"Unbeschreiblich glücklich"

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Es klingelte und zeitgleich sprangen alle Schüler auf, um eilig ihre Sachen zusammenzupacken und dann das Klassenzimmer auf schnellstem Wege zu verlassen. Den meisten von ihnen hatte der Montagabend mit den trockenen Mathe-, Physik-und Geschichtsstunden bereits viel zu lange gedauert, so auch Noriko und ihren Freundinnen.
„Eine Woche noch“, seufzte Keiko und schulterte ihre Tasche.
„Was macht ihr in den Ferien so?“, wollte Ayumi lächelnd wissen.
„Chillen“, sagte Keiko bloß. „Und so tun, als ob ich nie wieder zur Schule müsste.“
„Wir schreiben nach den Ferien Englisch und Mathe“, ermahnte Ayumi ihre Freundin.
Keiko stöhnte theatralisch auf und legte den Kopf in den Nacken.
„Und was machst du so, Noriko?“, wollte Ayumi nun von ihrer anderen Freundin wissen.
Noriko versuchte, nicht allzu verräterisch zu lächeln und zog den Reißverschluss ihrer Schultasche zu. „Mal sehen“, meinte sie bloß und zuckte betont unentschlossen mit den Schultern. Ihre Gedanken allerdings wanderten in eine recht eindeutige Richtung. Doch sie verbot sich, weiter darüber nachzudenken … die Sehnsucht wäre wahrscheinlich zu groß geworden, hätte sie ihren Fantasien und Wünschen freien Lauf gelassen.
Als sie gemeinsam in den weitläufigen, vor Schülern nur so wimmelnden Flur mit den beeindruckend gigantischen Fenstern gingen, bemerkte Noriko Subaru, der gerade um die nächste Ecke bog und somit aus ihrem Sichtfeld verschwand.
„Hey“, meinte sie da zu ihren Freundinnen und erlangte so wieder deren Aufmerksamkeit. „Ich verabschiede mich hier schon. Ich werde abgeholt. Bis morgen!“ Kurz umarmte sie Keiko und Ayumi, dann beeilte sie sich und holte ihren Klassenkameraden noch auf der Treppe ins Erdgeschoss ein. „Hey, Subaru-kun!“, rief sie einfach, als sie hinter ihm war, und schloss dann mit schnellen Schritten zu ihm auf.
„Huh? Was willst du?“, fragte Subaru barsch, aber auch verwundert.
„Ich wollte mich noch bei dir bedanken“, erklärte Noriko ihm ohne langes Zögern, merkwürdigerweise fiel es ihr ganz leicht, mit ihrem immerzu mürrischen Klassenkameraden zu sprechen, der zudem auch noch ein Vampir war. Aber das ist Kou-kun ja auch, rief sie sich gleich darauf ins Gedächtnis. Subaru-kun hat mir nichts getan, ganz im Gegenteil. „Dafür, dass du am Samstag dazwischen gegangen bist“, fügte sie darum noch erklärend hinzu. „Wirklich. Danke!“
Sie lächelte ihn freundlich an und innerlich grinste sie sogar noch mehr, denn für einen Moment entgleisten Subaru tatsächlich seine sonst vollkommen eingefrorenen Gesichtszüge.
„Tch“, machte er dann jedoch, als er seine grimmige Miene zurückgewonnen hatte, und wandte demonstrativ den Blick ab. „Irgendeiner musste es ja tun.“
Sie erreichten den Ausgang und obwohl er einfach so die schweren Türen aufschob und hindurchging, als sei sie nicht da, hatte Noriko den Eindruck, dass er sie etwas länger aufhielt als nötig, sodass sie auch noch ohne Weiteres hindurchschlüpfen konnte. Als die Nachtluft sie mit eiskalten Armen umschlang, ging Subaru einfach weiter, als ob er das kurze Gespräch zwischen sich und Noriko so für beendet erklären wollte.
Noriko jedoch blieb direkt am Eingang stehen und zögerte nicht länger. Die Gelegenheit war günstig, im Augenblick war dieser Bereich des Schulgeländes vollkommen unbelebt. „Aber du warst es letztendlich, der all dem ein Ende bereitet hat“, sagte sie mit deutlicher Stimme. „Ich möchte mir nicht ausmalen, was alles hätte passieren können, wenn du nicht eingeschritten wärst. Ich danke dir wirklich. Also nimm meinen Dank bitte an.“
Subaru war stehengeblieben und wandte sich nun langsam zu ihr um. „Was zum Teufel glaubst du eigentlich, was ich bin?“, wollte er schroff wissen.
„Ein Vampir“, erwiderte Noriko knapp, auch wenn sie seine Nachfrage im Grunde nicht verstand. Aber das war egal. „Und jetzt nimm meinen Dank an.“
„Tch“, machte Subaru nur und klang äußerst genervt, doch zugleich schien sie ihm in gewisser Weise auch den Wind aus den Segeln genommen zu haben. „Meinetwegen.“
Unwillkürlich musste Noriko grinsen. „Du machst es dir wirklich unglaublich schwer, weißt du das?“, fragte sie ihn vergnügt. „Du bist doch gar nicht so unfreundlich, wie du immer tust.“
„Was weißt du schon?“, fuhr der Weißhaarige sie ungehalten an.
Noriko schreckte nicht vor ihm zurück. Aus irgendeinem Grund spürte sie, dass er ihr nicht gefährlich werden würde. Zumindest nicht hier. „Nichts, das ist es ja“, meinte sie darum nur achselzuckend. „Ich kenne dich nicht, weil du nie mit irgendwem sprichst, nicht mit mir und auch nicht mit anderen aus unserer Klasse. Aber … du hast mir mehr geholfen, als dir vielleicht selbst klar ist. Auch … als Shu und Raito mich gebissen haben. Du hast mich gerettet, nicht wahr?“ Sie wusste, ihre Frage würde unbeantwortet bleiben. Aber das war in Ordnung. „Darum will ich dir noch einmal danken, Subaru-kun. Danke für alles.“
„Jetzt reicht’s aber“, meinte Subaru, doch schon im nächsten Moment zuckten seine Mundwinkel verräterisch. Dann wandte er sich wieder zum Gehen. „Sieh’ du besser zu, dass du meinen Brüdern nicht alleine über den Weg läufst“, sagte er noch zum Abschied, dann verschwand er in der vom Mond nur mäßig erleuchteten Dunkelheit.
Noriko lächelte und atmete tief durch. Noch etwas abgehakt, das ich unbedingt loswerden wollte, dachte sie zufrieden und setzte sich die Kapuze ihrer Winterjacke auf, um sich ein bisschen besser vor dem kalten Wind zu schützen. Dann blieb sie eine Weile neben dem Eingang stehen, hing einfach kurz ihren Gedanken nach.
„Noriko-chan“, sagte da plötzlich jemand dicht neben ihrem Ohr, jede Silbe einzeln betonend, beinahe verspielt, und zwei Hände umfassten mit einem Mal fest ihre Schultern.
Noriko quietschte erschrocken auf und fuhr herum, nur um in Kous vergnügtes Gesicht zu sehen. „Was zum … Kou-kun!“, rief sie dann ungehalten aus, direkt nachdem sie begriffen hatte, wer sich ihr da so hinterhältig genähert hatte, und sie funkelte den Blonden vorwurfsvoll an. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du hast mich total erschreckt!“
Kou kicherte bloß vergnügt. „Weißt du, dass du süß bist, wenn du sauer bist?“, fragte er belustigt und lachte erneut, als hätte er gerade etwas sehr Unterhaltsames zu sehen bekommen.
„Das ist nicht lustig“, schmollte Noriko und verschränkte die Arme.
„Nicht für dich, aber für mich schon“, versetzte Kou grinsend und beugte sich zu ihr herunter, mit einer Hand zog er ihr die Kapuze wieder vom Kopf, dann legte er langsam seine kühlen Finger in ihren Nacken, woraufhin Noriko erschauderte. „Ich kann geradezu spüren, wie dein erschrockenes Herz dein Blut durch deine Adern pulsieren lässt“, raunte er.
Noriko schob nur trotzig die Unterlippe vor. „Erst erschreckst du mich und dann denkst du nur ans Essen? Ich bin enttäuscht“, sagte sie theatralisch.
Kou lachte kurz, dann griff er nach Norikos Hand und schlenderte mit ihr über den Schulhof. „Es ist schon ziemlich lange her, Noriko-chan“, meinte er dabei. „Ich vermisse es.“
Noriko seufzte. Kou hin oder her, besonders scharf war sie nicht darauf, sich schon wieder Blut abzapfen zu lassen. Schon gar nicht jetzt und hier. Außerdem …
„Noriko-chan, habe ich dich mit irgendetwas wütend gemacht?“, fragte Kou plötzlich.
Verwundert blieb Noriko stehen. „Huh?“, machte sie fragend, doch dann senkte sie den Blick. War ja klar, dass ihm das auffällt … Sie runzelte kurz die Stirn. War es das?, fragte sie sich im selben Augenblick verwundert, dann besann sie sich darauf, dass Kou ihr eine Frage gestellt hatte. „Nein … du hast nichts falsch gemacht“, sagte sie. „Du hast mich gerettet und dafür bin ich dir dankbar … und ich liebe dich, aber … Na ja, meine Eltern sind zur Zeit ziemlich sauer auf mich.“
„Sauer?“, hakte Kou verständnislos nach.
Noriko biss sich auf die Unterlippe, ehe sie weitersprach. „Weil ich jetzt schon so oft nicht nach Hause gekommen bin. Sie haben mir ja schon vorher mit Hausarrest gedroht und jetzt … na ja, jetzt haben sie ihre Drohung eben wahrgemacht. Es tut mir leid, aber ich kann mich vorerst nicht außerhalb der Schule mit dir treffen.“ Sie wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, denn sie konnte nicht im Geringsten einschätzen, wie er reagieren würde. Dass er bei weitem nicht alles verstand, was für andere selbstverständlich war, wusste Noriko ja bereits.
„Hm …“, machte Kou jedoch nur nachdenklich und kratzte sich am Hinterkopf. „Wie schade, Noriko-chan. Scheint, als müsstest du dich noch etwas länger gedulden.“
Noriko musste nicht nachfragen, was er meinte, sie bemerkte seinen neckischen Unterton und sofort begannen ihre Wangen, vor Verlegenheit zu brennen.
„Aber …“, meinte Kou dann mit dunkler Stimme und packte Norikos Oberarme, kam ihr ganz nah, sodass sich ihre Nasen berührten. „ … das heißt ja nicht, dass du mir nicht etwas von deinem Blut geben könntest, nicht wahr, Noriko-chan?“
Noriko sah ihn für einige Augenblicke überrumpelt an, in diese mit einem Mal vor raubtierhaftem Begehren verschleierte tiefblauen Augen, dann schluckte sie schwer. Ich darf ihn nicht wütend machen, sagte sie sich. Und ich würde ihn wütend machen, wenn ich jetzt ablehne … Sie atmete noch einmal tief durch. Niemand hat je gesagt, dass er Rücksicht auf mich nehmen würde. Ich gehöre ihm … und demnach … habe ich ihm zu gehorchen. Also nickte sie nun langsam, woraufhin sich ein diabolisches und zugleich triumphierendes Lächeln auf Kous Lippen ausbreitete. Er ist und bleibt ein Vampir … und … ziemlich egoistisch. Aber … ich … liebe ihn trotzdem.
„Aber lass’ uns … irgendwohin gehen, wo uns niemand sieht“, bat sie ihn dann leise und lehnte sich gegen ihn, er hielt sie fest, schloss seine Arme um ihren Körper. „Und bitte … übertreib’ es nicht. Manchmal ist mir immer noch schlecht und schwindlig.“
Ein leises, dunkles Lachen verließ Kous Kehle, sie konnte es regelrecht spüren, diesen unnachahmlichen Laut, den sie mittlerweile lieben gelernt hatte. „Einverstanden, Noriko-chan“, sagte er leise und ging mit ihr zusammen in Richtung Bushaltestelle.
An einer kleinen Mauer blieben sie stehen und Kou hob Noriko mit Leichtigkeit auf den kalten Stein und öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke, woraufhin das Mädchen sofort zu frösteln begann, doch sie sagte nichts, rieb nur kurz ihre Hände aneinander.
Kou unterdessen grinste bereits vorfreudig und die beiden spitzen Eckzähne blitzten gut sichtbar hinter seinen Lippen auf. Dann legte er ebendiese vorsichtig auf Norikos Halsschlagader, saugte kurz an ihrer Haut, dann ließ er wieder von ihr ab. „Der Schreck von vorhin hat sich schon wieder gelegt“, stellte er beinahe enttäuscht fest.
„Was hast du vor?“, wollte Noriko amüsiert wissen und baumelte mit den Beinen. Aus irgendeinem Grund war sie mit einem Mal kein bisschen mehr angespannt. Kous gieriger Blick war verschwunden, nun, wo sie ihm ihr Blut zugesichert hatte, daher hatte sie auch keine Angst mehr. „Willst du mich vielleicht nochmal erschrecken?“, fragte sie ihn lachend.  
„Nein“, raunte Kou leise und legte seine Hände auf ihre von der Kälte geröteten Wangen. „Ich weiß etwas Besseres.“ Und dann näherte er sich ihr langsam, schnappte vorsichtig mit seinen Zähnen nach Norikos Unterlippe, knabberte sanft daran.
Bereitwillig kam Noriko ihm entgegen, bewegte ihre Lippen gegen seine und verschränkte die Hände in seinem Nacken, der Abstand zwischen ihren Körpern verringerte sich immer weiter und sie schnappte leise nach Luft, als Kous Hände sich plötzlich unter ihre Jacke schoben, auf ihren Hüften zum Liegen kamen. Sie seufzte unwillkürlich, als er mit dem Daumen über ihre Seiten strich und im Gegenzug biss sie ihm nun leicht auf die Lippen, woraufhin er ein ganz ähnliches Geräusch von sich gab, was Noriko zum Grinsen brachte.
Das ist alles nur, um mein Blut für ihn schmackhafter zu machen, erinnerte sie ihre innere Stimme der Vernunft mahnend. Ich weiß nicht, was er wirklich für mich fühlt … Doch die Zweifel waren nicht stark genug, um ihre Euphorie, die Ekstase, die in diesem Augenblick ihr ganzes Denken dominierte, niederzuringen. Er macht mich ja trotzdem glücklich … zu welchem Zweck, ist doch vollkommen egal. Es ist in Ordnung, wie es ist.
Schon im nächsten Augenblick war ihr Kopf vollkommen leer, denn Kous Hand streifte durch ihre Kleidung hindurch kurz ihren Oberkörper, federleicht nur fuhr er die Konturen ihres Busens nach, es war nicht mehr als ein kurzes Streicheln, doch eben diese hauchzarte Berührung war es, die Noriko beben ließ vor Verlangen, unterdrückt stöhnte sie in den Kuss hinein und dieses Mal war es Kou, der verschmitzt kicherte, dann wiederholte er die Liebkosung noch einmal, doch sie blieb angedeutet.
Der Kuss wurde mit der Zeit noch stürmischer, es war wie ein Sog, und Noriko zog Kou noch näher an sich, sodass sich nun ihre Oberkörper berührten, doch da löste er sich mit einem Mal von ihr. Ein neuerliches vergnügtes Kichern kam ihm über die Lippen, dann widmete er sich noch einmal ihrem Hals und Noriko schloss ein wenig enttäuscht die Augen.
Aber du wusstest es, Noriko … du wusstest es ganz genau, sagte sie sich selbst und stützte sich mit beiden Händen auf dem kalten Stein ab, wartete den Biss ab, der folgen würde. Und so ist es eben.
„Noriko-chan … wenn du es nur selbst wahrnehmen könntest …“, wisperte Kou in diesem Augenblick geradezu betört. „ … Dein Blut ist so verführerisch …“ Sein Biss war regelrecht sanft, es tat kaum weh und er ließ sich Zeit damit, ihr Blut zu trinken.
Ich habe ihm mein Blut versprochen und demnach gibt es für ihn keinen Grund zur Eile mehr, dachte Noriko, während sie Kous leisem Schmatzen und dem genießerischen Seufzen, das sie mittlerweile insgeheim liebte, lauschte. Er muss mir nicht mehr wehtun und er ist auch nicht gezwungen, zu große Mengen trinken, weil er mich immer wieder um Blut bitten kann. Noriko musste stumm lachen, im Grunde empfand sie ihre eigenen verharmlosenden Gedanken als albern.
Aber trotzdem … irgendwie machte es sie glücklich, dass Kou ihr Blut trank. Ich habe mich in einem Labyrinth verirrt … aber … im Grunde weiß ich doch, dass ich hoffe, niemals wieder den Ausgang zu finden. Kou-kun hat mich für sich gewonnen. Ich bin sein. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah hinauf in den Sternenhimmel.
Noch immer fühlte es sich merkwürdig an, wenn Kou ihr Blut trank, keine Frage. Die kalten Fangzähne, die offene Wunde, aus der ihr Blut austrat. Dieses Gefühl, wenn der Vampir ihr kraftvoll ihren wertvollen Lebenssaft aus den Blutbahnen saugte.
Aber es ist okay.
Denn zugleich wirkte es auch berauschend auf Noriko, Kous leises, wirklich kaum unterdrücktes Stöhnen, das unverwechselbare, feuchte Geräusch, wenn er seine Lippen kurzzeitig von ihrer Haut löste, um für einen Moment Luft zu holen, ganz zu schweigen von den Berührungen, die an einen leidenschaftlichen, liebevollen Kuss erinnerten. Tatsächlich wanderten Kous Lippen ab und an etwas mehr über ihre Haut, als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Es war mehr als nur ein Handel, mehr als die bloße Nahrungsaufnahme. Es war wie eine feurige Liebkosung, mit Blut besiegelt.
Nach mehreren Minuten ließ Kou schließlich von ihr ab. „Noriko-chan“, hauchte er vollkommen atemlos, dann legte er noch einmal seine Lippen auf ihre und Noriko schmeckte einen Moment lang ihr eigenes Blut, als er sich Einlass in ihren Mund verschaffte, doch der Kuss währte nur kurz. Noch einmal leckte Kou über die Wunde, damit sie nicht mehr blutete und sich auch nicht entzünden würde, dann legte er seine Arme um Norikos Körper, drückte sie an sich und Noriko erwiderte die Umarmung einfach, ohne zu fragen.
Eine ganze Weile verharrten sie so, bewegungslos unter dem sternenklaren Nachthimmel, doch schließlich fing Noriko in der Kälte zu zittern an und auch Kou bemerkte es, trat einen halben Schritt zurück und schloss den Reißverschluss von Norikos Jacke wieder, grinste sie daraufhin verschmitzt an und gab ihr noch einen kurzen Kuss auf die Stirn.
„Also dann, Noriko-chan“, sagte er leise. „Wir sehen uns.“
Noriko lächelte und nickte. „Alles klar. Bis morgen, Kou-kun.“ Sie stieß sich von der Steinmauer ab und sah Kou einen Moment lang an, dann stellte sie sich kurz auf die Zehenspitzen und gab dem Blonden einen liebevollen Abschiedskuss, den er willig erwiderte. Dann lächelte sie glücklich und vergrub ihre kalten Hände in den Taschen ihrer Jacke, lief anschließend eilig die verbleibende Strecke zur Bushaltestelle.
Kopfschüttelnd dachte sie daran zurück, wie Kou ihr vor wenigen Wochen noch hier aufgelauert hatte, wie er sie eingeschüchtert, regelrecht terrorisiert hatte, ihr sagte, sie gehöre ihm und könne ihm nicht entkommen. Letztlich … hat er Recht behalten, dachte Noriko mit einem Grinsen, als sie endlich auf einem warmen Plätzchen im Bus saß. Wer hätte gedacht, dass mich das so glücklich machen würde? Denn sie war glücklich. Unbeschreiblich glücklich.

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Hey ^.^ Es ist etwas kürzer als für gewöhnlich, aber ... ich mag es. Noch jemand? :D
Man merkt vielleicht, dass diese FF sich ihrem Ende zuneigt. Viel Action könnt ihr also jetzt nicht mehr erwarten, außer - kleiner Spoiler - am Freitag :P

Und hey - ich hab in meinem Worddokument jetzt die 100-Seiten-Marke geknackt o.O (Times New Roman, 12 pt) Das ist ... echt verdammt viel für ne Schnapsideefanfiction :D Und das alles nur, weil ihr, [hier bitte alle einfügen, die bisher eine Review hinterlassen haben], mir so guten Treibstoff verpasst habt ^.^ Vielen Dank. Ohne euch hätte ich das nie geschafft und das wäre sehr schade gewesen, denn ich liebe diese FF, einfach weil sie beim Schreiben so viel Spaß macht. Und ja, ich lobe mich ab und an selbst. Ist gut für's Selbstbewusstsein ;D

Sedutive ScentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt