Kapitel 28: „Das reicht mir völlig…“
Isabel
Ich lag zusammen mit David auf der Couch, während wir nach langer Diskussion seinerseits ein paar Folgen ‚Pretty Little Liars‘ ansahen. Seiner Meinung nach war diese Serie vollkommen hirnverbrannt und Mädchenkram, aber so süß Dave eben war, ließ er sich von mir überreden. Er hatte wie mein persönlicher Bodyguard den Arm um mich gelegt und seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt, weil er hinter mir lag. „David?“, fragte ich in die Stille hinein und konnte selbst das Zögern darin hören. „Hm?“, kam es von ihm. Ich atmete tief ein und aus, weil ich nicht so ganz wusste, womit ich mit dieser Frage bei ihm lag. „Werde ich eigentlich mal deine Familie kennenlernen?“, fragte ich leise und hielt die Luft an. Oh Gott, ich hätte lieber die Klappe halten sollen, dachte ich, als ich spürte, wie er sich hinter mir versteifte. „Weißt du, ich will vor dir keine Geheimnisse haben.“, flüsterte er so wie ich und spielte mit meinen Haaren. „Ich vertrage mich nicht so gut mit meinen Eltern, aber ich würde dich eher gerne meiner Tante, meinem Onkel und meiner kleinen Cousine vorstellen. Sie sind meine Familie geworden.“, erzählte er zögernd. „Hast du dich mit deinen Eltern gestritten?“
„Sagen wir es mal so, wir waren unterschiedlicher Meinung. Sie wollten, dass ich studiere und Anwalt werde, aber ich will Autos entwerfen. Das ist mein Traum, aber das wollten sie nicht akzeptieren. Mein Dad hat eine Kanzlei und darin sollte ich nach der High School anfangen, aber ich will aufs College gehen und das machen was ich will, und nicht das, was mir vorgeschrieben wird.
Ich nickte verständnisvoll und nahm seine Hand in meine, während ich ihm mit dem Daumen beruhigend über den Handrücken strich. „Kann ich verstehen.“, murmelte ich und lehnte mich weiter zurück an David. Ich erschrak, als er mit voller Begeisterung wieder zu reden anfing. „Also. Willst du sie kennenlernen?“ Sein Grinsen konnte ich förmlich hören und es steckte mich an. Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Als ich mich wieder zurückzog, sah ich, wie David wie ein kleiner Welpe schmollte.David
„Da sind ja die Küsse von meinem Kuscheltier noch besser.“, schmollte ich gespielt beleidigt. Isabel drehte sich wieder zu mir um und zog eine Augenbraue nach oben. „Du hast ein Kuscheltier?“, fragte sie skeptisch. „Naja, als ich klein war hab ich mal einen grünen Elefanten gehabt…“, fing ich an und kratzte mich am Hinterkopf. Gott, war das peinlich. „Und du hast ihn abgeknutscht?“, prustete Isabel los und fing sich von mir einen bösen Blick ein, den sie wie immer ignorierte. „Irgendwie muss man als Mann ja das Küssen üben.“, nuschelte ich und zog sie fester an mich. „Aber du musst zugeben, dass das Ergebnis ziemlich zufriedenstellend ist.“, fügte ich grinsend hinzu und drückte demonstrierend meine Lippen auf ihre. Ohne zu zögern erwiderte sie meinen Kuss und spürte, wie sie sich darin fallen ließ. Ich hab’s eben immer noch drauf. Meine Zunge neckte ihre und ließ mich an vorgestern denken, als ich sie das erste Mal so bekam, wie ich es mir schon so lange gewünscht hatte und es war wunderschön. „Beweis genug?“, flüsterte ich, als ich für einen Moment unsere Lippen trennte. Ich musste schmunzeln, als ich sah, dass sie ihre Augen immer noch geschlossen hatte und nur leise ein ‚Mhm‘ von sich gab. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich, worauf sie ihre wundervollen himmelblauen Augen öffnete und mich anstrahlte. „Und ich liebe dich.“, flüsterte sie zurück und legte eine Hand an meine Wange, die ich mit meiner umfing. Wie konnte ich nur so lange ohne sie aushalten?
Vorsichtig setzte ich sie auf meinen Schoß und legte eine Hand in ihren Nacken. Langsam zog ich sie zu mir herunter, da sie jetzt ein wenig größer war als ich. Mein Bauch rebellierte, als sich unsere Lippen wieder trafen und sich ihr süßer Atem mit meinem vermischte. Sie keuchte gegen meinen Mund, was mich zum Grinsen brachte. Neckisch nahm ich ihre Unterlippe zwischen meine und saugte etwas daran. Das war definitiv besser als mein grüner Elefant.
Ganz in Ruhe fuhr ich mit meiner Zunge über ihre Unterlippe, worauf sie willig ihren Mund einen Spalt öffnete. Wieder begann dieser Tanz zwischen uns, den ich nur allzu gut kannte, mich aber jedes Mal wieder umhaute. Mit den Händen zog ich sie etwas näher und fuhr von ihren Schultern, über ihre Brüste bis hin zu ihrer Taille. Ich spürte, wie sie die Luft anhielt und sich meinen Berührungen völlig hingab. „Vertraust du mir?“
Völlig unerwartet verließ diese Frage meinen Mund und ich fragte mich selbst, woher es kam. Für einen kurzen Moment sah Isabel mich fragend an, nahm aber dann mein Gesicht zwischen ihre Hände und fuhr über die leichten Bartstoppeln. Hoffentlich tat es nicht weh, mich zu küssen!
„Wenn ich dir nicht vertrauen würde, hätte ich nicht mit dir geschlafen. Wenn ich dir nicht vertrauen würde, wäre ich nicht hier, obwohl ich ohne Rollstuhl total aufgeschmissen wäre. Ist das genug Vertrauen?“, meinte sie leise und blinzelte erschrocken, als sie mit ihrer Nase gegen meine stupste und wieder begann, mich zu küssen. Die Küsse von Madison waren damals zwar heiß, aber Isabels dafür um so viel sinnlicher. Als würde nur noch Nebel in meinem Gehirn umherwabern. „Das reicht mir völlig.“, hauchte ich gegen ihre weichen Lippen und küsste sie zurück.
So hätte ich den ganzen Nachmittag mit ihr verbringen können, aber sie musste ja heute wieder zu Jake, auch wenn es mir nicht so recht war, dass er sogar von der Krankenkasse Geld dafür bekam, sie anzufassen. Ja, da kamen wohl wieder die Höhlenmenscheninstinkte in mir hoch.
„Also hopp, hopp. Zieh dir dich um und dann fahren wir.“, lachte ich, als ich mich von ihr löste und sie in ihr Zimmer trug. Es gefiel mir, sie ständig wie meine Braut in meinen Händen halten zu können, bloß machte es mir sorgen, dass sie immer noch nicht viel zugenommen hatte. Was mir Dr. Montgomery erklärt hatte, hatte Isabel zwei Kilo an Muskelmasse dazugewonnen. Es war zumindest ein Anfang.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging zurück in mein Zimmer, um mir ein anderes T-Shirt anzuziehen. Im Flur zog ich mir meine Sneakers und eine Weste an, weil es eigentlich relativ warm war, aber Isabel schien das anders zu sehen. Sie kam im Rollstuhl gerade aus ihrem Zimmer mit dicker Jogginhose, einem Top und darüber noch einen Kapuzenpulli - Wir hatten ihre Sachen von Lee wieder zu mir transportiert und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich war, dass sie wieder bei mir war. Überall in der Luft hing wieder diese atemberaubende Himbeergeruch, den ich so sehr vermisst hatte.
„Ist dir nicht ein wenig warm?“, fragte ich sie mit zusammengezogenen Brauen. Sie dagegen schüttelte bloß ihren Kopf, fuhr an mir vorbei und griff nach ihren Schuhen, die ich ihr wieder aus der Hand nahm.
Ich bückte mich vor ihr und zog ihr ihre Chucks an, schnürte sie und band eine Schleife. Isabels engelhaftes Lachen drang an meine Ohren und ließ mich schmunzeln. „Jetzt komm ich mir vor wie im Kindergarten.“, lachte sie und grinste mich an. „Stets zu Diensten.“, lachte ich zurück, hob sie hoch und trug sie runter in mein Auto. Das war der Nachteil, dass wir hier keinen Fahrstuhl hatten, denn dann musste ich nochmal hoch und den Rollstuhl im Kofferraum verstauen. Fertig damit lief ich um den Wagen, setzte mich auf den Fahrersitz und fuhr zu Jakes ‚Trainingsraum‘.„Genau! Und jetzt versuche es nochmal, nur ein klein wenig schneller.“, lobte Jake Isabel begeistert und ich musste sagen, dass ich wirklich stolz auf sie war. Diese zwei Meter an den Stangen schaffte sie mit jedem Mal schneller - anscheinend lohnte sich ihr tägliches Training.
Sie grinste mich so breit wie die Cheshire-Katze an, während sie sich immer weiter nach vorne rangelte. Mittlerweile waren wir schon zwei Stunden hier, in denen sie sich total ins Zeug legte und ich ihr dabei zusehen konnte.Ja, ich weiß, nicht besonders spektakulär das Kapi, aber eigentlich soll es eher als Lückenfüller herhalten, weil wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht so gut im Friede-Freude-Eierkuchen schreiben xD
Ich hoffe, das es euch trotzdem irgendwie gefallen hat und joa. DANKE für die vielen lieben Kommis und votes :* Hab euch schrecklich gern :)S <3
DU LIEST GERADE
Ass meets another Girl ✔
RomanceAchtung! Macht euch auf eine Menge Logikfehler, Klischees und Facepalm-Momente gefasst. Bitte von der ersten Geschichte einer damals 14-Jährigen nicht zu viel erwarten xD Wünsche euch viel Spaß ♥️ Für Isabel Àlvarez ist es einerseits ein Albtraum ih...