Hier stand ich nun: In einem Saal neben meiner besten Freundin und wurde gefühlt verhört. Die gelben Augen von Catharina sahen aus, als würden sie mich gleich erstechen. Sie wusste, dass ich es kann, wieso macht sie eigentlich noch die Show hier?
Ihre Stimme klang weich, hatte aber gleichzeitig einen bedrohlichen Unterton. „Diejenige weiß ja jetzt wer gemeint ist, also” Die Panik stieg in mir hoch. Dann kam in meinem Kopf die Wörter "Stimme weg", Catharina verstummte.
Ihr Blick nagelte mich wieder fest, mit langsamen Schritten kam sie auf mich zu. Ich wich im gleichen Tempo zurück. Daraufhin wurde die schwarzhaarige immer schneller. Ihre bleichen Finger berührten mich.
„Netter Versuch, Kleine. Leider merke ich es, wenn jemand zaubert.”, schnitt ihre Stimme diesmal durch die Luft. Danach übernahm die Panik, ich lief los. Meine Beine trugen mich aber nicht weit, weil ich mitten in der Bewegung gestoppt wurde. Es fühlte sich an, als wäre die Luft steinhart, ich konnte mich nichtmehr bewegen.
Das war das Ende meines schönen Lebens. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, ich fühlte nichts mehr. Die innere Lähmung breitete sich in meinem äußerlich eh schon gelähmten Körper aus. Eine einzige Träne kullerte aus meinem Augenwinkel.
Plötzlich verschwamm mein Blick, dann kam eine Schwärze von den Seiten. Meine Augen fielen zu.
Ich sah den blauen Himmel, als ich vorsichtig meine Augen öffnete. Mein Rücken schmerzte und ich spürte ein leichtes auf und ab. Um meinen Bauch waren fast weiße Arme gelegt. Die langen Finger verschränkten sich in der Mitte. Dann hob ich langsam meinen Kopf. „Auch mal wach?”, fragte eine freundliche Stimme, aber ich schloss die Augen wieder. Plötzlich schoben sich Bilder in meinen Kopf, eine Frau mit gelben Augen und das Zaubern. Ich bin verdammt nochmal auf dem Weg in die Zauberausbildung!
Daraufhin schlug ich meine Augen komplett auf und setzte mich abrupt auf. Meinen Kopf drehte ich nach hinten und blickte in die bekannten glühend gelben Augen. Sie schauten weit in die Ferne, mich bemerkte sie gar nicht. „Du bringst mich sofort wieder zurück.”, spuckte ich ihr quasi ins Gesicht.
Sie rollte nur mit den Augen. „Du kommst in die Ausbildung, kein aber.” Ihre Stimme blieb immernoch ruhig. „Wo sind wir?”, forschte ich weiter. „Immernoch auf dem Weg ins Zauberlager.” „Dann gehe ich eben alleine zurück!”, erwiderte ich. Gerade als ich die Zügel packe wollte, fasten mich zwei Hände an den Armen. „Also wirklich, so leicht mache ich dir das nicht.” Ich wollte die Chance nutzen und meinen Körper befreien, als ich die Arme um meinen Bauch bemerkte. Waren die nicht gerade noch an meinen Armen? Dann bemerkte ich, dass ihr mal eben schnell zwei weitere Arme gewachsen sind. Verdammte Magierin!
Ich schaute ihr voller Abscheu in die Augen. Diese Abscheu wich aber, als ich die Augen genauer musterte. Sie waren fast hypnotisierend. Die Iris war wie gelbes Feuer, welches zur Pupille immer oranger wurde. Ihre Augenbrauen waren sehr voll, aber trotzdem nicht buschig. Insgesamt waren sie perfekt! Warte was?
„Starr mich nicht so an! Sowas nennt sich Augen.” Das letzte Wort betonte sie besonders. Ich schaute nur schnell weg und musterte die grüne Landschaft. Hügel erstreckten sich bis zum Horizont. Das mit dem weglaufen kann ich mit einer Magierin auf dem Pferd so ziemlich vergessen.
Deshalb gab ich mich meinem Schicksal hin und kuschelte mich an den Körper hinter mir. Das leichte vibrieren ihres Oberkörpers beruhigte mich komischerweise leicht. Dann kam mir eine Idee. Vielleicht kann ich ja in der Zeit einige Sachen in Erfahrung bringen. Irgendwie schaffte sie es, dass ich sie tatsächlich nichtmehr komplett hasste.
Mein Blick wanderte wieder nach hinten. „Catharina?”, fing ich an. Sie zog nur ihre Augenbrauen nach oben. „Gibt es noch viele Andere wie mich?” „Es sind acht in deinem Jahrgang. Jeder kann allerdings anders Zaubern.” Das ist doch schonmal etwas. Ich brachte noch einige andere Sachen in Erfahrung und sie beantwortet alles ruhig. Für sie war das anscheinend Alltag, Menschen in das Verderben zu schicken.
Langsam hatte ich auch keine Lust mehr zu fragen. Ich schaute stattdessen in den wolkenlosen Himmel. „Ach, und du kannst jetzt erstmal nicht zaubern, aus Sicherheit.”, erzählte sie mir nebenbei. Ich setzte mich wieder auf. „Dein Ernst? Ich reite in ein Zauberlager und darf nicht zaubern?” Langsam war mir aber auch das egal. Ich konnte doch eh nichts tun. Langsam fielen wieder meine Augen zu.
„Hey Kleine, wir sind da.”, flüsterte Catharina. Ich war wohl tatsächlich eingeschlafen sein. Nach einem Murren öffnete ich meine Augen. Die Sonne verschwand schon hinter den Hügeln. Erst jetzt bemerkte ich den schwarzen Umhang, der meinen Oberkörper bedeckte, diesen schmiss ich zu der Person hinter mir.
Als ich vom Pferd geklettert bin, sah ich vor mir das Gebäude.
Das war jetzt das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Stimmen und Kommentare freue ich mich immer. Ich weiß nicht, wann das nächste Kapitel kommt, weil ich in ein paar Tagen in den Urlaub fahre.
Bis dann!
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Only two words #WinterAward2019
FantasyEmilia ist die Tochter des Königs vom Hause Saturn. Sie hasst aber das Leben an Hof. Immer muss sie ihr wahres Ich verstecken und die süße Prinzessin spielen. Dabei ist das die kleinste Sorge ihres Vaters, denn die Ritter des Nordens wollen den Süde...