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Das Treffen mit Ali verlief nicht ganz so toll wie das letzte. Can und Azra kamen einfach mit. Ich verstand nicht wieso, aber sie hatten sich einfach selbst mit eingeladen. Ali blickte immer wieder entschuldigend zu mir, während ich ihn nur ein Lächeln schenkte. So schlimm war es ja jetzt auch nicht. Wir hatten trotzdem Spaß.

Es ist Sonntag und ich war gerade auf einer Hochzeit und ich wusste bis jetzt immer noch nicht wer heiratet. Es ist irgend ein weit entfernter Cousin. Das Paar kam gerade rein in den Saal und wurde sofort von einer jubelnden Menge empfangen. Die Leute um mich herum begannen im Takt der Musik zu klatschen, also klatschte ich mit. Mein Cousin, Jamal, war ebenfalls hier, allerdings an einem anderen Tisch.
Ich wollte nicht auf diese Hochzeit. Meine Mutter hatte mich gezwungen. Jetzt saß ich hier gelangweilt und wartete bis die Zeit verging.
“Hey, Cousinchen“, sprach plötzlich jemand, so das ich mich erschrak. Es war nur Jamal, weshalb ich zu seufzen begann und wieder die Blumen anstarrte. Die waren nicht mal schön!
“Was guckst du so böse?“- Jamal
“Ich bin nicht böse! Ich langweile mich nur!“, ich sah traurig zu Jamal und hoffte das er jetzt mal wieder eine tolle, aber verrückte Idee haben würde. Er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich blickte ihn fragend an und sah mich um.
“Du Schlaue, lass uns tanzen!“, er wackelte grinsend mit seinen Augenbrauen. Ich sah ihn misstrauisch an, stand aber trotzdem auf. Es waren schon einige Leute an der Tanzfläche, auch das Paar. Ich wusste einfach nicht wer das sein soll.
“Jamal, wer heiratet heute eigentlich?“
“Ehm, ich weiß es selbst nicht.“
Ich seufzte wieder und sah zum Paar rüber, dass mich gerade anlächelte. Ich lächelte schnell zurück und wendete meinen Blick wieder ab. Die Braut ist echt sehr hübsch. Ich weiß nicht mal ihre Namen. Ich will sie aber wissen! Vielleicht sollte ich zu ihnen gehen und sie einfach fragen. Irgendwie will ich aber nicht, also lasse ich es auch einfach sein.

Nach sehr vielen Stunden fuhren wir dann auch schließlich nach Hause. Die Hochzeit war zwar schön, aber ich war nicht wirklich in der Stimmung. Wir fuhren mit Jamal mit, da seine Familie eh in der Nähe wohnte.
Zuhause angekommen, schmiss ich mich sofort in mein Bett und atmete laut aus. Ich war sehr müde, da wir ziemlich früh aufgestanden sind.
Ich stand auf und befreite mich von den unbequemen Klamotten.
Ich zog mein Pyjama an und legte mich in mein kuscheliges Bett. Innerhalb weniger Minuten schlief ich auch schon ein.

Nächster Tag.

Murrend stand ich in der Früh auf. Ich kuschelte mich in meine Decke noch mehr ein und hoffte, dass der blöde Wecker irgendwann aufhört zu piepsen. “Aylin, steh sofort auf!“, schrie meine Mutter. Na toll! Seit wann steht sie so früh auf?!
Lustlos schlug ich die Decke weg und zog mich an. Ich begann meine Zähne zu putzen, während meine Augen halb offen waren. Ich klatschte das Wasser in mein Gesicht und rieb dann, mit meinen nassen Händen, meine Augen. Sie begannen zu brennen, weshalb ich mein Gesicht abtrocknete und einfach in die Küche ging. In der Küche saß meine Mutter, die genüsslich ihren Kaffee trank und sich irgend ein Magazin ansah.
“Anne, seit wann bist so früh wach?“, fragte ich sie verschlafen und sah sie fragend an. Sie blickte zu mir und begann stark zu lächeln. “Baba kommt heute endlich von seiner langen Geschäftsreise zurück!“, erklärte sie mir ganz aufgebracht und sah mich abwartend an. Ich war plötzlich hellwach und begann auch zu lächeln. “Wann? Wann kommt er?“- Aylin
Im selben Moment ging die Haustür auf und ein großer Mann kam zum Vorschein. Mein Vater.
“PAPI!“, schrie ich freudig. Ich rannte zu ihm und wurde von ihm sofort in eine lange Umarmung gezogen. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Fast ein halbes Jahr. Ich wurde ganz emotional und verlor ein paar Freudentränen. Endlich habe ich meinen Papi wieder! Ich entfernte mich von ihm langsam. Er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah dann traurig zu meiner Mutter. Er umarmte sie auch sofort und verteilte mehrere Küsse auf ihre Stirn. Wo ist eigentlich mein Bruder?
“Wo ist mein Sohn?“, fragte mein Vater. Schulterzuckend sah ich zu ihm und dann zu meiner Mutter. “Er ist schon weg“, sagte meine Mutter nur. Mein Vater nickte und sah auf sein Handy. “Soll ich dich gleich in die Schule fahren?“, er lächelte mich sanft an. Ich nickte eifrig mit meinem Kopf und rannte hoch in mein Zimmer, um meinen Rucksack zu holen.
Ich rannte wieder schnell runter und war bereit loszufahren.
“Aylin, beim heim kommen nicht rum trödeln. Dein kleiner Bruder Noah kommt heute von seiner Klassenfahrt zurück und ich würde gerne eine große Mahlzeit zubereiten!“, rief mir meine Mama hinterher. “Tamam Anne!“, rief ich schnell zurück und rannte die Stufen hinunter zum Haupteingang. Ungeduldig wartete ich auf meinem Vater und sah immerhin wieder auf mein Handy. Ich bin so froh, dass unsere Familie wieder vollständig ist. Heute wird ein toller Tag!

