3: Aszension

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Ich hatte mal wieder das Gefühl etwas wichtiges nicht zu wissen, so ging es mir mittlerweile täglich, ein wichtiger Teil von mir fehlte einfach, war in Edom geblieben und ich hatte immernoch Angest das ich diesen Teil von mir nie wiederbekommen würde. Wenigstens war ich angeblich auf dem Weg der Besserung, ich wusste mittlerweile einiges aus meiner Kindheit mit Clary wieder und auch zu Isabelle baute ich langsam wieder eine Beziehungauf die mich nicht nur dieses taffe und verdammt heiße Mädchen in ihr sehen ließ, sondern mir auch eine verletzliche Seite von ihr offenbarte, die scheinbar nicht  viele von ihr sehen durften und das wollte sie wahrscheinlich auch nicht ändern. Ich sah in ihren Augen immer wieder die Hoffnung aufflammen wenn mir etwas einfiel das mal gewesen war, jedoch sah ich auch ihre Enttäuschung wenn sie merkte wie viel mir immernoch fehlte und ich glaube so schnell würde sich daran nichts ändern, denn so viele Erinnerungen schüttelt man nicht einfach mal so aus dem Ärmel, auch wenn man sich noch so viel Mühe gab. Immerhin glaubte sie mir endlich das ich sie liebte, ich konnte zwar noch nicht ganz erklären wie das alles entstanden war, aber ich arbeitete dran und ich würde keinesfalls aufgeben, das einzige Problem daran war mein "Mundileben", wie Alec es so gern nannte.

Ich ging regulär zur Schule und war auch wieder in meiner Familie, aber das fühlte sich alles irgendwie komisch an, ich fühlte mich zwischen den beiden Welten gefangen, schließlich gehörte ich in keine der beiden so richtig. Ich hatte das bereits Clary erzählt, aber sie hatte es einfach als ein kurzweiliges Problem abgetan, an das ich mich gewöhnen würde, aber das tat ich nicht, ich hatte das Gefühl mich für eine der Welten entscheiden zu müssen, oder wenigstens irgendwas musste sich auf jeden Fall ändern. Es hatte schonmal die Disskusion gegebn, ob ich nicht aszendieren sollte, schließlich benötigten die Schattenjäger sowieso gerade Nachschub und ich hatte jetzt ja auch schon das Zweite Gesicht, konnte Dämonen, Schattenjäger und Unterweltler sehen, aber das Risiko bei dieser Sache war trotzdem hoch und Isabelle war von Anfang an strikt dagegen gewesen.

Simon war enttäuscht das ich mit aller Mühe versuchte ihm die Aszension auszureden, aber ich wollte ihn nicht nochmal verlieren. Maxs Verlust hatte mich schon schwer genug getroffen und als dann Simon seine Erinnerungen an mich verloren hatte, wusste ich einfach nicht wie ich weitermachen sollte, schließlich hatte ich mich gerade zum ersten mal in meinem Leben wirklich in einen Jungen verliebt und sollte ihn dann gleich wieder verloren haben. seine Aszension könnte schiefgehen und ich weiß wirklich nicht ob ich das verkraften würde, jetzt da Simon sich doch gerade erst wieder zurückkämpfte wäre das einfach zu viel für mich, war das denn so schwer zu verstehen? es wird alles gut hatte er gesagt, bevor er zu den Stillen Brüdern aufgebrochen war, mach dir keine Sorgen, ich pack das schon, schließlich hab ich Camille, Maureen und nicht zu vergessen Edom überlebt, so ein Schluck aus dem engelskelch wird mich schon nicht umhauen und so eine Rune ist auch nur ein Tattoo. Er hatte gelacht und war zuversichtlich aufgebrochen, aber ich kannte Simon, ich hatte das kurze Zucken seiner Augen gesehen, wie sich sein Puls beschleunigte und wie er die Hände verkrampft in die Taschen seiner Jeans gestopft hatte, er mag zwar versuchen mir etwas vorzumachen, aber ich wusste das auch er sich nicht sicher gewesen war und trotzdem hatte ich ihn nicht aufhalten können, er wollte es so unbedingt. Ich wartete nun schon seit 5 Stunden und langsam konnte ich meine aufregung nicht mehr verbergen, wir hatten verabredet uns 15 Uhr hier im Café zu treffen, aber er war immernoch nicht da und wir hatten mittlerweile 15:30, ich gab mir Mühe ruhig zu bleiben, es kann ja Stau geben, oder irgendwer hat ihn aufgehalten und mein Kopf dachte sich immer mehr Ausreden aus, bis ich es aufgab und ging. Ich schlenderte zum Institut, die Tränen in den Augen, wenn er ein Forseiken geworden war, haben sie ihn bereits getötet, dachte ich mir, ich hatte Angst, aber ich konnte es den anderen nicht sagen, denn ich war die einzige die wusste was Simon getan hatte, ich war seine Vertraute gewesen und als er meine Reaktion gesehen hat, konnte er es den anderen einfach nicht sagen, er wollte nicht 5 Leute auf sich einreden lassen. Ich schlich hoch in mein Zimmer und vergoss dort schweigend meine Tränen, damit niemand etwas merkte, ich konnte es einfach noch keinem sagen, ich muss erstmal selbst damit klarkommen, sagte ich mir. Ich weinte bestimmt eine Stunde lang und als ich glaubte ich könnte nicht mehr weinen öffnete sich meine Tür, ich vergrub meinen Kopf schnell in den Kissen, um meine verweinten Augen zu verstecken und fragte wer da sei, als mich jemand rumdrehte, hochhob und küsste, ehe ich die Person aufhalten konnte. als ich die Lippen auf meinen spürte zuckte ich zusammen, bis ich erkannte das es Simons waren, jetzt nahm ich sein Parfum wahr, sah seine braunen Augen und vergrub meinen Hals schließlich schluchzend in seiner Halsbeuge. "Ich sagte doch ich schaff das Iz" flüsterte er in mein Ohr und setzte mich vorsichtig auf meinem Bett ab. "Ich hoffe sehr für dich das du mir sowas nie wieder antust, Simon Lewis!" Verdutzt schaue er mich an, ich hatte ihn nie wirklich angeschrien und ich glaube damit hatte er wirklich nicht gerechnet, denn er brauchte mehrere Sekunden um seine Sprach wiede zu finden.

Chroniken der Unterwelt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt