich hätte er sich nicht wehren dürfen. Hybriden müssen doch alles über sich ergehen lassen. So hatte es Suga unter Schmerzen gelernt, wenn er einmal doch einen Versuch gestartet hatte sich zu wehren.

Wieder kommt ihm Hoseoks aggressiven Blick in Sinn wodurch er wieder leicht zu zittern beginnt. Er hat Angst vor ihm. Wie soll er das nur Jimin sagen? Dieser wird ihm doch niemals glauben. Er ist doch nur irgendein dahergelaufender Neko und Hoseok ist sein Freund, sein fester Freund. Jimin wird dann nur wirklich wütend und dann schlägt er ihn bestimmt und wirft ihn raus.

Mittlerweile muss der Neko zugeben, dass er sich sogar hier für eine kurze Zeit wohl gefühlt hat. Als er noch alleine mit Jimin war, ohne Hoseok. Er will nur ungern wieder hinaus in diese kalte, schmerzvolle Welt. Nicht, nachdem er erfahren hat, dass es vielleicht doch noch Hoffnung gibt. Hoffnung darauf, dass es Menschen gibt die Hybride nicht wie Sklaven oder schlimmer behandeln.

"Danke, Jimin" murmelt Hobi auf dem Badewannen Rand sitzend, nachdem sein Freund seine Wunde verarztet hat. 

Jimin nickt nur beklommen und will wieder zurück zu Suga gehen. Doch er wird von Hoseok aufgehalten, der ihm am Arm festhält und zu sich dreht. 

"Was ist los, Jiminie?" fragt er besorgt und schlingt seine Arme um Jimins Hüfte, sodass der Kleiner zwischen seine Beine steht. 

"Ich mach mir nur Sorgen um Suga." murmelt dieser kleinlaut und schaut auf den Boden. Er weiß, er sollte sich eigentlich um seinen Freund sorgen aber die Wunde war nicht groß und so schmerzhaft hat sie nun auch wieder nicht ausgesehen. 

"Wieso? Jimin, ich will dir nicht reinreden in dem was du tust, aber bitte pass auf. Du weißt nicht genau, was der Neko für eine Vergangenheit hat. Du kannst nicht wissen, ob er dich nicht doch mal angreift und verletzt. Bitte sei vernünftig und hör auf mich. Bring ihn in ein Nekoheim, wo er hingehört." redet Hobi gereizt auf seinen Freund ein. Eigentlich wollte er seine Abneigung gegenüber Hybriden Jimin nicht zeigen. Denn er ist sich sicher, dieser wird es nicht verstehen und haltet zu den Verunstalteten. Nach fünf Jahren kennt er den Orangehaarigen schon so gut, dass er weiß, dass sich dieser immer für die Schwächeren einsetzen würde. Er weiß, dass in Jimins Augen diese als die Schwächeren eingestuft werden auch wenn Hoseok selbst diese Meinung nicht vertritt. 

"Er ist nur voller Angst und Furcht... und ja gut, ich versteh nicht wieso er dich gebissen hat.. aber er war doch vorher überhaupt nicht angriffslustig oder so etwas in der Art. Irgendwas muss ihn total verängstigt haben... Wieso hat er sich denn überhaupt versteckt? Wieso redet er nicht mit mir und erzählt mir was los ist? Ich will ihn doch nur verstehen und helfen." erklärt Jimin seinem Freund und sieht ihn mit großen, voller Sorge gefüllten Augen an. Bewusst lässt er diesen kleine, für ihn unbedeutende Ereignis aus, in dem Suga ihn angefaucht und angeknurrt hat. Er ist sich sicher, dass Hoseok dann nur noch mehr gegen den Kleinen sein würde. Aber er versteht nicht, wieso Hoseok so ist. Sein Hoseok, der, der immer voller Liebe und Freude ist. Wieso ist er plötzlich so gegen Suga? Er tritt doch sonst Menschen immer nur voller Freundlichkeit entgegen.

"Du musst ihn aber nicht retten, Jiminie. Auch wenn ich gerade diese Eigenschaft besonders an dir liebe aber er ist ein Hybrid und braucht wahrscheinlich nicht mal deine Hilfe. Ansonsten wäre er doch netter zu dir beziehungsweise zu uns. Du kennst seine Vorgeschichte nicht. Du weißt nicht, wie er in manchen Situationen reagiert. Du hast ja jetzt schon gesehen, dass er agressiv ist. Du weißt nicht, wieso sein früherer Besitzer ihn töten wollte. Ich kann es mir nur so erklären, dass er irgendwas schlimmes angestellt hat. Vielleicht hat er ja seinen Besitzer oder dessen Familie angegriffen. Du weißt es nicht genau. Du kannst ihm nicht vertrauen.... Ich will einfach nur nicht, dass dir etwas passiert, Jiminie. Es ist nicht deine Aufgabe ihn zu retten" versucht Hoseok so mitfühlend wie möglich zu erklären.

"Mann, Hoseok! Kannst du nicht positiver gegenüber Hybriden eingestellt sein? Wieso gehst du vom Schlimmsten aus? Was ist wenn er geflüchtet ist, weil seine Besitzer einfach nur grausam zu ihm war? Er hat doch erzählt, dass dieser eine sehr zornige Person war." hinterfragt Jimin nachdenklich und beginnt Gedanken verloren auf seiner Unterlippe zu kauen.

"Jimin! Du sollst das doch lassen" weißt Hobi ihn zu recht und fährt mit seinem Zeigefinger sanft über Jimins Lippe, damit er aufhört darauf zu kauen.

"K- kannst du gehen? Bitte. I- ich glaube, er ist offener wenn ich allein mit ihm bin. Ich will nur mit ihm reden, über das was los war und über die genauen Umstände wieso er auf der Straße lebte.... Ich verspreche dir, dass wenn er gefährlich ist, das ich ihn dann ins Heim bringe ok. Aber ich glaube wirklich nicht, dass er gefährlich oder aggressiv ist." stottert Jimin unsicher und sieht seine Freunde zögerlich an. Das Versprechen fügt er aufgrund Hoseok finsterer Mine noch schnell hinzu, hoffend, dass er dann eher zustimmt.

Delicate Trust || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt