7: Afterparty

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Mittlerweile war es lange nach Mitternacht und die meisten Gäste waren endlich gegangen, so sehr ich Partys liebte, aber so viele Menschen waren auf Dauer anstrengend, vorallem wenn man im Mittelpunkt des ganzen Geschehens stand. Magnus hatte das gesamte Loft mit wenigen Finger schnippen wieder in den Ausgangszustand gebracht und jetzt saßen wir 6 auf ein paar Sesseln und Sofas in Magnus' gemütlichen Wohnzimmer, neben einem prasselnden Kaminfeuer und genossen alle eine Bowle die Magnus herbeigezaubert hatte und auf die Alec schwor, ja Alec, Magnus veränderte ihn, positiv natürlich. Wir bildeten drei sehr süße Pärchen, fand ich, obwohl wir verschiedener nicht hätten sein können. Izzy und Simon-der Nerd und die heiße Kriegerin, Magnus und Alec-der extravagante Hexenmeister und der verantwortungsvolle Alec und schließlich Jace und ich, der gebrochene Krieger und die Halbmundi, alle so verschieden und doch durch mehrere Katastrophen zusammengeschweißt und die besten Freunde.

Ich hatte die Idee gehabt Flaschen Drehen zu spielen, was anfangs auf gemischte Reaktionen stieß, aber als ich Clary auf meiner Seite hatte waren wir nicht mehr aufzuhalten. Es schien einfach das perfekte Spiel für diese angerissene Nacht, schlafen konnten wir jetzt sowieso alle lange noch nicht und einfach reden wollten wir nicht. Da es Clarys Nacht war waren alle einverstanden sie beginnen zu lassen und es traf natürlich sofort mich. "Wahrheit oder Pflicht Izzy?" rief Clary begeistert und ich entschied mich erstmal für Wahrheit, man musste sich ja nicht gleich überanstrengen. Clarys Augen blitzten kurz auf, als hätte sie eine Idee, aber sie schien den Gedanken zu verwerfen und ließ den anderen den Vortritt. "Wie viele High Heels besitzt du eigentlich?" kam dann überraschend harmlos von Magnus. Die Jungs mussten lachen und Clary schaute sichtlich interessiert. Ich zählte in Gedanken kurz nach "34 Paar, glaube ich, wenn man die die älter als ein Jahr sind nicht mitrechnet" Simon prustete einen Schluck seiner Bowle in einen Blumentopf, woraufhin Magnus ihm einen tadelnden Blick zuwarf. "34?! Wovon bezahlst du die?" "Das war nicht Teil der Frage, weiter gehts" antwortete ich näckisch, die Geheimnisse einer Frau sollten ihre bleiben. "Wahrheit oder Pflicht liebster großer Bruder" "Wahrheit, ich sitz gerade so bequem" sagte er und kuschelte sich noch enger an Magnus' Schulter. "Finde drei Worte die das wichtigste für dich über Magnus aussagen" Er wurde leicht rot und schaute ziemlich schüchtern in die Runde, darin war er nicht geübt. Magnus sah ihn ermutigend an und interessiert. "Liebe meines Lebens" brachte er nach ein paar Sekunden verlegen hervor. Magnus sah ihn an mit so viel Liebe in den Augen, dass man fast neidisch wurde, die beiden hatten etwas so Besonderes, es war schwer zu beschreiben und ich war so glücklich für Alec, er hatte sich diese Liebe so sehr verdient und Magnus war alles was man ihm wünschen konnte, sie waren wie füreinander geschaffen, trotz ihrer Verschiedenheit. Wir hatten beschlossen nur mit Wahrheit zu arbeiten, da wir alle zu faul waren uns zu bewegen und den Abend eher entspannt ausklingen lassen wollten und nach 2 Gläsern Bowle wurden wir auch alle müde. "Jace, wie viele Frauen haben dir schon ihre Nummer aufgedrängt oder dich auffällig angeflirtet?" fragte jetzt Simon, wahrscheinlich wollte er es einfach schon lange mal wissen und der  Alkohol hatte es hervorgebracht. Clarys Blick verschloss sich, die Frage schien irgendeinen wunden Punkt bei ihr zu treffen, klar wer wollte schon wissen was für ein Frauenheld der Freund ist und das er 100 andere haben konnte. "Ich habe nicht mitgezählt, zu viele wahrscheinlich." antworte Jace uninteressiert, seinen Arm um Clary gelegt. Wir spielten noch eine Weile weiter, aber wir waren alle müde und so verabschiedeten sich nach und nach alle in ihre Zimmer. Clary ging als erste, für sie dürfte der Tag am härtesten gewesen sein und sie hatte schon etliche male herzhaft gegähnt.

Magnus hatte jedem Paar ein Zimmer auf einem anderen Flur zugewiesen, sicher war schließlich sicher. Ich war mit Izzy und Simon übriggeblieben und deren Rumgeturtel konnte ich wirklich nicht lange ertragen und so machte ich mich leise auf den Weg zum Zimmer.  Ich schlich mich vorsichtig hinein, blieb an der Tür stehen und betrachtete Clary eine Weile, sie war so wunderschön in diesem roten Kleid. Es war in einem rot, das ihre Haare strahlen ließ, mit Spitzenverzierungen am Dekollete, dem Rücken und die gesamten Ärmel waren daraus. In die Spitze waren Goldfäden eingewoben und sie trug die Kette, die ich ihr gekauft hatte, und die ihre Augen betonte, es war einfach alles perfekt. Jetzt hatte sie sich zu mir umgedreht und musterte mich "Willst du dich nicht auch hinlegen?" murmelte sie jetzt verschlafen, während sie sich zu mir umdrehte. Ich musste kurz schmunzeln, sie hatte auf mich warten wollen, sonst hätte sie sich umgezogen. Ich zog das Hemd und auch meine Anzughose aus und legte mich neben sie. Sie kuschelte sich an mich und ich spielte mit einer ihrer feuerroten Locken. Nach ein paar Minuten flüsterte sie kaum hörbar "Du könntest jede haben, woher weiß ich das du mich nicht irgendwann satthast und dir eine andere nimmst?" Ich zögerte, das musste sie die letzten Stunden beschäftigt haben, sie war verunsichert. Ich drehte sie so das sie mir direkt in die Augen sehen musste und sagte "Weil du die einzige bist die ich je geliebt habe, liebe und lieben werde. Seit ich dich kenne sind mir alle anderen Frauen vollkommen egal und jeder Junge der dich auch nur anlächelt macht mich einfach rasend." Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie sanft auf die Lippen, ich wollte ihre Zweifel an sich wegwischen, die ich selbst erst verspürt hatte, ich liebte sie so sehr und gerade jetzt wollte ich sie einfach nur küssen, sie berühren und bei ihr sein. Sie erwiederte den Kuss vorsichtig und wurde schließlich verlangender und begieriger, nach einer ganzen Weile schliefen wir außer Atem, aber friedlich und glücklich nebeneinander ein.

Chroniken der Unterwelt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt