-1

71 4 3
                                    

"Komm, dann kannst du meine Familie kennenlernen!", schlug mir meine Freundin vor. "Also, deine Familie ist ja vielleicht ganz nett, aber ich denke es wäre keine gute Idee." Ich wollte nur nicht wegen ihrem Bruder dorthin. Can. "Mein Bruder ist nicht da, falls du das denkst, meine liebe Aylin." Ich nickte nur verlegen und ging dann also mit meiner Freundin zu ihr nach Hause. Als wir vor ihrer Haustür ankamen, blieb sie stehen und grinste mich an. Ich war sichtlich verwirrt darüber, aber alles erklärte sich als ich einen großen Jungen im Flur sah. Es war kein anderer als Can. Sie hatte mich angelogen, diese Schlange. "Mama, ich hab Besuch mit gebracht!", schrie sie durchs ganze Haus. "Hast du wieder Ali mit genommen?", schrie ihre Mutter zurück. Can schmunzelte bei dieser Aussage und durchbohrte mich schon förmlich mit seinen Blicken. Ich merkte wie mir die Wärme ins Gesicht schoss. Ich drehte mich schnell um zu Azra und schlüpfte aus meinen Schuhen. Ich werde das wohl durchstehen müssen. Azra nahm meine Hand und zog mich in die Küche wo ihre Mutter war. Can&Azra. Wieso nicht Can&Cana?
Ihre Mutter sah böse aus, aber wirkte plötzlich mit ihrem Lächeln ganz lieb was mich etwas beruhigte. "Wer ist denn dieses schöne Mädchen?", fragte ihre Mutter ganz sanft und ich musste sofort lächeln. "Das ist Aylin, meine beste Freundin", antwortete Azra für mich. "Wahrscheinlich auch deine einzige Freundin", kam es von Can lachend. Azra schnappte empört nach Luft, aber musste schließlich auch lachen. Ihre Mutter brachte mir ein Glas Wasser und ich nahm es dankend an mich. Bis jetzt war es hier ganz nett. Wir gingen in Azra's Zimmer und machten es uns auf ihrem Bett gemütlich. Ich sollte etwas öfter hier herkommen. Ich dachte immer es ist voll schlimm, aber so war es gar nicht. Es klopfte an der Tür und ich sah Azra nur fragend an. Sie zuckte nur mit der Schulter und machte sich nicht die Mühe die Tür zu öffnen. Es klopfte ein zweites Mal.
"Hallo?! Kann ich rein?". Can.
"Was willst du?", schrie sie nur.
"Ich soll deiner schönen Freundin von Mama aus sagen, dass sie mit uns essen kann."
Azra  nickte nur, obwohl ihr Bruder es gar nicht sehen könnte da die Tür zu war. Er hatte mich als "Schöne Freundin" benannt. War das jetzt ein Kompliment?
"Es war ein indirektes Kompliment von ihm. Vielleicht sogar unbewusst. Mach dir nicht so viele Gedanken deswegen.", sagte sie plötzlich so als könnte sie meine Gedanken lesen.
So etwas passierte öfters bei uns. Wir antworteten uns ohne uns gegenseitig gefragt zu haben.
Nach einer halben Stunde rief uns ihre Mutter und wir gingen die Treppen runter. Wie lange bin ich jetzt hier? Habe ich meiner Mutter Bescheid gesagt? Nein, hab ich nicht! Scheiße, ich hatte ihr versprochen heute früher dazusein. Ich rannte in den Gang rüber zu meiner Jacke wo ich sofort etwas vibrierendes spüren könnte. Über 10 Nachrichten und 5 verpasste Anrufe. Natürlich alle von meiner Mutter. Ich hob schnell ab und musste mir das lange Gerede meiner Mutter anhören. Nachdem ich endlich sprechen durfte, erklärte ich ihr wo ich war. Sie ermahnte mich noch einige male und legte dann auf.
Etwas schüchtern betrat ich die Küche wo es schon gut duftete. Ich setzte mich neben Azra was aber ein Fehler war, da Can nun vor mir war und ich somit schwerer essen konnte. Ich begann langsam zu essen und zum Glück war Can mit sich selbst beschäftigt. Die Mutter lächelte mich lieb an und fragte mich ob es denn auch gut schmeckt. Ich stimmte natürlich sofort zu was ihr ein kleines Lächeln entlockte. Ich sah auf mein Handy um zu gucken wie spät es war und hörte dabei einen entsetzten Laut. Ich sah hoch und blickte in das entsetzte Gesicht von Azras Mutter. Ich verstand nicht viel bis sie auf mein Handy zeigte. Mein Handy hatte viele Risse am Bildschirm.
"Was ist denn mit deinem Handy passiert. Es ist ja völlig kaputt.", sagte sie.
Ich musste lächeln. "So ein blöder Typ ist gegen mich gelaufen und dann ist mir das Handy aus der Hand gefallen. Er hatte sich nicht mal entschuldigt, sondern ist einfach weiter gelaufen." Sie sah mich traurig an und nickte dann. Wahrscheinlich fühlte sie den Schmerz des Handys. Can hustete plötzlich ganz stark und sah mich mit aufgerissenen Augen an.
"Du bist das Mädchen von der Wette mit Ali!", sagte er hustend. Wir sahen ihn alle fragend an, aber er hustete immernoch. Ich verstand nichts. Welche Wette? Welcher Ali? Der Ali den Azra immer mitbringt?
Ich sah ihn immernoch fragend an, während er den Kopf schüttelte und verstummte. Ich versuchte etwas durch seine Gesichtszüge zu erfahren, aber es brachte nichts.
"Welche Wette Can?", fragte Azra  in einem drohenden Ton.
"Also, ich und Ali hatten gewettet, dass der, der am meisten Menschen anrempelt und gleichzeitig deren Handy auf den Boden fliegen lässt, bekommt ein Essen nach Wahl gratis. Deine Freundin war eine auserwählte. Tut uns Leid.", erklärte Can ganz schnell und verräumte sein Geschirr. Azra sah ihn böse an genau wie ihre Mutter während ich etwas überrumpelt von dem war.
Als es draußen anfing langsam dunkel zu werden, beschloss ich nach Hause zu gehen.
"Can kann dich fahren. Er hat nicht umsonst einen Führerschein und außerdem ist er es dir schuldig wegen dieser dummen Wette!", sagte Azra. Ich schüttelte schnell den Kopf, aber die Mutter bestand auch darauf. Can hatte es mir schließlich auch noch angeboten, also habe ich es dann schließlich angenommen. Er schließte die Haustür und schon kam uns ein älterer Mann entgegen der sich als Cans Vater entpuppte.
"Ist das deine Freundin Can? Warum bringst du sie jetzt schon nach Hause. Ich will sie auch noch kennenlernen!". Ich wäre so gerne im Erdboden versunken, aber irgendwie funktionierte es nicht. Can sagte nichts, ich auch nicht. Er soll was sagen! Es ist sein Vater!
"Nein Baba, das ist die beste Freundin von Azra. Ich bringe sie nur nach Hause.", sagte Can etwas unter Druck. Der Vater begann zu lachen und ließ uns dann gehen. Warum ist das so peinlich?!
Er fuhr mich also nach Hause und ich verabschiedete mich ganz leise. Ich denke er hatte es aber nicht gehört. Er sah mich nämlich gar nicht mal an. Ich stieg schnell aus und schloss auch schnell die Tür. Dann fuhr er weg. Ohne etwas zu sagen. Oder mich wenigstens anzusehen. Er mag dich nicht Aylin. In seinen Augen bist du außerdem bestimmt ein Kind mit deinen 16 Jahren. Etwas gekränkt schloss ich die Haustür auf und legte mich auch gleich in mein Bett.
Can mag mich nicht.

_______________________________________

Erstes Kapitel 🌚

Ich schreibe diese Geschichte für aayliiiin_ :)

-V🌹

"Ali&Can"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt