K I L L E R [drarry fanfiction]

[2]

Draco sah schrecklich aus, um es mal nett auszudrücken.

Sein blondes Haar war zerzaust und ungepflegt, obwohl er doch sonst immer so viel Wert darauf legte.
Seine Augen waren blutunterlaufen und von dunklen, tiefen Ringen untermalt.
Er trug einen gestreiften Häftlingsanzug und seine Hände waren von glänzend weißen Fäden umzogen, magische Handschellen, Harry hatte bereits am Anfang gelernt solche zu zaubern und wusste als einer der wenigen auch den richtigen Gegenzauber.

Hughes saß dem 21-jährigen bereits an dem großen Metalltisch gegenüber, als Harry ebenfalls Platz nahm.

"Perfekt, dann können wir ja beginnen. In diesem Verhör befinden sich Draco Lucius Malfoy, Angeklagter, Walter Hughes, Auror, und Harry Potter, ebenfalls Auror"

Bei Harrys Namen zuckte der Angeklagte zusammen und warf ihm so gleich einen hasserfüllten Blick zu.
Harry biss sich auf die Lippe und schaute entschuldigend auf die Tischplatte.

Hughes räusperte sich, ehe er zum Sprechen ansetzte: "Gut, Mr.Malfoy, wissen Sie wieso sie hier sind?"
Draco presste seine Lippen zusammen und sagte keinen Ton.

"Ich und der Liebe Mr. Potter haben ewig Zeit, also entweder sie reden mit uns und erleichtern uns allen die Sache hier oder wir warten eben"

"Ähm, also naja, Ginny meinte ich soll zum Abendessen zu Hause sein..also meine Freundin..oh...oh, unangebracht, sorry"
Jetzt schmunzelte Draco kurz über Harrys Tollpatschigkeit, hatte seine Gesichtszüge aber schnell wieder unter Kontrolle.

"Naja gut, dann haben wir eben bis zum Abendessen Zeit aber morgen und übermorgen und über-übermorgen können wir weitere 10 Stunden da sitzen und uns anschweigen"

Draco zuckte mit den Schultern.

"Wir wollen doch nur herausfinden wer deine Eltern getötet hat, du willst das doch sicher genauso wie wir"

"Sie denken ich war's", murmelte Draco unverständlich.

"Wir denken gar nichts, wir brauchen aber möglichst viele Informationen um den wahren Täter zu finden. Du warst die einzige Person die mit Ihnen im Haus war.."

Draco schüttelte den Kopf.

"War noch jemand da?"

Wieder ein Kopfschütteln.

"Naja gut, ich hole uns mal ein paar Getränke"
Hughes erhob sich und verließ auch schon den Raum.

Nervös schaute Harry ihm nach, auch wenn das Ganze geplant war, weil sie hofften, dass Draco sich ihm anvertrauen würde, aber Harry konnte dem Plan nicht ganz glauben.

Doch kaum hatte sich die Türe geschlossen, meldete sich Draco auch schon bissig zu Wort.
"Ich hab sie nicht getötet. Ich war's nicht. Ich hab's nicht getan. Schau mich nicht so an, weil ich war's nicht und du hast kein Recht, das zu denken, klar?"

Harry atmete tief durch.

"Ich hab dich gar nicht angeschaut..wer...wer war es dann?"

Jetzt kam wieder nur Kopfschütteln.

"Draco..so...so wird das doch nichts. So können wir dir nicht glauben", versuchte Harry es zaghaft.

"Hör auf mit der Scheisse. Na komm, sag mir ins Gesicht was du denkst. Gib mir all die..die "tote-eltern-witze" zurück, na los, Trau dich doch. Du..du...FUCK" Er schlug so fest mit der Faust auf den Tisch, dass Harry zusammen schreckte.

"Oh..okay..äh..nächste Frage, also, wenn du unschuldig bist, wieso manipulierst du deine Erinnerung"

"Weil es euch Wichser nichts angeht was ich denke, klar??"
Gestresst fuhr Harry sich mit seinem Ärmel über die Stirn. Er hatte noch nie jemand verhört, und dann auch noch Draco..

"Also, der letzte Fluch der mit deinem Zauberstab ausgeführt wurde war..Avada Kedavra, was hast du dazu zu sagen"

Kopfschütteln.

„Dir ist schon klar, dass alles darauf hinweist, dass du es getan hast"

Kopfschütteln.

„Schonmal von nem Dementor geküsst worden?", versuchte Harry es jetzt.

Kopfschütteln.

„Sie werden dich verurteilen, wenn du nichts zu deiner Verteidigung sagst. Und wenn du nichts sagen kannst, dann...dann hast du es verdient, weil...manche Menschen froh wären lebende Eltern zu haben, ja?"

Jetzt ein Lachen.
„Potter, Potter, Potter. Muss immer Mitleid bekommen. Immer das Opfer sein. Immer im Mittelpunkt stehen"

„Das...das ist lächerlich, ich habe nur gesagt, wenn du's getan hast,..", verteidigte sich Harry abwehrend.

Mit dem Trotz eines beleidigten Kleinkind und der Schärfe einer betrogenen Diva in der Stimme fuhr der Angeklagte ihm ins Wort:
„Ich hab's aber nicht getan, klar?"

„Beweis es"