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Wie so oft werde ich von meinem Wecker geweckt. Es ist 6 Uhr morgens. An einem Wettkampftag nicht unüblich das man so früh aufsteht. Ich stehe auf und gehe erstmal duschen. Anschließend gehe ich zum Frühstück wo schon alle anderen sitzen. Ich nehme mir vom Frühstücks Buffet eine Schale Haferflocken und einen Apfel. Als ich mein Essen zusammen habe setzte ich mich zu den anderen. Ich sage ein allgemeines Morgen in die Runde und alle anderen erwidern meinen Gruß und sagen einstimming Morgen  zurück. Sonst ist es relativ ruhig am Tisch wir sind alle keine Morgenmenschen. Nach dem Essen gehe ich in mein Zimmer. In kanpp 2 Stunden müssen wir bei der Schanze sein somit packe ich jetzt alles zusammen und lege mich dann nochmals ins Bett und horche am Handy etwas Musik. Plötzlich klopft es an die Tür.

Ich: Herrein!

Michael Hayböck betritt mein Zimmer.

Michi: Du hast gestern so Abwesend gewirkt, ich wollte nur fragen was los ist?

Ich: Ja ich hatte gestern eine ungeklärte Sache, aber das habbe ich schon geklärt.

Michi: Erzähl was war los?

Mich kommt näher und setzt sich auf meine Bett. Ich beschließe ihm alles zu sagen. Manchmal ist es einfach besser, wenn man nicht alles nur in sich hineinfrisst. Ich erzähle ihm auch was ich am Montag mache und frage ob er nicht mitkommen will. Tatsächlich zeigt er interesse, genauso wie ich möchte er auch so einen Wettkampf mal sehen.

Michi: Ich überlegs mir noch ob ich mitkomme.

Ich: Ja sags mir halt früh genug.

Michi: Alles klar. Ich denke mir müssen jetzt langsam los. Ich hole schnell meine Tasche und dann kanns schon losgehen.

Er verlässt das Zimmer kurz und kommt dann mit einer großen Sporttasche zurück. Ich nehme auch mein Zeug und wier gehen ins Foyer wo auch schon der Rest der Mannschaft wartet. Nachdem wir noch 10 Minuten auf die letzten gewartet haben gehts für uns mit dem Mannschaftsbus zur Schanze.

Nachdem wir angekommen sind läuft dei Vorbereitung wie immer bis es dann endlich los geht. Ich bin der Startspringer somit darf ich als erster Österreicher in den Wettkampf gehen. Ich mache mich am Balken bereit. Meine volle Konzentration gilt diesem einen Sprung. Ich weiß das ich es kann. Ich weiß das ich in den Trainings gut bin. Konzentriert schaue ich auf die Fahne des Trainers, als er diese nach unten Schwenkt stoße ich mich vom Balken ab. Ich nehme meine Anfahrtsposition ein, der Schanzentisch kommt immer näher und als ich das Gefühl habe es wär soweit springe ich ab. Ich komme sehr hoch. Schnell öffne ich meine Ski und sofort habe ich ein gutes Flugsystem. Der geht weit denke ich nur. Die zweite rote Linie kommt immer näher. Als der Boden nur kurz unter mir ist setzte ich zu einem Telemark an. Im Auslauf mache ich meine bekannte Faust. Endlich ist mir auch mal wieder ein Sprung aufgegangen. Gespannt schaue ich auf die Anzeige. 131m. Einen Meter mehr als die Hillsize. Österreich übernimmt die Führung, jedoch stehen die großen Nationen wie Deutschland, Norwegen und Polen noch oben. Nach dem ich aus dem Auslauf bin gehts für mich noch zur Materialkontrolle. Alles ist in beste Ordnung. Nach der Kontrolle geht es noch zur TV-Straße wo ich für etliche Sender Interviews gebe zum ORF komme ich als letztes.

Boris Kastner-Jirka(Moderator): Ersteinmal Gratuliere Gregor zu diesen Sprung. Nach gestern haben wir ja alles von dir erwartet aber das ganz bestimmt nicht. Was war heute anders als gestern.

Ich: Genau kann ich das nicht sagen. Vielleicht waren die Erwartungen so niedrig das ich es allen Zeigen wollte. Aber ich muss sagen ich war heute einfach entspannter und fokusierter.

Boris: Für das Team Österreich ist das natürlich ein guter Anfang, meinst du das die anderen durch so einen Sprung auch beflügelt werden wie man so schön sagt?

Ich: Das hoffe ich schon. Natürlich sieht man den Sprung und der Druck wird etwas weniger. Andererseits sieht man auch was da noch drinnen sein könnte und wenn wir gegen die Topnationen ein Chance haben wollen darf keiner auslassen.

Boris: Danke Gregor. Wir wünschen dir natürlich das der zweite Sprung genau so aufgeht wie der erste und hoffen, dass es bei den anderen auch noch die ein oder andere Überraschung gibt.

Ich verabschiede mich noch und gehe dann weiter zu den Trainern. Wir Analysieren den Sprung noch und dann warte ich gespannt auf meinen zweiten Sprung. Die anderen sind auch gut gesprungen. Nach dem ersten Durchgang liegen wir auf Platz 3 aber nur ganz knapp vor Deutachland. Die Polen sind ebenfalls nur knapo vor uns. Nur die Norweger haben wieder einmal einen riesigen Vorsprung.

Nach einer kurzen Pause geht der zweite Durchgang auch schon los. Wieder darf ich als erster Österreicher in das Rennen gehen. Mein Sprung ist nicht schlecht aber ich hatte ein bisschen Pech mit dem Wind und er war nicht mehr ganz so gut wie der erste. Somit bin ich nur auf 126 Meter gekommen. Somit liegen wir nach meiner Gruppe nur noch auf Platz vier. Leider können die anderen auch nicht mehr viel daran ändern keiner ist wirklich schlecht gesprungen aber ich muss sagen die Deutschen haben wirklich gezeigt was sie können und kämpfen sich noch auf Rang 2. Dritte sind nun die Polen und uns bleibt nur der undankbare 4. Platz. Auch wenn vierter jetzt nicht gerade der beste ist haben wir heute trotzdem alle gute Sprünge gezeigt und deswegen sind wir ganz zufrieden mit dem heutigen Tag. Man merkt in der ganzen Mannschaft einen Aufwertstrend und das steigert natürlich die Stimmung im Team enorm.

Nachdem wir noch das übliche erledigt haben, Interviews, Aufräumen, etc gehts zurück ins Hotel wo wir nur noch unser Gepäck holen und es dann zum Flughafen geht. Nach einem relativ kurzen Flug kommen wir um 21:00 uhr in Innsbruck an. Nach einer halben Stunde Autofahrt bin ich dann auch endlich zuhause angekommen. Da ich ziemlich fertig bin falle ich ohne meine Sachen aus dem Auto zu laden todmüde ins Bett.

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