43 ~ Problemchen

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Ich lief aus der Mädchentoilette raus in den Flur. Alles war leer. Besser so. Ich gehe jetzt einfach wieder lächelnd in den Unterricht, so wie immer.

Aber schon als ich um die erste Ecke war, zeigte mir das Schicksal mal wieder wie sehr es mich hasst. Tino stand da. An einem Spindt gelehnt, und sah mich grinsend an. Seine Backe war etwas angeschwollen und rot.

"Oh arme Beth! Wieso musstest du denn so schnell gehen?" fragte er spöttisch.

Ich atmete tief durch. Okay. Ich schaffe das. Ich zeige diesem Arsch mal das er mich mal Kreuzweise kann! Ich öfnnete meine Augen wieder und Tino stand auf einmal vor mir. Er sah auf mich herab mit einem blick... irgendwie.. lüstern?

Er drückte mich gegen die Spindte hinter mir und sah mir tief in die Augen. Dann beugte er sich langsam zu mir vor und ich, trat ihm voll in die Eier.

Er sackte auf seine Knie und stöhnte vor schmerz. "Du blödes miststück!" zischte er.

"Was ist hier los?" fragte Dean verwirrt der jetzt auch hier im Flur stand. "Diese Bitch hat mir in die Eier getreten!" zischte Tino.

"Das hast du ja auch verdient!" zischte ich zurück. Ich ließ die zwei einfach stehen und ging in meinen Unterrichtsraum. Wir haben Mathe. Okay das hätte ich mir echt sparen können.

Ich öffnete die Tür einfach ohne zu klopfen und ignorierte den missbilligen blick des Lehrers. Ich setzte mich hinten neben Maddi.

"Alles okay?" fragte sie besorgt. Ich nickte. "Ich hab ihm in die Eier getreten" sagte ich grinsend. "Gut so" sagte sie ebenfalls grinsend und widmete sich dann dem Unterricht.

Danach hatten wir Deutsch. Gedichtsanalyse. Also das spannendste ja nicht. Jetzt saßen wir in der Cafeteria und aßen zu Mittag. Tino hatte ich auch nichtmehr gesehen, ich hoffe ja das er verreckt ist.

Eine Lehrerin kam auf uns zu. "Hey Mädels. Habt ihr gleich Geschichte?" fragte sie. Wir bejahten. "Okay das fällt aus da der Fachlehrer krank ist. Ihr habt den rest des Tages frei" sagte sie lächelnd und ging dann wieder.

"Wie geil ist das denn?" fragte Cathy aufgeregt. "Dann können wir Shooppeeeen" sang sie grinsend. Ich verdrehte die Augen.

"Geht nicht muss ins Café" sagte ich und biss von meinem Brötchen ab. "Ach komm schon du kannst doch davor noch kurz mit!" sagte Cathy.

"Nope" sagte ich mit vollem Mund. "Okay dann gehen wir alleine" sagte sie an Maddi gewandt die abwesend nickte. "Hey hörst du mir überhaupt zu?" fragte Cathy. Maddi nickte wieder. Ich fing an zu grinsen. Die zwei.

"Oha keiner hört mir hier zu!" sagte sie beleidigt und biss auch von ihrem Brötchen ab. "Was ist Maddi?" fragte ich sie. "Dean schreibt" murmelte sie.

Ich riss ihr ihr Handy aus der Hand. "Hey!" beschwerte sie sich. Aber ich ging nicht darauf ein und las mir den Chatverlauf durch.

Dean

Kannst du Beth sagen dass sie aufpassen sollte wegen Tino.

Wieso dass?

Sie hat ihm doch in die Eier getreten.

Und? Dieser Waschlappen kann ihr nichts.

Das sah vorhin anders aus.
Was ist da eigentlich passiert?

Frag sie selbst.

Denkst du ich hätte das nicht schon versucht?

Dann schrieb ich ihm.

Okay Dean, ich kann auf mich selbst aufpassen ja? Und du brauchst Maddi nicht über mich auszufragen. Wenn ich etwas nicht sage, dann wird sie das auch nicht merk dir das. Beth out.

Ich gab Maddi ihr Handy zurück, und biss wieder von meinem Brötchen ab.

"Beth out?" fragte sie belustigt. Ich zuckte mit den Schultern. "Also, ich geh dann" sagte ich an die beiden gewandt und stand auf.

Je früher ich nach Hause komme desto länger habe ich meine ruhe. Ich lief also raus auf den Parkplatz zu meinem Auto. Und drei reihen weiter hinten stand Tino. An seinem Auto gelehnt, und redete mit jemandem. Aber sein dickkopf war im weg.

Ich schloss mein Auto auf und dann drehte er sich um, und ich erkannte die andere Person. Es war Blaine.

Ich stieg schnell ein. Ich muss weg. Und zwar wegen beiden. Also startete ich schnell den Motor. Ich sah wie beide auf mich zuliefen und drückte dann einfach aufs Gaspedal. Ich schoss aus der Parklücke raus und fuhr schnell auf die Straße. Ich ließ erleichtert die Luft raus. Endlich weg von diesem grausamen Ort.

Zuhause nahm ich mir einfach einen Joghurt und schaute Netflix. Ich habe ja noch ein paar Stunden bis ich arbeiten muss. Ja, ich hätte mit den anderen beiden Mädels Shoppen gehen können, aber ich habe einfach keine Lust darauf. Da sind viele Menschen, man muss sich bewegen, und da sind viele Menschen. Also ja, ich sitze lieber Zuhause auf der Couch und schaue Netflix als mit meinen Freunden rauszugehen.

Kurz vor 15 Uhr machte ich mich auf den Weg ins Café. Dort angekommen begrüßte ich wie immer Sascha. Dann bediente ich ein paar Leute und putzte wieder die Theke wie immer.

Ich habe in einer halben Stunde schluss und dann kann ich nach Hause in mein Bett. Ich brachte gerade einem älteren Pärchen ihren Kuchen, als Cathy und Maddi das Café betraten. Ich lief zu ihrem Tisch.

"Was macht ihr denn hier?" fragte ich überrascht. "Wir wollten dich hier mal besuchen" sagte Cathy lächelnd. "Okay und was wollt ihr?" fragte ich. "Einfach ein Macchiato" sagte Cathy und Maddi nickte. Also gab ich es an Antonia weiter. Sonst ist aber nichts spannendes passiert. Die zwei haben mich zwar die ganze Zeit beobachtet und vor sich hin gekichert, aber sonst auch nichts.

Als ich dann endlich schluss hatte, zog ich die Schürze hinten schnell aus und ging dann vor zu den Mädels. Wir gingen zusammen raus. "Wie wäre es heute mit einer Party" fragte Maddi augenbrauenwackelnd.

"Gott verschone mich" stöhnte ich genervt. "Wieso denn nicht?" fragte Cathy irritiert. "Ich war gestern schon und hab nicht wirklich bock direkt wieder zu feiern" sagte ich.

"Du warst auf einer Party? Ohne mich?!" fragte Maddi fassungslos. Ich zuckte mit den Schultern.

"War sie wenigstens scheiße?" fragte sie pissig. "Ja" schmunzelte ich. "Wer hat dich denn auf eine Party mitgenommen?" fragte Cathy immernoch verwirrt.

"Viola" sagte ich. Beide sahen mich an wie als wäre ich ein außerirdisches Wesen. "Was machst du mit Viola?" fragte Cathy verdutzt.

"Naja ich habe ihr geholfen und sie hat sich verändert" versuchte ich es irgendwie zu erklären.

Sie sahen mich immernoch verständnislos an. "Okay ihr werdet es am Montag sehen" seufzte ich und lief zu meinem Auto. Jetzt nach Hause und in mein Bett schlafen. Also fuhr ich los.

Zuhause angekommen ging ich direkt in mein Zimmer und zog mir meinen Schlafanzug an. Einfach nur noch schlafen.

Was soll ich sagen?

Schlaf ist für mich nicht einfach nur noch Schlaf, sondern eine Flucht.

The Broken Girl with the Broken HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt