Erwins P.O.V.
Ich steige aus dem Wagen und gehe auf die Beifahrerseite um John aus dem Auto zu helfen. Denise steigt ebenfalls aus und eilt mir zur Hilfe. Mir wäre es lieber gewesen, dass sie im Wagen bleibt, aber dass wäre ja eh nicht möglich gewesen. Das hat ja vorher schon nicht funktioniert. Gerade als ich an der Tür mit dem Türklopfer klopfen wollte, wurde uns bereits die Tür von James geöffnet. "John, ich habe gerade dein- Erwin ? Was ist passiert ?", fragte James sofort besorgt als er uns erblickt. "Er wurde angeschossen. Er brauch dringend Hilfe." "Lauf den Flur entlang bis ganz hinten. Die Leute dort wissen was zu tun ist." Wir bringen ihn zu einem etwas abgelegenerem Zimmer, wo bereits Leute mit medizinischer Ausbildung warteten. Denise wollte John und mir mit hinein folgen, doch James hielt sie zurück. "Komm mein Mädchen, dass ist nichts für uns. Wir stören doch nur."
Denise P.O.V.
Der Butler des Hauses (zumindest denke ich das er es ist) führt mich weg. Ich bin innerlich kurz vor dem Ausrasten. Ein Butler! Wie cool ist das denn ?! Trotzdem ist mir ein bisschen unbehaglich... Immerhin kenne ich hier ja niemanden außer Erwin und er ist zusammen mit dem etwas unheimlichen Mann in dem Zimmer verschwunden.
Ich weiß ja noch nicht einmal den Namen von dem Mann… ich brauche einen Spitznamen. Ihn einfach “komischer Onkel” zu nennen wäre zu langweilig… Vielleicht etwas, was sein Aussehen beschreibt ? “Mr. Magnificent” wegen seinen protzigen Ringen und seinen teuren Klamotten zum Beispiel ? Oder “Dollface” um ihn zu ärgern ?
Nah, mir fällt noch was besseres ein.
Pissy missy! Oh mein Gott, ja, das ist es!!! BWAHAHAHAHHAHAHA!!!! Ich kann nicht mehr, das ist SO gut!
Ein fieses, triumphierendes Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit. Aber es hält nicht sehr lange, weil ich mich wieder daran erinnere in was für einer Situation ich mich gerade befinde. Ich bin in einem riesigen, beeindruckenden, aber vor allem auch einschüchternden Gebäude und die einzige Person die mir bekannt ist, ist gerade in einem Raum mit einem Typen verschwunden, der sie bedroht hat.
In einem Notfall wüsste ich nicht Mal, wie man hier wieder weg kommt.
Außerdem, egal wie schwer das vielleicht zu glauben sein mag, mache ich mir ein wenig Sorgen um pissy missy. Immerhin hat er sehr viel Blut verloren. Hoffentlich wird alles gut…
Schon komisch, dass ich jetzt hoffe, das dem Mann, der mich erschießen lassen wollte, nichts passiert. Ich meine… das ergibt nicht wirklich Sinn, oder ? Ich kenne ihn ja nicht einmal.
Aber warum liegt er Erwin so am Herzen ? Ich meine, “pissy missy” hat ihn mit zwei anderen Männern bedroht… und trotzdem hilft Erwin ihm. Das was pissy missy gemacht hat, tut man, meiner Meinung nach, normalerweise NICHT mit Freunden. Meiner Meinung nach.
"Und wer bist du, junge Dame ?", fragt mich der Butler freundlich und reißt mich aus meinen sich kreisenden Gedanken. "Denise. Denise Schäfer. Ich bin eine Schülerin von Herr Smith." "Ach, so ist das also. Denise… Das ist ein schöner Name. Wusstest du, dass er aus der griechischen Mythologie stammt ? Er ist, wenn ich mich richtig erinnere, von Dennis abgeleitet, welcher soviel wie 'der dem Gott Dionysos Geweihte' bedeutet." Ich bin etwas überrascht, dass er so viel über meinen Namen weiß. "Nein, das wusste ich nicht... Und wie heißen Sie ?" "Ich bin James, der oberste Butler des Hauses.", grinste er schon fast stolz. Wusste ich es doch! "Und woher wissen sie von der Herkunft meines Namens ?", frage ich weiter. "Ich lese gerne und viel über die griechische Mythologie… Sag Mal, Denise - also wenn ich dich so nennen darf -” “Klar, kein Problem.” “Wie wäre es mit einem Tee ? Ich weiß zwar nicht, wie es dazu gekommen ist, dass wir mit deiner Gesellschaft beehrt werden und wie viel du bereits weißt, aber ich glaube, dass das, was du gerade gesehen hast, nicht exakt deinem Bild vom Alltag entspricht.” “Da haben Sie Recht…”, gab ich kleinlaut zu. “Du kannst mich ruhig duzen.” James lächelte mich aufmunternd an, “Jedenfalls denke ich, dass das, was du heute gesehen hast vielleicht ein bisschen viel war und schwer für dich zu verdauen ist, deshalb... lass uns doch vorerst ein bisschen ablenken und das Ganze für einen kurzen Moment vergessen. Eine Tasse Tee und ein bisschen Gebäck sind dafür perfekt geeignet, denkst du nicht ? Was hältst du davon ?” Dem lächelnden James könnte ich niemals etwas abschlagen. Ich glaube nicht, das irgendjemand auf dieser Welt dazu in der Lage wäre. Ich kenne ihn gerade mal einige Augenblicke, doch ich kann einfach nicht anders, als ihn sympathisch zu finden. “Klar, gerne.” Er grinst breit und zwinkert mir zu. “Folge mir.”
Wir laufen ein kurzes Stück, bevor er das Gespräch fortführt. “War John eigentlich wieder so grimmig und unfreundlich ?” Fragt er etwas besorgt. Ich bin auf seine Frage hin etwas verdutzt.
“John ?” “Ja, der Mann den ihr hierher gebracht habt.” Ach, pissy missy's richtiger Name ist also John…! Ich bleibe trotzdem lieber bei meiner Version. Pissy missy ist einfach zu schön.
“Naja, ein bisschen…”, gebe ich zu und muss ein wenig lächeln. Ich weiß nicht, ob es aus Verlegenheit ist, oder an der Tatsache liegt, wie James über ihn spricht. “Er ist eigentlich ein guter Junge, aber am Anfang ist er meist... naja, da reagiert er oftmals etwas ungehalten. Nimm's ihm nicht übel. Ich glaube jeder wäre nach so einem Tag schlecht gelaunt.”, gab er humorvoll mit einem Augenzwinkern von sich. Ich finde es beeindruckend, dass er das so gelassen sehen und das ganze mit Humor nehmen kann. “Das glaube ich auch. Denken Sie- Ich meine, denkst du er wird wieder ?” “Aber natürlich. Er ist hart im Nehmen. John hat schon schlimmeres überstanden. Außerdem kann man sich auf unsere Leute verlassen. In so guten Händen kann ihm gar nichts passieren.” Ich entspanne mich ein wenig. Das ist beruhigend zu hören. Wieso auch immer. “Ach, noch etwas.”, James grinsen wurde wieder breiter, “Ich bin mir zu Einhundertprozent sicher, dass er dich mögen wird, sobald er die Phase des Misstrauens überwunden hat.” Pissy Missy soll mich mögen ??
“Warum sind Sie sich da so sicher ?”
“Das du dir das Vertrauen von Erwin und mir eingeheimst hast, ist schon Zeichen genug, dass er dich nicht hassen kann. Und den Rest erledigt dein Charme.”, grinst er verschmitzt.

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The Path Behind Us
FanfictionErwin Smith wird an einem Gymnasium als Lehrer angenommen und kann endlich das machen, wovon er schon immer geträumt hatte. Alles scheint gut zu laufen, bis ihn schließlich seine dunkle Vergangenheit wieder einzuholen droht. Sein Vater wird ermordet...