Doom hatte mir gesagt, dass ich, sollte ich nach Espasa und meinen Töchtern suchen wollen, mein Glück am besten bei einer Waldlichtung in der Nähe versuchen sollte.
Während ich nun also der Wegbeschreibung des Hundemons folgte, hing ich meinen Gedanken nach.
Allem voran plagte mich die Frage, ob und wann ich Glace erzählen sollte, dass Espasa wieder in der Gegend war und ich mich auf sie eingelassen hatte, um ihr und Doom zu helfen. Auch, wenn es nur um das Aufsammeln von Kristallsplittern ging und somit weder für mich, noch für sie, Sakura oder Samira eine Gefahr bestand – ich wollte es ihr ungern verschweigen. Zumal sie es wahrscheinlich früher oder später ohnehin herausfinden würde, es gab Sachen, die man einfach nicht verheimlichen konnte. Da war es mir deutlich lieber, wenn ich sie darüber in Kenntnis setzte, um jegliche Art von Missverständnissen zu vermeiden. Glace war kein eifersüchtiges Pokémon. Aber sie konnte Espasa nicht leiden.
Anderseits ging es meiner Gefährtin im Moment wirklich nicht gut. Die sommerliche Hitze setzte ihr sehr zu, was an sich weder ungewöhnlich noch schlimm war. So ging es vielen Pokémon vom Typen Eis im Sommer, gerade wenn dieser sehr heiß war. Allerdings setzte Glace sich selbst sehr unter Druck, sie fühlte sich schuldig, weil sie aufgrund dieser alljährlichen Schwäche fast nur am Schlafen war und kau Zeit mit der Erziehung ihrer Jungen verbringen konnte. Ich konnte voll und ganz verstehen, dass sie sich deswegen schuldig fühlte, aber ich wusste genauso gut, dass Samira und Sakura sich, genau wie ich, Sorgen um ihre Mutter machten und lieber wollten, dass sie sich ausruhte, um schnell wieder fit zu werden.
Wenn Glace nun also erfuhr, dass ich wieder mit dem Pokémon, dass mich vor langer Zeit entführt hatte, in Kontakt getreten war, war das für sie mit sehr viel Stress verbunden. Sie war schließlich auch um mein Wohlergehen besorgt, immerhin war ich ihr Gefährte und der Vater ihrer Jungen.
Am Ende entschloss ich mich schwere Herzens dafür, Glace wenn dann erst nach der erfolgreichen Vollendung dieser Aktion davon zu erzählen. Solange es bei dieser kleinen Sache blieb, brauchte sie sich keine unbegründeten Sorgen zu machen.
Die Lichtung, auf die ich nach kurzem Fußmarsch trat, war hell und machte einen ruhigen Eindruck. Sie war beinahe vollständig von hohem Gras bedeckt, teilweise ging es mir bis zu den Schultern. Kleine Blumen streckten überall ihre bunten Blüten dem Licht entgegen, manche trugen auch winzig kleinen Beeren, und schwankten im Wind. Eben dieser ließ auch die Blätter der Bäume rascheln und irgendwo in der Ferne rauschte der Fluss oder einer der unzähligen kleinen Bäche, die sich durch den Wald zogen, was eine sehr ruhige Atmosphäre erzeugte. Gegenüber der Stelle, wo ich aus den Bäumen getreten war, erhob sich ein großer Felsbrocken, über und über mit Moos bezogen. Er schien auf eine seltsame Art zu leuchten, auch wenn das warme Sonnenlicht aufgrund der fehlenden Baumkronen bereits die komplette Lichtung durchflutet hatte.
Espasa befand sich tatsächlich auf der Lichtung. Sie saß mit meinen Töchtern relativ mittig und stolzierte eifrig auf und ab, während Sakura und Samira sichtlich entspannt im Gras lagen.
„Und...dann ist Arkani also zu Vulnona gegangen", erzählte Espasa fröhlich, als ich näher trat, „Und hat zu ihr gesagt: „Warum hast du mir das angetan?", schließlich hatte sie...Oh, Hallo Kaito." Als sie meine Anwesenheit bemerkte, brach sie ab und nickte mir grüßend zu. „Bist du schon fertig mit Doom?"
„Ja", bestätigte ich und beobachtet, wie Sakura und Samira sich aufrappelten und mich verwirrt anblizelten. „Hallo Papa", begrüßte Samira mich. Ihr weißes Fell funkelte im Sonnenlicht, und wie sie neben ihrer Schwester stand, konnte man deutlich sehen, dass sie ein Stück größer war. Was mich nicht verwunderte, sie war schließlich auch die Erstgeborene. Während ich kurz darüber nachgrübelte, wandte sich das weiße Evoli wieder Espasa zu. „Und dann?", fragte sie aufgeregt, „Was ist dann mit Arkani und Vulnona passiert?"
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Rise of Darkness (Pokémon FF)
Fanfiction"Schneeweiß, Blutrot und Tiefschwarz. Die Farben des Verderbens." Trotz des Friedens, der in die Welt eingekehrt ist, steht Kaito vor nicht einer, sondern gleich zwei neuen Herausforderungen: Sakura und Samira. Das sind ihre Namen. Kaito wird alles...