13 | Etwas aus dem Ruder gelaufen

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»Aufstehen du Schlafmütze

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»Aufstehen du Schlafmütze.«, krähte mir Emma ins Ohr und lief summend in die Küche. Ugh, wie konnte sie nur so gute Laune haben? Sie musste wohl deutlich besser und mit großer Sicherheit auch viel länger geschlafen haben als ich.

Bei dem Gedanken an gestern Nacht, schlug ich mir gegen die Stirn und ärgerte mich über das böse Bauchkribbeln. Wieso dachte ich schon wieder daran? Ich hatte mir doch geschworen dieses Ereignis zu verdrängen und so zu tun, als wäre rein gar nichts passiert. Es war ein Fehler!

Grummelnd stand ich auf und tapste in die Küche. Emma drückte mir einen dampfenden Kakao in die Hand und ich ließ mich auf einen Stuhl sinken. Aus müden Augen beobachtete ich sie und atmete den leckeren Duft der braunen Wunderflüssigkeit ein. Oh man, das tat gut.

»Du kannst heute leider nicht so lange bleiben. Ich muss noch Babysitten.« Emma schaute mich zähneknirschend an, doch ich winkte ab, weil mit mir heute eh nicht mehr viel anzufangen war. Ich war ein einziges Wrack. Ich fühlte mich fast noch schlimmer als an dem Morgen mit Kater und ich wollte gar nicht wissen, wie eingefallen meine Haut aussah. Und wie zerquetscht mein Herz war.

Ich seufzte und nippte an dem wohltuenden Kakao. Emma bereitete in der Zwischenzeit ein ziemlich genüssliches Frühstück vor und ich schaffte es, aus meiner Morgenmuffel-Phase aufzuwachen. Auch wenn mir ein Stein im Magen lag, versuchte ich mich an einer positiven Aura. Ich hatte doch auch gar keinen Grund für meine schlechte Laune!

Emmas aufgeweckte Stimmung lockte mir ein Lächeln ins Gesicht, allerdings wusste ich, dass meine Laune sobald ich alleine war, in den Keller sacken würde.

Reiß dich zusammen, Chloe! Das gestern war ein Fehler und würde nie wieder vorkommen!

♡♡♡

»Bis morgen in der Uni.« Wir verabschiedeten uns und ich drückte Emma an mich. Sie war in so kurzer Zeit zu einer meiner besten Freundinnen geworden und ich war ihr dankbar, dass sie mich anscheinend auch wirklich gern mochte.

Ich gähnte als ich vor die Haustür trat und Emma ein letztes Mal zuwinkte, bevor sie die Tür schloss und mich mit einem flauen Bauchgrimmen allein ließ. Mit einem schlechten Gefühl lief ich langsam auf Lucs Auto zu und schielte unauffällig auf die Fahrerseite. Dort saß er bereits und schaute auf seinen Laptop, der auf seinem Schoss lag. Ignorierte er mich absichtlich?

Ich presste meine Lippen aufeinander als ich mich auf den Beifahrersitz gleiten ließ und angespannt meine Hände knetete. Ganz ruhig, Chloe.

Mit einem kurzen Blick zu Luc sah ich, dass er seinen Laptop zuklappte und auch zu mir schaute. Oh Gott, nein! Sofort drehte ich meinen Kopf zum Fenster. Kein Augenkontakt!

»Nach Hause?« Seine Stimme war eisig und ich nickte nur, weil ich meinen Stimmbändern nicht traute. Ich biss meine Zähne aufeinander und schluckte, weil mich seine distanzierte Haltung kränkte. Dumm dumm dumm. In Gedanken verdrehte ich meine Augen, weil meine Reaktion wirklich albern war. Ich hielt schließlich auch Abstand und hatte mir doch geschworen die letzte Nacht zu verdrängen. Wo war also mein Problem?

Mister Bodyguard | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt