Traum
Soll ich es wirklich durchziehen? Ich.... nein... ja...!
Ich sitze schon den ganzen morgen im Bad. In meiner Hand eine volle packung Schlaftabletten. Sie werden mich erlösen. Wenn ich sie erstmal geschluckt habe, dann muss ich nicht mehr leiden, nicht mehr in dieser falschen Welt leben.
Aber bin ich bereit, alle denen ich was bedeute hinter mir zu lassen?'Keiner interessiert sich für dich'
'Das arme kleine Mädchen das mit der Welt überfordert ist'
Ich sah in den Spiegel. Vor mir ein blasses Mädchen, tiefe blaue, wenn nicht sogar violette augenringe. Die mattblauen Augen eingerahmt von dem ganzen weinen in einem schönen rot. Mein Körper abgemagert, sodass man die rippen deutlich sehen konnte. In den letzten Tagen habe ich einfach keinen bissen herunter bekommen.
Ich sah wieder auf die Schlaftabletten in meiner Hand. Ich hatte sie heute morgen alle aus der verpackung rausgefriemelt. Seitdem lagen 20 Schlaftabletten in meiner Hand. Ich sah von den Tabletten zurück in mein Gesicht, in meine leeren Augen, wieder zu den Tabletten. Das leben ist ein spiel, und ich werde aufgeben. Ich habe es schon so lange versucht, mitzuhalten, alles gegeben, doch der letzte all-in, hat mich ruiniert.
Ich sah wieder auf die Tabletten in meiner Hand. In mir wallte eine enorme wut hoch. Eine Wut auf alle die, die schuld daran sind. Ich legte die Tabletten vorsichtig auf den Waschbeckenrand, und dann begann ich mich zu Schminken. Ich machte die tiefen Augenringe weg, betonte meine Augen, zog mir einen Liedstrich, Mascara und zuletzt Bordeauxroter Lippenstift. Dann öffnete ich meine Haare und ließ sie locker über meine Schultern fallen.
Ich sah wieder zu den Tabletten, und dann wieder auf mein Spiegelbild. Die Verpackung der Tabletten schmiss ich in den Mülleimer. Muss ja keiner wissen oder? Ich nahm die Tabletten alle wieder in die Hand, und füllte mir dann ein Glas Wasser. Dann nahm ich mal 2 oder 3 auf einmal, bis alle weg waren. Ich sah ein letztes mal in den Spiegel, ehe ich die Tür aufschloss und in mein Zimmer lief. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, also wirkten die Tabletten schneller.
Ich spürte wie mir langsam schwummrig wurde. Ich legte mich in mein Bett und deckte mich schön zu. Es wird so aussehen, als wäre ich friedlich eingeschlafen. Und genau das soll der Plan sein. Keiner wird auf den ersten blick denken ich hätte mich umgebracht. Keiner soll wissen wie sehr ich unter dieser Last, in dieser falschen Welt zusammenbreche. Ich lag ganz normal auf meinem rücken da. Ich spürte immer mehr wie die Wirkung der Schlaftabletten einsetzte, und ich immer mehr die Kontrolle über meinen Körper verlor. Alles fing an taub zu werden und einzuschlafen.
Die letzte träne rollte über meine Wange. Ich fing an zu lächeln. Jetzt ist es vorbei. Keiner wird mir mehr helfen können. Jetzt werde ich von diesem grausamen Ort verschwinden. Und immernoch mit diesem lächeln gab ich mich also der Dunkelheit hin.
P.O.V Maddi (art Flashback)
Ich klingelte an Beths Haustür. Sie war heute nicht in der Schule und ich mache mir sorgen. Sie würde immer schreiben wenn sie krank ist, aber heute hatte ich nichtmal ein Lebenszeichen von ihr. Und ein ungutes Gefühl hatte ich auch noch.
Ihr Vater öffnete die Tür und lächelte mich freundlich an. "Hallo Mr. Johnson. Ich wollte mal nach Beth schauen und ihre Hausaufgaben bringen" sagte ich freundlich. Ich fand diesen Mann schon immer gruselig.
"Na klar doch" lächelte er und ließ mich ins Haus. Ich lief direkt zu ihrem Zimmer während ihr Vater wieder ins Wohnzimmer lief.
Ich öffnete die Tür, und sah sie friedlich in ihrem Bett liegen. Sie schien zu schlafen und lächelte sogar leicht. Sie war geschminkt und ihre Haare auch etwas gerichtet. Wieso liegt sie so in ihrem Bett? Ich legte meine Sachen auf ihren Schreibtisch und lief zu ihr. Ich setzte mich auf ihr Bett und rüttelte sanft an ihr.
"Beth wach auf" sagte ich doch ich bekam keine reaktion. Ich strich mit meiner Hand an ihre Wange, doch diese war etwas kälter als sie sein sollte. Ich rüttelte stärker an ihr.
"Beth! Beth wach auf! WACH AUF!" schrie ich sie an, aber es kam keine reaktion ihrerseits. Ich fühlte ihren Puls. Er war schwach, dennoch vorhanden.
"SCHEIßE!" fluchte ich laut vor mich hin und rannte zu meiner Tasche. Ich wählte die Nummer des Notrufs. "Hallo h-" ich unterbrach ihn direkt. "Ja hallo sie müssen in das Johnson anwesen fahren! Meine Freundin liegt in ihrem Bett sie reagiert nichtmehr und ihr Puls ist total schwach!" sagte ich hektisch und zerrte die Bettdecke von ihr runter.
"Ein Krankenwagen ist unterwegs. Wie heißen sie?" fragte er ruhig. Jeder in dieser Stadt kennt das Johnson anwesen. Okay es ist ein normales Haus, dennoch. Wofür also eine Adresse? Ich war jedoch damit beschäftigt Beth nach schnittwunden zu untersuchen, aber da war nichts.
"Miss?" fragte er wieder. "Oh jaja Maddison Coham" murmelte ich und rannte ins Bad. Ich durchwühlte sämtliche regale und der Dude vom Telefon fragte die ganze Zeit irgendwelche sachen die ich gut möglichst beantwortete.
"Wie lange ist sie denn ungefähr bewusstlos?" fragte er weswegen ich in meiner Bewegung stoppte. "Bewusstlos?" fragte ich entsetzt. Ok er konnte es ja nicht wissen aber mir wird das wahrscheinlich gerade selbst zuviel.
"Hören sie mal, sie hat sich versucht umzubringen! Also schauen sie das ihr Rettungswagen seinen Arsch bewegt!" schrie ich und legte sauer auf. Mein Handy legte ich aufs Waschbecken, ehe ich weiter die sachen durchwühlte.
Hat sie es die Toilette runtergespült? Nein denke ich nicht. Das wäre dumm. Wenn ich etwas unauffällig loswerden will? Der Müll? Ich öffnete den Mülleimer und tatsache, da lag eine Packung Schlaftabletten. Ich holte sie hektisch raus, um festzustellen, das sie komplett leer war.
"Verdammt!" zischte ich. Meine Augen füllten sich mit tränen. Ich rannte raus zu Beth, ihr Puls war kaum noch vorhanden. "Wenn du das nicht überlebst, dann trete ich dir so fett in den Arsch, das du verreckst!" zischte ich. Ja nicht gerade logisch, aber ich bin sauer und verzweifelt! Die Türklingel wurde betätigt. Ich rannte runter und sah wie Mr. Johnson die Tür öffnete und dann verdutzt die Sanis ansah. (Sanitäter)
"Hier schnell!" schluchzte ich und zog die Aufmerksamkeit auf mich. Die Sanis folgten mir schnell und kümmerten sich direkt um Beth.
"S-sie hat die hier glaube ich g-geschluckt" sagte ich stotternd und gab die Packung einem der Sanis. Er nickte und sagte irgendwas in sein Funkdingens, ehe sie Beth auf eine trage legten und sie runtertrugen. Ich schnappte mein Handy aus dem Bad und meine Tasche, mit ihrem Geldbeutel und rannte auch runter.
"Können sie mich mitnehmen?" fragte ich hoffnungsvoll. Einer von denen führte mich nach vorne und so saß ich im Rettungswagen, und wir fuhren mit höchstgeschwindigkeit ins Krankenhaus.
Dort angekommen wurde sie von noch mehr Ärzten und Schwestern empfangen. "Wir müssen ihren Magen leerpumpen und bereiten sie den Defi vor" sagte ein Arzt während sie mit ihr reinliefen.
Jemand legte seine Hand auf meine Schulter. "Sind sie eine angehörige?" fragte mich eine Schwester nett. Ich nickte. "Wir brauchen ein paar Daten, wenn sie mit mir kommen würden?" fragte sie und ich nickte wieder.
Wir gingen zum Empfang. Während ich ihr alle Daten gab, sowie ihre Krankenkarte, die sie benötigte, kniff ich mir die Fingernägel in meinen Arm. Was wenn sie stirbt? Ich spürte die stelle schon gar nicht mehr.
"Ms. Sie bluten" sagte die Schwester und deutete auf meinen Arm. Ich sah hin und ließ wieder locker. Ich hatte so fest gekniffen, dass es anfing zu Bluten. Na toll. Sie verband mir meinen Arm, und setzte mich dann mit der bitte in den Flur vor Beths Behandlungsraum, ich solle mich nicht verletzen. Ich hatte abwesend genickt.
Traum/Flashback Ende
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The Broken Girl with the Broken Heart
ChickLitDies ist der erste teil. #1: The Broken Girl with the Broken Heart #2: The Broken Girl with the Broken Love ~•~ Platz 5 des Nobelawards 2018 ~•~ !Triggerwarnung! ~•~ Beth ist mit ihrem Leben eigentlich überfordert. Als dann auch noch der Typ, den si...