26 | OkAy

67K 2.4K 490
                                    

Dieses Kapitel ist Heike_Thoma gewidmet.

»Sehr geehrte Damen und Herren, in Kürze beginnen wir mit dem Landeanflug auf Portland

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Sehr geehrte Damen und Herren, in Kürze beginnen wir mit dem Landeanflug auf Portland. Ich bitte Sie ihren Sitz in eine aufrechte Position zu bringen, sowie ihre elektronischen Geräte auszuschalten. Die aktuelle Wetterlage in Portland ist sonnig und warm. Ich bedanke mich für ihr Vertrauen in meine Crew und United Airlines. Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt.«

Ich seufzte und schnallte mich an. Mein Blick schweifte aus dem Fenster, welches von Eis überzogen war und nur eine verschwommene Sicht auf meine Heimat Maine bot. Ich lehnte meinen Kopf an den Sitz und schloss für einen Moment die Augen. Wie war das alles nur aus dem Ruder gelaufen?

Ich öffnete wieder meine Augen und drehte meinen Kopf leicht, um Luc anzusehen, der neben mir saß und die Stewardess beobachte. Sie hatte ihre braunen Haare zu einem festen Dutt gebunden und machte eine wirklich gute Figur in der engen Uniform.

Schnell wendete ich meinen Kopf wieder ab. Fand er sie hübsch? Schließlich war sie ein Blickfang, das musste ich selbst als Frau zugeben. Ich seufzte erneut und fuhr mir über mein Gesicht. Ich wollte nicht, dass Luc sie derartig anschaute. Er sollte mich ansehen, sich mit mir unterhalten. Mir so zulächeln wie er es bei ihr gemacht hatte als sie uns das Mittagessen serviert hatte.

Ich weiß, dass es ziemlich eingebildet klang. Ja, vielleicht konnte man mich als arrogant abstempeln. Ich wollte doch auch nicht, dass mir solche Gedanken im Kopf rumspukten. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Sie wurden sogar immer schlimmer, weil mich Luc einfach ignorierte oder wenn er dann doch mal mit mir sprach, einsilbig antwortete.

Ich ließ die angestaute Luft aus meiner Lunge entweichen und fuhr mir durch meine Haare. Was sollte ich jetzt nur machen? Wie konnte ich mit Luc reden und mich dafür entschuldigen, was ich ihm vorgeworfen hatte ohne vorher seine Perspektive zu hören? Ich war viel zu impulsiv oder einfach nur dumm.

Aber warum ließ er es mich nicht erklären? Jedes Mal, wenn ich ihn darauf ansprach, meinte er, dass es okay sei.

Jedes verdammte Mal.

Und ich sah, wie okay das für ihn war. Nämlich so überhaupt gar nicht okay!

»Willst du weiterhin den Stuhl vor dir mit Blicken töten oder auch mal aussteigen?«, unterbrach Lucs eisige Stimme meine Grübeleien. Ich zuckte leicht zusammen, weil er lange nicht mehr so viel mit mir gesprochen hatte. Okay, vielleicht waren es nur 24 Stunden, aber das war eine sehr lange Zeit! Eine verdammt lange und unangenehme Zeit, in der ich von Schuldgefühlen und Selbsthass überschwemmt wurde.

»Chloe...?« Seine Stimme klang genervt und ich beeilte mich aufzustehen. Da seht ihr, wie okay es für ihn war.

Ich seufzte zum wahrscheinlich tausendsten Mal und folgte ihm zum Ausgang des Flugzeugs. Na super. Genau an der Tür stand die schöne Stewardess und lächelte Luc kokett an. Mit Entsetzten sah ich ebenfalls in seinem, seit neustem durchgängig emotionslosen, Gesicht ein Lächeln wachsen. »Auf Wiedersehen.«, zwitscherte die Frau und Luc zwinkerte ihr zu.

Mister Bodyguard | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt