Harry kam schon bald wieder runter.
Oder besser gesagt fiel, aus seinem sicheren Nest aus Wut und Rage auf harten kalten Boden.
Er wusste selbst, dass er viel zu überstürzt gehandelt hatte. Natürlich hätte er ruhig bleiben, sich Dracos Sicht anhören sollen aber andererseits waren die Briefe zu eindeutig.
Nur wollte Harry nicht, dass nun alles vorbei war.
Er wollte das große Manor nicht verlassen und in die gierige weite Welt zurück gehen.
Er wollte hier bleiben, mit Draco, in ihrer eigenen kleinen Welt, die eben so jäh zerplatzt war.
Er wollte, dass sich alles aufklärte und die Erniedrigung wollte er, überreagiert, sich geirrt haben.
Aber als er ging um mit Draco zu sprechen war dieser nicht zu finden.
Nicht im Schlafzimmer, nicht im Hauptsaloon, auch nicht im Winter- oder Sommer-, im blauen oder grünen, im Gäste- oder Privatsaloon und auch nicht in der Bibliothek.
Der erste Hauself den Harry fand, sagte ihm Draco wäre ausgegangen, also wartete er.
Und das lange, sehr lange. Als es schon längst wieder dunkel war streifte er sich einen dicken Pullover über, der nicht nur nach Draco roch, sich sogar nach Draco anfühlte und kroch niedergeschlagen in das große Bett.
Als Draco heimkam war Harry immernoch wach, doch er blieb ruhig liegen, bis der Blonde sich ausgezogen hatte und leise zu ihm ins Bett geschlüpft war. Er roch nach Alkohol und Zigaretten.
"Tut mir leid", murmelte Harry.
Draco setzte sich auf, in der Dunkelheit waren nur die Umrisse seines Gesichts, nicht aber sein Gesichtsausdruck zu sehen.
"Ich hab vielleicht doch etwas zu überstürzt gehandelt, ich habe einfach so Angst, dass du nicht der bist, für den ich dich halte", entschied sich Harry für die Wahrheit und setzte sich ebenfalls auf."Ich auch", Draco flüsterte, "Harry, ich auch"
Man könnte hören wie seine Stimme gegen Ende brach und Harry befürchtete schon er würde anfangen zu heulen, also nahm er in schnell in die Arme.Er fing trotzdem an zu heulen.
Er versuchte es zu unterdrückte was nur dazu führte, dass er unregelmäßig nach Luft schnappen musste und klammerte sich gerade zu an Harry. Der stimmte nun auch einfach ein.
Ab und zu lachte einer der beiden kläglich über die lächerliche Situation, aber sie lagen sich in den Armen bis sie sich entgültig beruhigt hatten."Ich hab dieses Unwissen, diese Unsicherheit, diese Lügen satt", murmelte Harry.
"Deshalb will ich dir jetzt die Wahrheit sagen"
Draco hob verwundert den Kopf von Harrys Schulter.
"Ich wollte eigentlich, dass du dich in mich verliebst und mir vertraust und mir die Wahrheit sagst, weil, weil ich geglaubt habe du warst es und ich wollte ein Geständnis und dann...dann hab ich einfach angefangen dich wirklich zu mögen und...jetzt, jetzt führen wir, ich weiß nicht, führen wir eine Beziehung? Naja aber wenn, dann eine die aus einer Lüge entstanden ist", Harry rasselte das ganze so schnell herunter, Draco hätte es fast nicht verstanden."Das weiß ich doch", flüsterte Draco nur. Seine Stimme war noch rau und die Worte kamen brüchig über seine Lippen. "Ich weiß, dass du mich wirklich magst"
Er konnte spüren wie sich ein sanftes Lächeln auf Harrys Gesicht schlich.
"Ich will dir auch die Wahrheit zeigen, Harry.""Deine Erinnerung?"
"Ja"

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K I L L E R [drarry fanfiction]
FanfictionDraco Malfoy wird verdächtigt seine Eltern ermordet zu haben und ausgerechnet Harry Potter, 21, Auror und sein Erzfeind ist für den Fall zuständig. Harry gerät durch Draco's (unwiderstehlichen) Charme zwischen Recht und Unrecht und muss unmögliche...