Gregor POV
Ein weitere Tag in der Kraftkammer. Langsam frage ich mich schon was das alles überhaupt bringt. Bei den letzten Springen konnte ich absolut nicht überzeugen. Es zerrt einfach an meinen Nerven. Egal was ich probiere ich finde einfach nicht zu meiner alten Form zurück und noch dazu kommt, dass im Moment die Leistung des ganzen Teams nicht gerade die Beste ist. Krafti ist immer mal wieder nah am Podest doch für ganz oben ist die Konkurrenz im Moment zu stark. Beim Michi sieht man wenigstens einen Aufwärtstrend. Und bei Fetti und mir merkt man keinerlei Verbesserungen.Nach zwei Stunden hartem Training beschließe ich auf mein Zimmer zu gehen. Morgen findet das nächste springen in Lillehammer statt. Das ganze Team ist gestern schon angereist. Auch das Qualifikationsspringen haben wir schon hinter uns gebracht mit dem Rang 25 bin ich jedoch nicht ansatzweise zufrieden. Wenigstens hat es Michi auf Platz 5 geschafft und der Krafti ist auch unter den Top Ten vertreten.
Ich gehe noch schnell unter die Dusche und dann lege ich mich auch müde ins Bett. Ich lasse den Tag noch mal Revue passieren ich möchte unbedingt morgen ein gutes Ergebnis erzielen doch ich denke manchmal möchte ich es einfach zuviel und dann wird der Sprung zu verkrampft. Nach langem Nachdenken falle ich endlich in den Schlaf.
Durch das nervige Geräusch meines Weckers wache ich auf. Das Aufstehen fällt mir heute nicht sehr schwer ich gehe schnell ins Bad und mache mich frisch. Anschließend gehe ich in den Speisesaal des Hotels zum Frühstücken, dort ist auch das ganze Team, nur der Stefan ist natürlich wie immer noch nicht da.
Nach dem Frühstück gehen wir alle auf unser Zimmer ich packe in meinen Rucksack alles was ich für den Tag brauche und dann geht es auch schon mit dem Bus zur Schanze. Dort angekommen beginnt das übliche Prozedere zuerst fangen wir mit ein paar Aufwärmübungen an anschließend werfen wir uns auch alle in unseren Rennanzug. Da wir noch etwas Zeit haben bis der Wettkampf losgeht spielen wir noch Volleyball im Kreis. Ich versuche einfach nicht an den Wettkampf zu denken ich möchte einen ganz lockeren Sprung runterbringen doch umso näher der Wettkampf rückt um so nervöser werde ich.
Dann geht's endlich los da ich in der Qualifikation nur Platz 25 erreicht habe komme ich relativ früh an die Reihe ich mache mich bereit ich merke wie das Adrenalin in meinem Körper immer mehr wird. Meine Hände fangen an zu zittern, das ist ganz normal bei so einem Wettkampf. Plötzlich geht alles ganz schnell ich spanne meine Ski an und Rutsche auf dem Balken . Der Blick von der Schanze ist etwas ganz Besonderes ich versuche alles um mich herum auszublenden meine ganze Konzentration liegt auf der Fahne meines Trainers. Als der Trainer die Fahne nach unten schwenkt stoße ich mich vom Balken ab. Ich merke wie ich immer schneller werde jetzt muss ich nur den Absprung richtig erwischen dann war das die halbe Miete bei dem Sprung. Voll konzentriert fahre ich immer weiter an den Schanzentisch ich drücke mich vom Tisch weg und versuche eine stabile Luft Position einzunehmen , das gelingt mir auch ganz gut in der Luft habe ich nicht wirklich Probleme dennoch ist der Sprung nicht so weit wie ich es gerne hätte und wie ich es schon im Training gezeigt habe. Ich bin nur drei Meter weiter gesprungen als bei meinem Qualifikationsprung. ich denke, das war es für den Tag ich bin mir nicht mal mehr sicher ob das für den zweiten Durchgang reicht. Im Ziel unten ärgert mich das natürlich fürchterlich. Ich weiß nicht was ich sonst noch machen soll ich gebe wirklich mein Bestes.
Gespannt warte ich im Zielraum ab was meine Teamkollegen machen Stefan und Michael machen ganz gute Sprünge jedoch ist auch bei ihnen noch Luft nach oben. Nachdem ich bei der Materialkontrolle war warte ich gespannt auf die Entscheidung ob ich für den zweiten Durchgang qualifiziert bin. Platz 29 gerade noch so im zweiten Durchgang dabei. Eigentlich ist jetzt ganz egal was ich mache ich habe sowieso keine Chance mehr natürlich möchte ich eine bessere Platzierung haben als Platz 29 aber ich habe nichts mehr zu verlieren.
Also gehe ich voller Tatendrang als zweiter in den zweiten Durchgang, schiebe mich wieder auf dem Balken und starre gespannt auf die Flagge. Als der Trainer sie nach unten bewegt stoße ich mich wieder vom Balken ab diesmal gelingt mir der Absprung deutlich besser und auch der Luftstand ist wirklich gut. Im Sprung hatte ich noch einen kleinen Wackler doch der ist nicht weiter tragisch. Bei der Landung mache ich einen guten Telemark und der Flug hat sich wirklich gut angefühlt im Zielraum mache ich wieder meine Bekannte Faust. Endlich ist mir auch mal im Wettkampf ein Sprung aufgegangen.
Ich durfte eine Zeitlang in der Leader Box stehen. Gespannt schaue ich mir den weiteren Verlauf des Wettkampfs an. Ganz besonders hat mich gefreut dass Krafti noch auf den dritten Platz gesprungen ist und auch der Michi hat in die Top Ten geschafft. So weit nach vorne ging es für mich leider nicht ich muss mich mit Platz 17 zufriedengeben. Nachdem ich noch ein oder zwei Interviews gegeben habe geht es für mich auch schon wieder zurück ins Hotel.
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Skispringen
FanfikceGregor Schlierenzauer ist nach schweren Verletzungen nicht in Topform. Es ist für ihn gerade nicht einfach doch dann trifft er auf Sie.