17 ~ Kuscheln

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Ich wachte auf und mein Kopf dröhnte. Wie als würde jemand mit 20 Presslufthämmern gleichzeitig darauf Hämmern. Draußen war es dunkel. Ich wollte mich aufsetzen, als ich an meinem Bauch einen Arm spürte. Und es war nicht meiner.

Ich drehte mich und sah direkt in Deans schlafendes Gesicht. Wieso liegt er bei mir im Bett? Hätte er nicht den Boden nehmen können? Ich seufzte genervt und löste mit viel mühe seinen Arm von mir, ehe ich frustriert aufstand und merkte, dass in meiner Hand eine Infusionsnadel steckt. Hä? Verwirrt sah ich mich um, bis ich begriff das ich im Krankenhaus liege. Ich habs mal wieder übertrieben... wieso verrecke ich nicht einfach mal am Alk?

Ich riss die Nadel aus meinem Arm und wollte ins Bad, aber mein Körper machte mir da einen Strich durch die Rechnung und ich knallte auf den Boden. "So eine scheiße!" Fluchte ich leise vor mich hin und drehte mich auf den rücken. Hoffentlich ist D-. "Beth bist du wach?" murmelte ein verschlafener Dean. Einfach nichts antworten, vielleicht schläft er einfach weiter.

Aber auch diese Hoffnung wurde niedergetrampelt, da Dean auf dem Bett rumtastete und dann auf einmal Kerzengrad da saß. Er suchte den raum ab und blieb letztendlich bei mir auf dem Boden stehen.

"Was machts du da?" fragte er verwirrt. "Ich liege hier und du?" fragte ich unschuldig. Seufzend stand er auf und setzte mich wieder aufs Bett. Dann sah er mir tief in die Augen, versuchte wahrscheinlich irgendeine Emotion rauszulesen. Aber mein blick blieb ausdruckslos.

"Beth du hattest 3.8 promille. Dein magen wurde ausgepumpt! Was hast du dir dabei gedacht 3 flaschen Vodka zu trinken?!" Fragte er 'leicht' aufgebracht.

"Geht dich nichts an" sagte ich kalt. Ihn geht es null an. Er schüttelte verneinend den Kopf. "Verdammt Beth! Ich hab dich hierher gebracht! Du hast mir dein Leben zu verdanken" sagte er aufgebracht. "Ja danke dafür!" sagte ich bissig. Er sah mich eine weile lang ungläubig an.

"Wieso?" fragte er dann wieder ruhig. "Wieso trinkst du so verdammt viel Alkohol?" fragte er und etwas verzweifeltes schwang in seiner stimme mit. Ich sah ihm direkt in seine verdammt geilen grünen Augen. Selbst hier in diesem schlechten Licht erkannte ich die kleinen braunen sprenkler rund um seine Iris verteilt.

Die Tür wurde geöffnet und ein Arzt trat ein. Was macht der um diese Uhrzeit hier? "Oh hallo Beth" sagte Stuart. Stuart ist hier Arzt und hat mich schon öfter behandelt. Durch meine letzte Alkohol überdosierung haben wir uns kennengelernt.

"Hey Stuart" sagte ich. "Schmerzen?" fragte er grinsend. Ich nickte genervt. Meine Kopfschmerzen sind echt heftig... "Beth was habe ich dir letztes mal gesagt?" fragte er tadelnd und fummelte in der Tasche von seinem Kittel rum.

"Es ist schon 10 Jahre her" flüsterte ich. Meine Oma ist vor 10 Jahren gestorben...Wieso hat es ausgerechnet sie getroffen? "Ich weiß" sagte Stuart mitfühlend und gab mir eine Schmerztablette. Das hat er also gesucht. Dankend nahm ich sie an und schluckte sie direkt runter.

Er seufzte und steckte mir eine frische Infusionsnadel in den Arm. "Die bleibt drin! Sonst lass ich dich erst nächste Woche raus!" drohte er mir. Schmunzelnd nickte ich. Er weiß wie sehr ich Krankenhäuser hasse.

"Dann bis morgen früh. Versuch noch zu schlafen" sagte er und ging wieder.

"Was ist vor 10 Jahren passiert?" fragte Dean misstrauisch und starrte immernoch auf die Tür.

"Viel Dean. Es ist sehr viel passiert" sagte ich seufzend und drehte mich auf die andere seite. Wenn ich es wirklich schaffe einzuschlafen habe ich noch meine ruhe. Ich spürte wie die Matraze auf der anderen Seite etwas runter ging.

"Was wird das?" fragte ich warnend. "Schlafen was sonst?" antwortete Dean. "Halt stopp. nimm den Boden!" sagte ich aufgebracht. "Jetzt stell dich nicht so an" sagte er genervt. "Tu ich aber!" motzte ich. Ich spürte wie sich sein Arm um meinen Bauch schlang und er mich zu sich zog. "Dean!" sagte ich warnend. "Was?" fragte er und ich konnte sein grinsen förmlich spüren. "Nimm. deinen. arm. weg!" sagte ich und zappelte wie wild rum.

"Hör auf!" sagte Dean aber ich ignorierte dies. Wenn er mich loslässt höre ich auf. "Beth!" presste er vor und sein griff verstärkte sich, worauf ich noch mehr zappelte. Dann auf einmal hörte ich Dean stöhnen und hielt sofort inne.

"Sag nicht du bist jetzt geil?" fragte ich und verkniff mir ein grinsen. Wenn er jetzt wirklich geil ist-. "Halt die klappe" knurrte er. "Lässt du mich los?" fragte ich. Sein griff verstärkte sich noch mehr. "Nein" murmelte er. Anders hat er es nicht verdient. Ich fing wieder an zu zappeln.

"Wenn du nicht willst- oh gott! das ich gleich-. über dich herfalle lass es!" brachte er hervor und ihm viel es wohl ziemlich schwer sich zu beherrschen. Ich fing an zu lachen und zappelte mehr. Er ist selbst schuld. Ich spürte etwas hartes an meinem rücken, ehe er mich plötzlich los ließ und sich auf die andere Seite drehte. Immernoch lachend setzte ich mich auf und sah ihn an. Eher seinen rücken, aber egal. Er atmete schnell und unregelmäßig.

"Was ist?" fragte ich grinsend. Ich bin eine richtig Schadenfrohe person, und das hat er sich so verdient! So richtig schadenfroh halt. "Du miststück!" sagte er schnaufend. "Du wolltest mich doch nicht loslassen selbst schuld!" sagte ich genervt. "Kleine zicke!" hängte ich murmelnd hintendran. Er stand auf und lief ins Bad, wahrscheinlich um sein problemchen zu beseitigen. Lachend ließ ich mich zurück ins Kissen fallen.

Jeder das was er verdient, Dean.

-

Ich wachte erneut auf, nur tat mein Kopf nicht mehr so heftig weh. Ich drehte mich um und drückte mein gesicht tiefer in das warme kissen. Aber auf einmal fing es an zu lachen.

Hä? Seit wann lachen kissen denn? Ich fing an es abzutasten und da war so ein komischer hubbel. Ich drückte weiter auf diesem hubbel rum, um rauszufinden was das ist. "Kannst du mal aufhören an meinem Nippel rumzufummeln?" fragte eine raue kratzige Stimme.

"Dean?" fragte ich verschlafen. "Ja?" fragte er und sein grinsen hörte man bis zu mir runter. "Halt die klappe" murrte ich und drückte meinen Kopf wieder weiter auf seine Brust. Er fing wieder an zu lachen weswegen seine Brust vibrierte.

"Halt jetzt die Klappe und lass mich schlafen!" motzte ich. "Gemütlich?" fragte er amüsiert. Ich nickte leicht. So lange er mich in ruhe lässt. Einmal im Leben will ich meine ruhe! Einmal! "Du darfst schon seit 2 Stunden gehen" sagte er.

"Wohin?" fragte ich verwirrt. "Nach Hause" seufzte er. Verwirrt richtete ich mich auf und sah mich um. Ich bin im Krankenhaus? Und dann viel es mir wieder ein. "Oh" sagte ich nur. "Na dann" schulterzuckend stand ich auf, diesmal ohne umzufallen. Dann riss ich mir die Infusionsnadel wieder aus dem Arm, schnappte meine sachen und lief zur Tür.

"Hey wartest du auch mal?" fragte Dean, der sich gerade sein Tshirt anzog. "Wieso?" fragte ich und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Du willst einfach so abhauen?" fragte er verdutzt. Ich sah ihm kurz in die Augen, ehe ich mich abwand. "Ja" sagte ich und ging raus. Ist ja nicht so als würde ich ihm was schulden. Also zumindest aus meiner sicht.

Zuhause angekommen, Dean ist mir die ganze Zeit hinterhergelaufen und letztendlich auch mit rein, legte ich mich wieder in mein Bett. Er hatte Angst ich würde mich direkt wieder besaufen. Ich ging einfach schlafen, immernoch besser als wach zu sein...

The Broken Girl with the Broken HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt