"Nur mir"

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Hallo Leute, heute lesen wir uns schon am Anfang des Kapitels, denn ich werde hier mal eben einen kleinen Steckbrief machen. Ich weiß zwar nicht, ob man sie sich jetzt besser vorstellen kann, aber ich habe mich einfach mal an den Steckbriefe aus dem DL-Wiki orientiert ^^
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Name: Nakajima
Vorname: Noriko
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Sternzeichen: Zwillinge
Geburtstag: 1. Juni
Alter: 16
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Rasse: Mensch
Staatszugehörigkeit: Japanisch
Geschlecht: Weiblich
Größe: 1,61m
Gewicht: 51kg
Blutgruppe: A
Augenfarbe: Goldbraun
Haarfarbe: Dunkelbraun
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Beruf: Schülerin (1. Jahr High Scholl), Teilzeit job in einem Floristik Fachgeschäft
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Hobbys: Tanzen, Klavierspielen, Musik hören
Lieblingsessen: Zitronen Kuchen
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Ja, sicherlich wären die einzelnen Details zwischendurch mal zur Sprache gekommen, aber ich bin kein Fan davon, alles nacheinander abzufrühstücken, nur um es eben ... ja, getan zu haben ^^ So, und jetzt wünsche ich viel Spaß mit dem leider etwas kürzeren Kapitel ^^
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Am nächsten Morgen, als die Sonne durch das Fenster in den kleinen Raum fiel, schlug Noriko die Augen auf und fragte sich ein paar Herzschläge lang verwirrt, ob sie nicht zumindest einen Teil der Geschehnisse, die ihr sogleich durch den Kopf gingen, geträumt hatte. Zu seltsam kamen ihr die eigenen Erinnerungen vor, zu tief und fest war ihr Schlaf gewesen, der vergangene Tag schien bereits in weiter Ferne zu liegen.
Doch es war nicht zu leugnen, dass sie mit einem Jungen, den sie kaum kannte, in einem Bett lag, und das nicht, weil es ihr eigener Wille gewesen war, sondern weil er sie – wenn auch nur unterschwellig – dazu gezwungen hatte. Und all das war erst passiert, nachdem er sie gebissen hatte … Die beiden dunklen Punkte an ihrem Unterarm waren keine Einbildung.
Sie seufzte.
Kou neben ihr schlief noch, friedlicher nun.
Auch Noriko hatte die ihr verbleibende Nacht durchschlafen können und sie fühlte sich nun zumindest ein bisschen besser, ausgeruhter. Aber zugleich blieb natürlich dieses unangenehm beklemmende Gefühl, immerhin war ihre Lage noch vollkommen ungewiss.
Langsam richtete sie sich auf und stellte beide Füße auf den Boden. Noch immer fühlte sie die Schwäche, die mit dem Blutverlust gekommen war, diese Kraftlosigkeit … Wie viel von ihrem Blut hatte Kou ihr geraubt? Es fühlte sich einfach nicht richtig an …
Vorsichtig stand Noriko auf und trat ans Fenster. Draußen glitzerte in tausenden, winzig kleinen Kristallen weißer Reif auf den Wiesen und die Nadelbäume, die die Landschaft zierten, sahen aus wie mit Puderzucker bestäubt. Die Aussicht war traumhaft schön … und sie selbst kam sich vor wie eine Gefangene in diesem riesigen Anwesen.
Sie sah auf, als sie die Bettdecke rascheln hörte, allerdings drehte sie sich nicht um. Erst als sie Kous „Guten Morgen, Noriko-chan!“ vernahm, sah sie kurz über ihre Schulter. Diese liebe, warme Stimme … Noriko wünschte sich, sie hätte sein zweites Gesicht niemals gesehen.
„Morgen“, antwortete sie knapp und wandte sich nun doch zu ihm um, nervös knetete sie den Saum ihres Oberteils, das sie natürlich noch immer trug. Als sie den Blick ein Stück senkte, bemerkte sie die dunkelroten Blutspuren, die mittlerweile eingetrocknet waren.
Als Kou die Bettdecke von sich schob, über das Bett krabbelte und dann schließlich vor ihr stand, wich sie unsicher vor ihm zurück, doch dann spürte sie das unnachgiebige Holz des Fensterbretts in ihrem Rücken und so musste sie innehalten.
Als er den Abstand zwischen ihnen beiden noch weiter verringerte, musste sie schlucken und sie fragte sich, was er wohl mit ihr tun würde … von nun an musste sie davon ausgehen, dass er sie als Freiwild betrachtete, als Blutquelle … und dass er absolut unberechenbar war.
Als er plötzlich die Hand hob, schloss sie reflexartig die Augen, sie wusste nicht, was sie erwartete, doch was immer folgen mochte, sie wollte es nicht … Doch zu ihrer Verwunderung spürte sie nur wie der Blonde an ihren Haaren herumzupfte. „Deine Haare sind vollkommen durcheinander, Noriko-chan“, sagte Kou dabei und klang beinahe … sanft.
Noriko schlug die Augen auf und dann musste sie unwillkürlich lächeln, als ihr eine lange Haarsträhnen zurück ins Gesicht fiel, wo sie nicht hingehört.
Kou erwiderte das Grinsen, als er kurz innehielt, dann fuhr er emsig damit fort, Ordnung in das Chaos auf ihrem Kopf zu bringen, und irgendwie erinnerte er Noriko dabei an einen verspielten Kater. Sein Vorhaben trug jedoch nicht wirklich Früchte. Doch er lächelte dabei und Noriko wollte nicht, dass dieses Lächeln verschwand … es war das Lächeln, das er immer auf den Lippen trug, wenn er der Kou war, den sie in der Schule kennengelernt hatte. Der Kou, der mehr war als nur eine blutgierige Bestie. Und so ließ das Mädchen ihn einfach gewähren, zumindest, bis ihr seine eigenen verstrubbelten Haare auffielen.
„Du brauchst gar nicht zu reden“, meinte Noriko da beinahe belustigt, die Worte verließen ihren Mund, noch ehe sie wirklich darüber nachgedacht hatte, und dann schob sie einfach eine widerspenstige blonde Haarsträhnen aus Kous Gesicht.
Kou lachte leise, dann ließ er seine Hand sinken und Norikos Haare in Frieden. „Wovon sprichst du denn, Noriko-chan? Meine Haare sind perfekt“, erklärte er dann gespielt arrogant und fuhr sich in einer eleganten Bewegung mit einer Hand durch seine blonde Mähne.
Noriko musste leise lachen, doch dann besann sie sich wieder darauf, in welch fraglicher Lage sie sich eigentlich noch immer befand und sie senkte betrübt den Blick.
„Also …“, meinte auch Kou da gedehnt und legte in einer fast verlegenen Geste eine Hand auf seinen Hals, während er an Noriko vorbei aus dem Fenster sah, beinahe so, als könne er ihr nicht mehr ins Gesicht sehen. „Soll ich dich vielleicht zum Bus bringen, Noriko-chan? Der nächste Bus in die Stadt fährt in etwas zwanzig Minuten.“ Er ging zu dem Stuhl, auf den er am vergangenen Tag wohl seine Klamotten geworfen hatte.
Überrascht schnellte Norikos Blick wieder in die Höhe und sie starrte entgeistert auf Kous Rücken. „Huh?“, machte sie verblüfft. Wollte er sie jetzt, nach all dem, tatsächlich einfach so gehenlassen? Das klang doch fast zu schön, um wahr zu sein!
Da wandte Kou sich wieder um, grinste verschmitzt, das schlichte schwarze T-Shirt noch in der Hand. „Es wäre natürlich etwas anderes, wenn du noch etwas hierbleiben möchtest, Noriko-chan“, meinte er fröhlich, wenngleich seine Stimme einen kaum spürbaren, aber durchaus gefährlichen, beinahe teuflischen Unterton annahm.
Noriko schluckte und sah die Gelegenheit beinahe bildlich aus ihren Händen gleiten. „Nein, nein!“, rief sie wahrscheinlich einen Tick zu hastig aus. „Ich … möchte dich nicht weiter stören und … ich sollte jetzt wohl besser wirklich nach Hause gehen.“ Sie schluckte erneut und konnte ihr Herz hoffnungsvoll schlagen fühlen, als Kou sich das Shirt überstreifte und danach tatsächlich zur Tür ging, sie öffnete und Noriko bedeutete, voranzugehen.
Schließlich stiegen sie tatsächlich kurz nacheinander die Treppe hinab, doch den ganzen Weg über, bei jeder Treppenstufe, jeder Tür, die sie öffnete, rechnete Noriko damit, dass Kou es sich noch einmal anders überlegen oder ihr eröffnen würde, dass er in Wahrheit niemals vorgehabt hatte, sie gehen zu lassen. Doch nichts dergleichen geschah.
In der Eingangshalle angekommen reichte Kou ihr ihre Jacke und zog seine eigene an, Noriko verkroch sich wieder in ihrem Schal und er hielt ihr die Türe auf. Als sie nach draußen traten, atmete Noriko beinahe gierig die kalte Morgenluft ein, sie war so klar, beinahe klirrend.
Sie schwiegen den ganzen Weg über und als sie schließlich die Bushaltestelle erreichten, war der Bus in der Ferne schon zu sehen, wie er die letzten Kurven machte und immer näher kam.
„Also dann, Noriko-chan“, meinte Kou und hob lächelnd die Hand. „Bis morgen.“
Noriko schluckte zum wiederholten Mal, dann nickte sie und bestellte eilig das Geld für das Busticket hervor. „Tschüs“, sagte sie knapp, und beeilte sich, in den Bus zu steigen.
„Und vergiss nicht unser kleines Geheimnis, Noriko-chan!“, rief Kou ihr plötzlich noch hinterher und Noriko erschauderte beim Klang seiner Stimme.
Als die Bustüren sich geschlossen hatten, blickte sie noch einmal zu Kou zurück und war heilfroh, dass sie das Mukami-Anwesen tatsächlich mit halbwegs heiler Haut hatte verlassen können. Aber das ungute Gefühl blieb. Kou-kun … Wie sollte ich das alles je vergessen?
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Sedutive ScentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt