Kapitel 13: „Isabel, du bist das Mädchen in das…“
Isabel
Mich kitzelte ein warmer Atem an meinem Hals, als ich schön langsam wach wurde. Die Bilder von gestern durchfluteten mich förmlich und automatisch musste ich grinsen, denn das, was er gestern Abend zu mir gesagt hat, war so süß. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass David der Ober - Player mich mag. Und dieser Kuss… bisher war Javier der Einzige der mich geküsst hatte, aber das, das war einfach nur unglaublich. In meinem Bauch kitzelte und kribbelte alles, als würden sich darin zwei Völker bekriegen.
Ich öffnete meine Augen und sah, dass es mittlerweile hell war. David lag hinter mir und hatte mich fest an sich gedrückt, während sein Kopf an meinem Nacken vergraben war. Deshalb kitzelte es also so. Seine eigenen wunderschönen Augen waren geschlossen und man konnte gut sehen, dass seine Wimpern im Sonnenlicht ein wenig blond-hellbraun schimmerten. Sein Mund war ein klein wenig geöffnet und eine Hand von ihm umschloss meine. Sofort tauchten die Krieger in mir wieder auf, merkwürdiger Vergleich, aber so fühlte es sich für mich nun mal an. Ich kuschelte mich noch enger an seine Brust und als schien er es zu bemerken, während er schlief, drückte er meine Hand etwas fester und vergrub sich weiter an meinem Hals. Diesen Moment hätte ich am liebsten für immer angehalten. Ich schloss einfach meine Augen und es war nicht einmal schwer selbst bei Tageslicht in Davids Armen wieder einzuschlafen.Das nächste Mal als ich die Augen öffnete war David schon wach. Er spielte mit meinen Fingern, ließ sie immer wieder aneinander gleiten und schaute dabei zu. Ich tat es ihm gleich und es war schon krass, wie klein und zierlich meine Hände im Gegensatz zu seinen wirkten. Außerdem war sein Haut Ton fast genauso wie meiner, obwohl ich Spanierin bin. Nach einer Weile sah er zu mir herunter, weil ich auf seinem Bauch lag und ein leichtes Lächeln nahm auf seinen Lippen Platz. Diese Lippen flüsterten ein zärtliches „Morgen, Kleine.“ und drückten mir einen Schmetterlingskuss auf den Mund. Er berührte meinen fast gar nicht, aber trotzdem reichte es um in mir das totale Chaos ausbrechen zu lassen. Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß und platzierte meine Hände links und rechts auf seiner Taille um mich abzustützen, als ich mein Gesicht dem seinen näherte. „Das gefällt mir, wenn du das erste bist, dass ich sehe.“, flüsterte er ohne meine Augen aus seinem Blickfeld zu lassen. Mich überraschte es jedes Mal aufs Neue, wenn David so etwas sagte. Ich würde niemals darauf kommen, dass er so sanft und lieb sein konnte. Es war eine Seite, die ich von ihm nie erwartete hätte, aber ihn dafür noch mehr mochte. „Und das gefällt mir auch.“, fügte er hinzu und grinste anzüglich, als er auf unsere Position hinwies. Ich grinste bloß zurück, weil ich es nicht leugnen konnte.
Es gefiel mir auch, David wirklich nahe zu sein und etwas in ihm auslösen zu können ohne großartig etwas tun zu müssen. „David? Was ist jetzt eigentlich mit uns? Sind wir jetzt so was wie zusammen?“, fragte ich ihn unsicher, weil mich diese Frage einfach quälte. Als er aber nichts sagte, verletzte mich das, denn ich hatte irgendwie schon gedacht, dass ich ihn geändert hatte. Vor allem nach diesen Worten, die er zu mir gesagt hatte. Ohne noch etwas zu erwidern, nahm ich meine Hände von ihm weg, stand vom Bett auf und ging aus dem Zimmer um ihn und seine verdammten Bauchmuskeln allein zu lassen. Also war er doch wieder bloß auf das eine aus. Es war merkwürdig, wenn man sich wie betäubt fühlte. Es war wie ein Rausch, in dem die ganze Umwelt um einen herum völlig unwichtig war. Es ging nur noch um dich und ihn, wie gesagt wirklich abartig. Im Bad angekommen streifte ich meine Sachen ab und ließ meine Gedanken an diesen Jungen mit dem Wasser wegspülten. Danach tapste ich mit Handtuch in mein Zimmer und holte mir Unterwäsche, eine schwarze Leggins und ein graues Shirt mit Brusttasche aus dem Schrank. Meine Haare ließ ich Lufttrocknen und so ging ich dann wieder in mein Bett um zu lesen. Die einzige Welt, in die mir niemand folgen konnte.
Bis in den Abend hinein las ich einfach nur, damit ich diesen verdammten Mistkerl nicht sehen brauchte. Ich wollte mich ihm nicht öffnen, wollte ihn mit dieser Frage nicht bedrängen, aber es brannte mir einfach auf der Zunge. Wenn ich etwas hasste, dann war es unwissend zu sein. David hat mir klar genug gemacht, wie er zu diesem Thema stand. Gar keine Antwort ist bekanntlich auch eine Antwort. Ich klappte mein Buch zu und legte es zu den anderen, die sich neben meinem Bett angesammelt hatten. Ich streckte meine Füße aus und betrachtete meine Schenkel. Vielleicht fand er mich nicht hübsch genug, denn zum Beispiel Madisons Beine waren viel dünner als meine. Ihr Po war flacher und ihre Brüste größer. Eigentlich war es mir immer relativ egal, was die Männerwelt von mir hielt, aber wenn du einem Jungen begegnest, der dir etwas mehr bedeutet als der Rest, dann ist dir dein Aussehen einfach wichtiger als vorher. Vielleicht war ich ja einfach nicht sein Typ, ich meine wenn man Madison und mich vergleichen würde… Sie hat rote glatte und schulterlange Haare, ich pechschwarze, leicht gewellte und schulterblattlange Haare, womit ich schon fast wie ein Emo aussah. Ihre Augen waren braun und schmal, meine extrem hellblau und ein wenig größer. Außerdem konnte man meine Figur niemals mit ihrer vergleichen, weil sie einfach flacher gebaut war, abgesehen von ihrer Oberweite, denn bei der wurde wirklich nicht gespart.
Seufzend zog ich die Knie wieder an und legte meinen Kopf darauf ab. Wie zur Hölle habe ich mich bloß wieder in so eine Situation gebracht? Seit wann hatte sich David links in meiner Brust breit gemacht? Seit wann zermarterte ich mir deswegen so das Gehirn?
Bevor ich weiter in Selbstmitleid weiter baden konnte, klopfte es an der Tür. Ich antwortete nicht, weil ich mir schon denken konnte wer es war. Er klopfte noch einmal, aber als ich wieder nichts sagte, kam er einfach rein. Er sah mich einfach nur etwas nervös an und… nervös? David kam auf mich zu, nahm mich bei der Hand und zog mich in die Höhe. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“, fragte ich ihn genervt und wollte mich schon losreißen, aber sein eindringlicher Blick ließ mich verstummen. „Komm mit.“, flüsterte er sanft, ließ mich aber nie aus den Augen. Ich nickte einfach nur -sichtlich verwirrt-, zog mir meine Chucks an und ehe ich mich versah, hatte er schon wieder meine Hand genommen und zog mich runter zu seinem Auto.
„Wo willst du hin?“, fragte ich ihn, aber keine Antwort. Er öffnete mir die Tür zum Beifahrersitz, schnallte mich an -als könnte ich das nicht selbst- und zog etwas aus seiner hinteren Hosentasche. Es war eine schwarze dünne Krawatte und verband mir die Augen. Oh Gott, wird er mich jetzt irgendwohin bringen wo uns niemand findet und mich vergewaltigen?! Ich wollte meinen Kopf zurückziehen, damit er mir nicht meine Sicht nehmen konnte, aber sein Blick sagte Vertrau mir einfach. Ich hörte ausnahmsweise auf ihn und ließ mir am Hinterkopf von ihm einen Knoten machen. „Au! Pass doch auf.“, fuhr ich ihn an, als er von mir Haare mit ein arbeitete. Er nuschelte ein leises „Sorry.“, ging anscheinend um den Wagen, weil ich die Tür von der anderen Seite hörte und spürte, wie der Wagen sich ein klein wenig bewegte, als er sich in den Sitz fallen ließ.
„Du hast nicht vor mir zu sagen, wo du hin fährst, stimmt‘s?“, stellte ich nach einer Weile fest, als er keine Anstalten machte mit mir zu reden. „Noup.“, sagte er und ich konnte das Grinsen heraushören. „Du wirst mich aber nicht kidnappen, oder?“, machte ich weiter, weil mir schön langsam langweilig wurde. „Für was hältst du mich denn?“, lachte er wieder. Für das Schlimmste, das mir im Leben passieren konnte, dachte ich mir, aber das wäre jetzt fies auch wenn es stimmte. Wenn David nicht wäre, dann hätte ich mein fast unkompliziertes Leben weiterleben können. Klar, ich hätte wieder für einen Hungerlohn meine Zeit aufbrauchen können, aber dann wäre ich nicht in so einer verfahrenen Situation. Ich sagte nichts darauf und ließ mich weiter kutschieren.
Nach vielleicht einer halben Stunde hielt der Wagen und ich hatte das Gefühl, dass wir da sind. „Noch nicht aufmachen.“, sagte David bevor er eine Tür öffnete und sie wieder zuknallte. Ein paar Sekunden später ging die neben mir auf und anscheinend stand er davor. Ich spürte, wie er an dem Knoten fummelte, bis ich die Augen wieder öffnete. Ich blinzelte ein paar Mal um mich wieder an die Lichter zu gewöhnen und sah mich um wo ich gelandet war. In der Dunkelheit lag ein großes Hotel mit der leuchtenden Schrift Bien. Was wollte er bei einem Hotel? „Was machen wir hier?“, fragte ich ihn verwirrt, weil ich wirklich null Plan hatte. Er grinste mich nur geheimnisvoll an, nahm mich bei der Hand und zog mich zur Rezeption. „Ansty“, sagte er bloß und der alte Mann drückte ihm mit einem wissenden Lächeln die Schlüssel in die Hand. Gott, was wird der jetzt denken?! Ich wurde von David durch den Empfangsbereich gezogen bis zu einer Treppe. Die stiegen wir nach oben, während ich weiter versuchte ihn auszuquetschen, aber keine Chance. Wir hielten vor einer Tür mit der Nummer 148 und er sperrte auf.
Oh. Mein. Gott.
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Ass meets another Girl ✔
RomanceAchtung! Macht euch auf eine Menge Logikfehler, Klischees und Facepalm-Momente gefasst. Bitte von der ersten Geschichte einer damals 14-Jährigen nicht zu viel erwarten xD Wünsche euch viel Spaß ♥️ Für Isabel Àlvarez ist es einerseits ein Albtraum ih...