Emilia

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„Emilia, dein Vater ruft dich!”, hörte ich Madame Marlene aus dem Flur. Sie hat tatsächlich normal geredet! Aber was will mein Vater von mir? Er hat doch gerade so viel zu tun.

Ich ging aus meinem Zimmer, um Madame Marlene zu folgen. Als wir vor dem Arbeitszimmer meines Vaters angelangt waren, ging Madame Marlene weg, damit ich alleine mit meinem Vater sprechen konnte. Auf dem Weg sagte sie:„Das ist eine Angelegenheit zwischen dir und deinem Vater, Mädchen.”

Zögerlich klopfte ich an der Tür. Es muss ja schon eine wichtige Sache sein, wenn er mich in so einer stressigen Zeit ruft. Er antwortete mit einem:„Ja?” Und ich trat ein. Er hatte wieder diesen ernsten Gesichtsausdruck vom Frühstück.

„So Emilia”, fing er an, „es ist heute ein Bote gekommen...” „Ja ja, das kenn ich schon, das mit dem Typ aus dem Norden. Dass musst du jetzt nicht wiederholen, ne?”, unterbrach ich ihn, „Ach, und das mit den Kriegern aus dem Norden, die sich verbünden, weiß ich auch”
Er zeigte tatsächlich Emotionen! Das erste Mal heute! Naja, es war jetzt nicht so die beste Wahl für eine Premiere, er sah aus wie ein Fisch, dessen Augen fast aus dem Kopf sprangen. Aber er versuchte, so schnell wie möglich wieder so auszusehen, wie den ganzen Tag schon. Hm, schade aber auch.

„Woher weißt du das?”, fragte er fassungslos. „Hat sich schon so herumgesprochen. Das ist doch immer so.”, antwortete ich trotzig. Ich war die Einzige auf dem ganzen Hof, die sich traute, so mit ihm zu reden. Er tendierte wieder zu seiner Fischform, aber konnte sich dieses Mal beherrschen. „OK, kommen wir zu den wichtigen Dingen”, fing er an. „Ein mal kurz zusammengefasst: Um mit dem Norden mitzuhalten zu können, müssen wir uns mit den Neptun's verbünden. Und da kommst du ins Spiel. Wir hatten ja schonmal über ein Bündnis durch dich und Prinz Hannes gesprochen. Das wird jetzt noch wichtiger!” Meine Befürchtungen sind war geworden! Ich murmelte leise zu mir selbst:„Kein Hannes.” Gleich danach kam ein:„Au!” Irgendwie hat mein Ohr gezwickt. „Alles OK?”, fragte mein Vater. Ich erwiderte:„Jaja, außer dass ich mit meinem Erzfeind verheiratet werden soll, alles OK”

„Die Verlobung soll übermorgen stattfinden”, erklärte er. Jetzt war ich  diejenige, mit dem Fischgesicht. „Übermorgen schon?”, hakte ich nochmal nach. Er nickte nur.

Wütend stampfte ich aus dem Arbeitszimmer und knallte die Tür zu. Das der schöne Teil meines Lebens so schnell vorbei ist, hatte ich nicht gedacht. Wieso habe ich denn keine Schwester, die dahin kann? Wütend rannte ich durch den Flur zu Caro. Ich suchte sie erst im Nähzimmer, fand sie dann aber in der Küche. Wenn die Prinzessin etwas von ihr wollte, bekam sie immer frei.

Als wir in unserem Lieblingsraum, der Bibliothek ankamen, erklärte ich es ihr:„Ab übermorgen ist mein Leben vorbei.” Sie fragte:„Hm, wieso? Was ist da denn?” Meine kurze Antwort war nur:„Ich werde mit Hannes verlobt.” Sie sah so aus, als wüsste sie nicht, ob sie lachen sollte, oder mich trösten sollte. „Was? Wieso so früh?”, brachte sie nur hervor. „Du weißt schon, das mit den Kriegern aus dem Norden. Die brauchen das Bündnis jetzt, und nicht in vier Jahren. Aber es müssen ja immer die Töchter ausbaden, wenn andere Scheiße bauen.”

Jetzt hatte sich Caro für das trösten entschieden:„Aber das ist ja nur die Verlobung, nicht die Hochzeit!” Ich antwortete nur mit einem kurzen „Hmmm” Das half mir jetzt auch nicht viel... Wieso eigentlich Hannes? Wieso kein netter, schöner Prinz, wie in den Büchern? Aber vielleicht zieht sich das mit der Hochzeit echt noch lange hin. Vielleicht hatte ich ja doch Mal Glück.

Zusammen verließen wir die Bibliothek und gingen in den Park. An einem tollen Platz unter einem Baum setzten wir uns ins Gras und sprachen über lustigere Dinge.

So, das war jetzt das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen! Über Kommentare und Stimmen würde ich mich wie immer sehr freuen! Ich mache jetzt übrigens bei dem Winterbookaward2018 mit. Schaut mal rein!
Bis dann!

Only two words #WinterAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt