Kapitel 1

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Schweißgebadet schrecke ich auf und schaue mich orientierungslos in meinem Zimmer um. Als mein Blick an der Uhr hängen bleibt stockt mir der Atem. 07:45, verdammt, ich komme schon wieder zu spät. Schnell springe ich aus den Bett und schnappe mir eine blaue Jeanshose und ein weißes T-Shirt mit einen Kreuz  aus meinem Kleiderschrank. So schnell wie noch nie ziehe ich mich an und stolpere ins Bad und trage dort Make-up und Eyeliner auf. Nach circa 10 Minuten stehe ich schon unten im Vorderzimmer und ziehe meine weißen Puma Snickers an und stürme aus den Haus. Vor lauter Eile, sperre ich die Haustüre nicht ab und mein einziger Gedanke gilt, der schweren Betriebsprüfung in Kochen, die ich heute absolvieren muss, damit ich zur Abschlussprüfung antreten darf. Ich kann ehrlich gesagt nicht gut kochen und bei jeder verdammten Prüfung geht immer etwas daneben. Das kann ich mir heute definitiv nicht leisten. Ich laufe über Kreuzungen voller Autos und über rote Ampeln und mich fährt kein Auto an. Muss heute wohl Glück haben, denke ich mir und laufe einfach weiter.

"Wo waren Sie Frau  Coverfield?", fragt mich Frau Mitsche, die Kochprofessorin, als ich im Kochgewand die Schulküche betrete. "Es tut mir leid, ich habe verschlafen", entschuldige ich mich und meine hochnäsigen Mitschüler kichern hinten bei den Tischen. "Wie immer", höre ich einen Jungen, meiner Klasse rufen. Genervt von meinen Mitschülern verdrehe ich die Augen und begebe mich in Richtung meines Sitzplatzes ganz hinten, doch ich werde von Frau Mitsche aufgehalten. "Es tut mir leid, Frau Coverfield, aber ich muss sie leider durchfallen lassen, da sie mehr als eine Stunde zu spät waren", vermeint Frau Mitsche trocken und tragt etwas in ihren kleinen Büchlein ein. "Bitte lassen Sie mich antreten, ich habe wie eine Verrückte Zuhause gekocht, und zwar jedes verdammte Gericht, was wir in den letzten vier Jahre gekocht haben, ich habe sogar die Bücher auswendig gelernt. Bitte lassen Sie mich antreten", flehe ich Frau Mitsche an, aber diese bleibt bei ihrem Nein. Genervt und voller Wut setze ich mich auf meinen Platz und starre aus dem Fenster. Da ich leider nicht zur Prüfung darf, muss ich mich selbst beschäftigen. Gelangweilt zeichne ich auf einem Blatt Papier und merke, dass die Augen immer schwerer werden.


"Haha, da war wohl jemand wieder zu spät", sagt eine Mitschülerin namens Annabell und schubst meinen Ellbogen vom Tisch, der meinen Kopf gerade noch gestützt hat. Mit einem lauten Knall knallt meine Stirn am Tisch auf. Perplex schaue ich Annabell an und knalle ihr eine. In diesem Moment herrscht komplette Stille in der Küche und Frau Mitsche kommt auf uns zugestürmt. "Frau Coverfield. Sofort zur Direktorin", schreit diese wütend und hilft Annabell. Anscheinend hat sie nicht gesehen, was passiert ist. "Aber", fange ich an, aber die schwarzhaarige Kochprofessorin lässt mich nicht aussprechen und droht mir mit dem Kochlöffel, was ich eher mehr lächerlich finde. Wütend und genervt, vor allem von Annabell ihren Verhalten, verlasse ich die Klasse und höre nur wie die anderen Mitschüler tuscheln.  

Die Schule schaut von außen aus, wie ein altes aber schönes Internat, ebenfalls schauen auch die Innenräume so aus. Edel, alt und kostspielig. In der Umkleide ziehe ich mich gemütlich um und schlendere die Treppe hinauf, bis in den dritten Stock, zum Büro der Direktorin.

Bei einer braunen Eichenholztüre bleibe ich stehen, lese das kleine Schild und klopfe an. "Ja? Herein", höre ich die Stimme der Direktorin. Mein Herz rast jedes Mal wenn ich zur Direktorin muss, so auch heute, aber heute habe ich das Gefühl, als würde es meinen Brustkorb zerstören und heraus springen. Langsam öffne ich die Türe und sehe die Direktorin auf ihren Sessel sitzen. Ihre braunes Haar hat sie zu einen Zopf gebunden und schaut mich durch ihre Brille an. "Ah Frau Coverfield, mit Ihnen wollte ich sowieso sprechen", begrüßt sie mich. Nervös, aber trotzdem ruhig nicke ich und begebe mich in das Büro.  "Bitte nehmen Sie Platz", sagt sie und zeigt auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Mit Herzrasen setze ich mich auf den Stuhl und atme tief ein. "Annabell hat angefangen", rutscht es mir heraus. "Ja, ich weiß", sagt die Direktorin. Erstaunt schaue ich sie an und sie lächelt mich an. "Woher?", wundere ich mich. Sie beantwortet diese Frage nur mit einem Schulterzucken und schaut in meine Akte. "Also Frau Coverfield, es schaut nicht ziemlich gut für Sie aus, aber  einer der Professoren hier, hat Sie gestern nach 24 Uhr noch arbeiten gesehen und mir mitgeteilt", fängt sie an und schaut mich mit einem Blick an, den ich nicht identifizieren kann.  "Okay und?", hinterfrage ich. "Ich habe eine Kollegin vertreten, da sie krank ist und nicht arbeiten konnte." Ich schaue mich nervös um. "Und wie oft haben Sie sie dieses Monats schon vertreten?", fragt sie mich tadelnd. "Schauen Sie Frau Coverfield, Sie sind eine Schülerin, mit nur Einsen und Zweien, aber Ihre Anwesenheit lässt sich zu wünschen übrig, ich glaube, das wissen Sie selber. Also ich biete Ihnen einen Diel an. Ich gebe Ihnen heute frei, um sich das Ganze zu überlegen, wie Sie weitermachen wollen. Teilen Sie es mir Morgen mit, und wenn es möglich ist, bitte kommen Sie pünktlich", sagt sie und erwartungsvoll lächelt sie mich an. 

Help, I love a Vampire (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt