Irgendwann war ich dann, wahrscheinlich am Ortsende in einem Park. Ich ließ mich auf einer Bank vor einem kleinen Teich nieder. Er war bedeckt von Seerosen in weiß und rosa. Es war still hier. Ab und zu hörte man ein Auto vorbei fahren, und ein paar Leute waren ebenfalls hier und unterhielten sich, aber dennoch war es ruhig. Es war nicht nervig dass sie sich unterhielten, sondern auf eine art und weise entspannend, denn es war nicht zu laut und nicht zu leise.
Ich hörte ein paar grillen zirpen und sah einen Frosch in den Teich hüpfen. Ich schloss meine Augen und ließ die geräusche einfach auf mich wirken. Diese ruhe.
Aber wie ich ja sagte, ich habe nie meine Ruhe. "Hab dich" sagte Dean der neben mir saß und mich angrinste. Er hatte sich anscheinend umgezogen da er jetzt ein schwarzes Tshirt anhatte und eine graue Jogginghose. Schade..
"Ich sagte ja ich werde dir wie eine Klette am arsch kleben" sagte er und schaute nach vorne auf den Teich. "Wie hast du mich gefunden?" fragte ich misstrauisch. "Ich bin dir mit dem Auto hinterhergefahren. Du hast ne ganz schöne strecke zurückgelegt" sagte er und schaute wieder zu mir.
"Kannst du nicht einfach gehen?" fragte ich hoffnungsvoll. "Und dich hier alleine lassen am arsch der Welt? Nö" sagte er und musterte mein Gesicht. "Das hier ist nicht der Arsch der Welt" seufzte ich und schaute wieder auf den Teich. "Und wo ist der Arsch der Welt dann?"
"Im moment sitzt er im weißen Haus" grinste ich. Für den Flachwitz könnte ich mir eine reinhauen. Er schüttelte belustigt den Kopf. Ich stand auf und lief wieder los. "Hey wo gehst du hin?" fragte er und lief wieder neben mir her.
"Keine Ahnung. Weg von dir" murmelte ich. Er schaute mich gespielt traurig an. "Oha" sagte er 'traurig'. Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Soll ich dich irgendwo hinfahren?" fragte er. "Nein ich komme klar" sagte ich. "Und wie kommst du nach Hause?" fragte er. "Ich laufe?" sagte ich verwirrt. "Du bist fast 2 km hierher gelaufen. Die lasse ich dich sicher nicht zurücklaufen!"
"Wirst du!" zischte ich.
"Ich hab keine Ahnung welche Sicherung dir durchgebrannt ist aber du brauchst nicht wieder so tun als würde ich dir was bedeuten!" fauchte ich sauer. "Lass mich in ruhe Dean" sagte ich kalt und lief schneller weg vor ihm.
Es hat ihn doch noch nie ansatzweise interessiert wie ich mich fühle, also wieso sollte es sich dann jetzt geändert haben? Ich lief einfach in irgendeine richtung. Mir ist es relativ egal wo ich bin, hauptsache ich habe meine ruhe. Wieso versteht dass keiner? Jeder Mensch braucht seine ruhe vor anderen Menschen. Manche mehr manche weniger. Ich brauche sehr viel ruhe. Und wieviel bekomme ich? Ja.
So gut wie keine. Alle kommen nur zu dir weil sie etwas von dir wollen. Und wenn du es nicht hast bist du wieder Luft. Traurig aber wahr.
Ich weiß nicht wielange ich schon durch die gegend lief, aber ich bekam langsam hunger. Ich sah das erste mal seit einer weile wieder nach oben und drehte mich einmal um meine eigene Achse. Keine Ahnung wo ich bin, aber ich sah am ende der Straße ein kleines Kaffee. Ich schlenderte gemütlich hin und setzte mich dann an einen freien Tisch. Die einrichtung war schlicht gehalten. Holzverzierungen schmückten die Wände, und sonst sah es einladend aus aber auch etwas bedrückend. Ich bestellte mir einen Milchkaffee und ein Belegtes Brötchen.
Nachdem ich bezahlt hatte stand ich wieder auf und lief die Straße weiter entlang. Irgendwann sah ich am Straßenrand nurnoch Bäume und gestrüpp. Ich lief darauf zu, und dann quetschte ich mich durch. Ich verhedderte mich bestimmt 20 mal in demselben Busch, aber ich ging trotzdem weiter.
Die meisten denken wahrscheinlich ich hätte einen an der Klatsche, das stimmt auch, aber ich hatte das gefühl hierdurch gehen zu müssen. Wie als würde mich ein Magnet hierherziehen. Ich lief immer weiter und dann stolperte ich wieder aus dem ganzen gestrüpp raus. Vor mir erstreckte sich ein Seeufer.
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The Broken Girl with the Broken Heart
ChickLitDies ist der erste teil. #1: The Broken Girl with the Broken Heart #2: The Broken Girl with the Broken Love ~•~ Platz 5 des Nobelawards 2018 ~•~ !Triggerwarnung! ~•~ Beth ist mit ihrem Leben eigentlich überfordert. Als dann auch noch der Typ, den si...