14.

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Amelia macht wieder wie gewöhnlich die tägliche Arbeit mit Arthur und die Kinder unterhalten sich auch ganz gewöhnlich. Doch in Amelia brodelte es. Sie weiß nicht wie sie Arthur nochmal dazu bringen könnte seine Gefühle auszudrücken. Oder waren sie schon weg? Geht sowas schnell vor rüber? Aber ihre Gefühle waren noch da. Nein, sie waren förmlich zum greifen nah. Die letzten Tagen verliefen so langweilig das man meinen könnte, der Rest des Jahres vergeht gewöhnlich, sie ist anschließend wieder gesund und kann Lawrence heiraten und dieses Dorf hinter sich lassen. Und Arthur. Das verpasst Amelia einen Stich.
"Was hast du Lawrence eigentlich auf seinen Brief geantwortet?", fragt Arthur plötzlich aus dem nichts. Amelia erschreckt, da sie das nicht erwartet hat.
"Wenn wir heute wieder zur Hütte hinauf steigen erzähle ich es dir!", antwortet sie gelassen und leicht neckisch.
"Das ist ein fairer Deal!", lacht Arthur und kitzelt Amelia von hinten.
"Lass das...!", lacht Amelia und bekommt kaum Luft. Er löst sich von ihr und gut gelaunt erledigen die Kinder die Aufgaben. Amelia überlegt was sie Arthur antworten soll.
Auf dem Feld erzählt Amelia: "Die Oma meines Vater hat irgendwas getan was unseren Adelsnamen gefährdet hat!"
"Echt? Weißt du, was sie getan hat?", fragt Arthur.
Kurz überlegt das Mädchen, doch sie schüttelt schnell den Kopf: "Nicht die leiseste Ahnung! Aber stell dir vor meine Oma hätte das nicht gerichtet!"
"Dann würdest du vielleicht auch in diesem Dorf Leben und jeden Tag arbeiten.", überlegt der Junge und lacht. Die junge blondine sieht ihn verwundert an.
"Du hast Recht. Ich wäre dann auch eine Bäuerin!", ruft sie dann erschreckt.
"Oh nein! Amelia gehört zum niederen Volk! Ein Drama, ruft den Kriminaldienst!", scherzt der Bauers junge umher. 
"Vielleicht wäre so aber niemals diese blöde Krankheit ausgebrochen...", stellt die Adelige ruhig fest und schaut etwas traurig.
"Und wahrscheinlich wären wir uns nicht halb so nah wie wir es jetzt so sind.", fügt Arthur hinzu.
In Ruhe arbeiten die beiden weiter und machen sich anschließend auf den Weg zur Hütte.
Als die Hütte in Sichtweite ist läuft das Mädchen los und winkt aufgeregt Arthur zu sich. Auch der Junge setzt sich in Bewegung und läuft auf Amelia zu. Das Band, das Amelias langes, blondes Haar zu einem Zopf hält, reißt sich die Adelige nun raus und ihre Locken lockern sich und der Wind weht diese stilvoll zur Seite. Das Mädchen tanzt in der Hütte wild umher und alles knarrte laut. Der Junge hat nun die Hütte ebenfalls erreicht und fängt Amelia in ihrer Bewegung auf und gemeinsam tanzen sie einen impulsiven Tanz. 
Sie beenden ihn nach einiger Zeit, total aus der Puste, liegen sie sich im Arm und sehen sich tief in die Augen. Arthur Hände bewegen sich total automatisch zu Amelias Gesicht und umgreift dieses. Dann zieht er es zu sich un ein stiller Kuss folgt. Nicht ein Ton, nicht einmal ein Windstoß schien die beiden zu stören. Lediglich die Herzen feuerten ein riesengroßes Feuerwerk. Bunt, laut und frei. Die Liebe, von der Arthur Amelia erzählt hat, ungezwungen und vom Herzen ausgehend. Amelia war sich ihrer Gefühle jetzt mehr als Sicher.
"Arthur...", haucht das Mädchen als sich die Lippen der Kinder lösen.
"Ich werde wieder zurückfahren und Lawrence heiraten. Ich wurde an ihn versprochen, es wäre selbstsüchtig von mir, meiner Familie wieder so viel Leid zu zufügen.", spricht das Adelige Mädchen und mag diese Worte selber nicht wahrhaben. Ihr fließt eine Träne die Wange runter und sie löst sich schnell von Arthur, welcher sie schockiert ansieht.
"Ich liebe dich auch...", flüstert Amelia jetzt und dreht sich sofort weg und verlässt laufend die Hütte. Einen Augenblick hat es gedauert das der bauern junge realisiert und verarbeitet was ihm gesagt wurde, ehe er ebenfalls losstürmt. Schnell holt er Amelia ein und hält sie an ihrem Arm fest damit sie stehen bleibt.
"Amelia... Es ist mir egal! Ich möchte das wir den Rest unserer Zeit als Paar verbringen! Ich halte es sonst nicht aus dich jeden Tag schöner werdend zu sehen.", brüllt er bei nahe und atmet tief ein und aus.
"Aber danach-!", fängt Amelia an, doch der schwarzkopf ist fest entschlossen und unterbricht sie: "Denk nicht an das danach! Hör doch zumindest jetzt einmal auf dein Herz! Ich will dich hier und jetzt in meinem Arm!"
Er zieht sie zu sich und drückt sie an sich um sie erneut zu küssen. Amelia wehrt sich nicht. Sie genießt den Kuss viel mehr und gibt Arthur zu verstehen das sie mit diesem absurden Plan einverstanden ist.
So beginnt die Beziehung der beiden. Eine wunderschöne und schmerzvolle zugleich. Die tage danach verstrichen sehr harmonisch, beinahe als hätten die Kinder die Welt um sich herum einfach abgeschaltet und die Zeit würde nie vorrüber gehen.
Amelia schreibt Lawrence auch eine Antwort auf seinen Brief: 'Nein, nur dich.'
Mehr fällt ihr dazu auch nicht ein. Alissa war nicht begeistert von dem vorhaben der Kinder begeistert, doch abhalten konnte sie die beiden auch kaum davon.
Ein Monat verstrich, sie feierten gemeinsam mit einem großen selbstgebackenem Kuchen Amelias 15. Geburtstag und der tag der abreise rückte mit jedem Tag näher. 
Das Paar ignorierte dies jedoch gekonnt und sie verbrachten ihre Tage nach der Arbeit oft auf dem Hügel oder in der alten Hütte. Dort malten sie sich häufig aus wie sie diese renovieren werden: "Und statt dem Sofa stellen wir dahin ein großen Bücherschrank für mich hin!"
"Und dein Sessel zum Lesen dann vor dem Kamin."
"Welcher Kamin?"
"Na, den, den ich noch bauen werde"
Ein gemeinsames Leben nach einer wundervollen Hochzeit in dieser Hütte wäre ein Traum.
"Und später sollen dann viele kleine Füße über den Frisch gelegten Holzboden tapsen."
"Bis wir alt und grau werden!"

Das alles war ein schmerzlicher Trost um die Wahrheit aus zu blenden. Monate vergehen und auch Arthurs 17 Geburtstag rückt näher und auch die Herzen der Kinder.

Was dein Herz dir sagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt