16.

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Während der Alltag sich einpendelte und die Kinder sich näher kamen, so neigten auch die ein an halb Jahre, die sie gemeinsam hatten, dem Ende.
"Was machen wir heute, Arthur?", fragt Amelia an einem freien Tag ihren Partner auf Zeit.
"Wir könnten wieder die Hütte putzen gehen und du flickst die Möbel.", schlägt Arthur vor. Tatsächlich hatten die Kinder eigenständig bereits ganz grobe Arbeit in der alten Hütte verrichtet. Geputzt, Möbel ausgeklopft, Spinnengeweben entfernt und so ein Zeug.
"An unserem freien Tag doch nicht...", jammert das Mädchen.
"Wir können spazieren gehen. Oder Rupert besuchen.", macht Arthur weitere Vorschläge.
"Spazieren tuen wir im Prinzip jeden Tag und außerdem mag mich Rupert doch gar nicht so sehr!", mault die adelige weiter.
"Seid den letzten Paar Besuchen findet dich Rupert mittlerweile ganz nett.", protestiert Arthur.
Amelia sieht ihn grinsend an: "Ich weiß was wir machen könnten!"
"Na, da bin ich aber mal gespannt. Was schlägst du vor, Prinzessin?", fragt der Bauersjunge sarkastisch.
"Schreib- und Leseunterricht!", brüllt das blonde Mädchen schon beinahe.
"Sowas willst du an unserem freien Tag machen? Da lern ich lieber einen neuen Tanz als mir noch mehr von der Krakelei einzuprägen.", jammert dieses mal Arthur.
Amelia schiebt ihre Schmolllippe hervor: "Komm schon... Ich will doch noch mit dir Briefe austauschen können wenn ich wieder daheim bin."
Der Junge schaut sie eine ganze Weile an.
"Fein! Aber nicht lange!", schreit er nun frustriert. Dem bettelndem Blick von Amelia fällt es ihm nur ganz schwer zu widerstehen. Zwei Moante nach dem Geburtstag begann Amelia ihn damit zu quälen. Er versteht aber ihren Gedanken dahinter und lässt das ganze schon eine ganze Weile über sich ergehen.
"Was steht da?", fragt Amelia während sie auf ein Stück Papier zeigt auf dem was steht.
"I...Ich L..i..e-", stottert Arthur vor sich her bis er von Amelia unterbrochen wird.
"Nein, nein. Wie ließt man ein i und e nebeneinander?", korrigierte sie ihn.
"Richtig, Entschuldige. Ich Liebe d..i..ch! Da steht ich Liebe dich!", verbessert sich Arthur zufrieden.
"Fantastisch, mein Schatz! Jetzt weiter.", lobt das Mädchen ihn und schreibt weitere Sätze auf. 
Nachdem Arthur sie alle gelesen hat, musste er selber ein paar Sätze schreiben. Bei der Rechtschreibung sind natürlich mehr Fehler aufzufinden, doch macht er stetig Fortschritte.
Nach einer Stunde hörten die Kinder auf zu lernen.
"Phuuu... Ich habe eine Idee beim lernen bekommen die uns beiden eindeutig mehr Spaß bereiten wird!", sagt Arthur während er sich zufrieden streckt.
"Was denn?", fragt Amelia und schaut ihn fragend an.
Arthur streckt seine Hände aus und schaut frech ihn ihre Richtung.
"Schmuse Attacke!", brüllt er und überfällt das Mädchen und drückt sie feste.
"Ahhh! Arthur, du erdrückst mich!", lacht das immer noch sehr verliebte Mädchen. Arthur lacht auch und sie küssten sich innig. Der Griff lockerte sich und der Kuss immer sanfter.
"Ich Li-ebe dich", hauchte er, sprach aber mit voller Absicht das i und e getrennt aus. Unwillkürlich lächelt die Adelige und erneut küssten sie sich. 
Es klopft und Alissa betritt das Zimmer. Sie sieht die Kinder auf dem Boden liegen, Arthur über Amelia.
"Junger Mann! Was habe ich dir zur Jungfräulichkeit dieser Dame gesagt? Und junge Dame, du solltest dich mehr dagegen wehren!", brüllt die Mutter nun.
Die Kinder trennten sich schneller als man bis drei zählen konnte. 
"J-ja, Mutter! Es ist nicht so wie es aussieht.", stottert Arthur peinlich berührt.
"E-entschuldige uns Alissa. K-keine Sorge. Meine Jungfräulichkeit steht allein meinem verlobten wenn wir verheiratet sind  zur Verfügung.", stammelt auch Amelia Nervös vor sich her.
"Na, das will ich ja schwer hoffen. Rupert fragt nach euch.", lacht Alissa nun laut vor sich her.
Beide total rot angelaufen nicken bloß und stehen auf.
"Wollt ihr beide raus kommen zum spielen?", fragt der Rotschopf vor der Tür.
"Klar, gib uns einen Moment, Rupert.", antwortet Arthur.
Die Kinder ziehen sich ihre Schuhe an und folgtem den Jungen raus.
"Du, Amelia. Musst du nicht bald wieder nach Hause?", fragt Rupert während sie sich zu dritt auf den Weg zu ihrem Spielort machen.
"Ja.. In drei Monaten denke ich.", antwortet Amelia leicht traurig.
"Freust du dich deine Eltern wieder zu sehen? Und heiratest du nicht auch kurz nach deiner Ankunft?", löchert der neugierige 16-Jährige Bauersjunge das Mädchen.
"Ich freue mich schon meine Eltern wiederzu sehen... Aber vor der Hochzeit bammels mir etwas.", antwortet die Adelige und schluckt einen großen Kloß.
"Echt? Dabei weißt du doch seid der Geburt davon, oder nicht?", hackt er weiter nach.
"Man ist natürlich trotzdem Nervös!", meckert Amelia.
"Heißt das, du liebst ihn trotz der Zwangsehe?", hört der Rotschopf nicht auf zu fragen.
"Es ist jetzt Schluss, Rupert.", unterbricht Arthur und sieht düster drein.
Kurz schaut sein Freund ihn verwundert an: "Biste etwa in sie verknallt oder was ist dein Problem?"
Noch nie schaute Arthur so böse wie jetzt, dachte Amelia als sie einen Blick auf ihn warf.
"Jetzt Echt? In dieses Adelspüppchen?", lacht Rupert seinen Freund aus.
Einen kurzen Moment schien alles in Zeitlupe zu verlaufen aber Amelia sah ganz deutlich wie Arthur ausholte, seine Faust Ballte und mit voller Wucht auf Ruperts Gesicht zusteuerte.
"Ahhh!", brüllte das Mädchen und man hörte einen knall und daraufhin auf einen lauten Schrei von Rupert.
"Bist du Wahnsinnig geworden?", ruft der Rotschopf schmerzerfüllt.
"Dieses Mädchen vernebelt deine ganze Wahrnehmung! Eine Zukunft mit der gibts nicht! Los, sag ihm schon das du deinen verlobten liebst und daher ganz Nervös auf die Hochzeit wartest!", befiel er nur Amelia. Diese aber schaute nur verängstigt und ratlos zu Arthur rüber.
Kurz verstummte alles.
"Jetzt echt? Ihr seid ja krank. Ich hoffe ihr wisst das das illegal ist.", sagt Rupert stumpf, steht auf und geht zurück in Richtung seines Hauses. Dabei hält er sich das Auge.
"Rupert! Warte! Lass es uns erklären!", ruft Arthur panisch. Der Junge dreht sich kurz um, rollt genervt seine Augen und schüttelt den Kopf.
"Verdammt!", flüstert der schwarzhaarige Junge.
"Wir erklären es ihm die Tage.. Er ist gerade zurecht Böse auf dich! Was sollte das denn, Arthur?", beruhigt ihn Amelia und ermahnt ihn zugleich.
"Ich weiß ja auch nicht.. Ich denke ich hatte Angst das du, auch nur für den Anschein, ihm gesagt hättest das du Lawrence liebst...", antwortet Arthur traurig.
"Und jetzt?", fragt Amelia.
"Warte hier. Ich kläre das jetzt mit ihm!", schießt es plötzlich aus Arthur und er jagt Rupert hinterher.
Verwirrt steht Amelia nun inmitten des Trampelpfads der zu der leeren Feldfläche führt, auf der sie sonst spielen.

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