Ich wurde vor der Schule abgesetzt und ging dann schließlich gut gelaunt in die Schule.
“Ali und Du, ihr hattet ein Date, stimmt's?“
Ich drehte mich um und sah eine grinsende Azra vor mir stehen. Oh Nein, woher hat sie das? “Also, ich weiß nicht wovon du redest“, ich versuchte ruhig zu sprechen, was mir auch etwas gelang.
“Wieso bist du dann so glücklich und gut gelaunt?“- Azra
“Mein Vater ist heute endlich zurück gekommen. Ist doch klar dass man glücklich ist“, ich verdrehte schmunzelnd meine Augen während Azra mich überrascht ansah. “Tut mir Leid, ich bin echt blöd“, sie haute sich auf die Stirn und ging an mir vorbei zur Garderobe. “Als ob Ali mit dir etwas machen würde. Ist ja lächerlich“
“Also, naja eigentlich, ich-, wir-“- Aylin
“Ha! Ihr hattet also doch ein Date!“, sie drehte sich schnell zu mir um und sah mich abwartend an. Ouh, das war eine Falle..
“Nein? Ich wollte dich fragen, ob wir heute unser Projekt für die Schule vervollständigen!“
Das war nicht mal gelogen. Ich wollte sie nämlich wirklich das fragen. Sie blickte mich misstrauisch an und nickte langsam mit ihrem Kopf. Ich hoffe sie hört jetzt auf damit!
“Ich werde schon noch die Wahrheit herausfinden, Aylin!“- Azra
Ich seufzte laut und ging in die Klasse.

Azra kam nach mir rein und setzte sich neben mich. Wir hatten jetzt Mathe und irgendwie wird dieses Fach nur noch komplizierter. Ich hasse es!
Ich schaffte es aber auch diesen Schultag zu überleben. Als es zum Ende der letzten Stunde klingelte, packte ich alles ein und verließ das Gebäude so schnell wie möglich. Ich hatte mich davor noch von Azra verabschiedet, also konnte ich schon einfach los gehen.

Zuhause angekommen kam mir schon der Duft von leckeren türkischen, sowie serbischen Spezialitäten in die Nase. Ich bewegte mich rüber zur Küche wo meine Mutter am Herd stand und fleißig kochte. Mein kleiner Bruder Noah war ebenfalls hier und sah meiner Mutter zu.
“Aliiin!“, rief er sofort als er mich sah und umarmte mich fest. Ich erwiderte seine Umarmung und drückte ihn fest an mich. Er war 8 Jahre und konnte meinen Namen immer noch nicht richtig aussprechen. Aber das war nicht schlimm. Ich fand es süß und eines Tages wird er es schon können.
“Und, wie war deine Klassenfahrt?“, fragte ich ihn. Er war zwar nur 3 Tage weg, aber ich denke er hat so einiges erlebt. Mein Denken bestätigte sich auch, als er begann mir alles zu erzählen. Ich hörte ihm aufmerksam zu. Er war so süß.
Mein kleiner süßer Engel!

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Nicht soo spannend :)
Und sorry, dass ich am Sonntag nichts hochgeladen habe.
Diesmal kommt am Sonntag wirklich was :)

-V🌹

"Ali&Can"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt