Fynn

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An diesem Nachmittag saß ich mal wieder mit Mirco im Arbeitszimmer an den Kriegsplänen. In der letzten Zeit ging das immer so. Ich merkte, dass Krieg nicht mein Gebiet ist. Ein Reich verwalten, ja, das kann ich, die Lebensmittel gerecht verteilen, sodass alle satt werden. Aber planen, wie ich am besten die Feinde vernichten kann, schaffe ich nicht. Dafür hatte ich ja Mirco.

Auf einmal hämmerte es an der Tür. „Papaaaaaaa!”, rief mein kleiner Sohn Linus. „Komm rein, was ist denn wichtiges?”, antwortete ich genervt. Jetzt ist gerade echt nicht der richtige Zeitpunkt. Als die Tür aufging, schaute er mich mit großen Augen an: „Papi?” „Vor anderen immernoch König Fynn”, belehrte ich ihn, aber er ignorierte es.

„Meine große Schwester hat mit ihrer Freundin im Zimmer gesessen und dann ist ein Buch in mein Gesicht geflogen. Das Buch war irgendetwas mit Zaubern.”, jammerte er herum.

„Dann sage ich ihr, dass sie sich entschuldigen soll”, ging ich auf sein jammern ein. War das jetzt echt so wichtig? Ich habe gerade besseres zu tun. Dann wandte ich mich wieder der Kriegskarte zu.

Er blieb aber trotzdem stehen. „Die haben das Buch aber nicht geworfen. Ich habe geguckt, ob sie schläft, aber dann habe ich gesehen, wie das Buch geschwebt hat! Dann ist es in mein Gesicht geflogen, als ich reinkam. Das tat ganz doll weh!”

Da hat er doch meine Interesse geweckt „Weißt du, wer die Freundin war?”, fragte ich ihn. Wenn sie echt eine Zauberin war, wäre sie sehr wertvoll im Krieg. Er guckte mich mit traurigen Augen an: „Nein, entschuldigung Papi” Ich gab ihm einen strengen Blick. „Ähm, König Fynn.”

„Ich sage dann Emilia, dass sie sich entschuldigen soll. Du kannst dann wieder weggehen. Falls es wehtut, gehe bitte zur Krankenstation.” Dann verließ er wieder den Raum.

Ich blickte wissend zu Mirco: „,Sie kann es, oder was meinst du?” „Ja, es liegt in der Familie” Meine Augen starrten auf den Tisch, noch jemanden aus der Familie verlieren. Noch jemanden, den ich lange nichtmehr wiedersehe, wenn überhaupt. Langsam kullerten eine Träne aus meinem Augenwinkel. Schnell wischte ich den kleinen Tropfen weg, jetzt darf ich keine Schwäche zeigen.

„Du rufst dann Catharina, sie macht dann einige Teste, ob sie es ist.” Ein lauter Seufzer ertönte. Und dann muss ich auch noch mit zwei Leuten aus meiner Familie in den Krieg.

Nach einigen Diskussionen verließ ich Mirco. Heute hatte ich echt keinen Nerv mehr dazu.

Am nächsten Tag hatte ich meine Familie in den großen Saal gerufen. Catharina stand schon in der Mitte. Sie hatte mit Mirco einen Plan ausgemacht, wie sie die Magierin, höchstwahrscheinlich Emilia, dazu kriegen konnten, das Zaubern zu zeigen.

Diesmal war sogar Emilia pünktlich! Sie kam mit Caro zusammen, wie eigentlich immer. Es waren nur die engsten Familienmitglieder da, und Catharina mit einem anderen Mann, den ich nicht kannte. Sie blieb mit ihrem Blick einmal an jedem hängen.

Catharina suchte auch immer nach neuen Magierinnen, wenn es irgendwelche Hinweise gab. Dank einer zusätzlichen Gabe merkte sie, wenn um sie herum Zauberkraft eingesetzt wird. Sie muss nur die Magierin genug provozieren, sodass sie ihre Gabe einsetzt und darin war sie ein Meister.

Dann hob sie ihre Stimme: „Also, ihr fragt euch bestimmt wer ich bin und wieso ich hier stehe. Nun ja, ich kann zaubern” Als Beweis ließ sie eine kleine Flamme nach einem Schnipsen in ihrer rechten Hand erscheinen. Nach einer kleinen Handbewegung erlosch sie wieder. Emilie flüsterte irgendetwas mit Caro.

„Und nun zum wieso”, fing sie wieder an, „Ich habe einen Hinweis bekommen, dass es hier in der Runde eine Zauberin gibt. Ich weiß schon relativ genau welche.” Dann wandte sie einen Trick an, sodass jeder denkt, dass sie einen anschaut. Ich sah, wie Emilia Augen größer wurden.

Das schaffte sie mit nur einer kleinen Handbewegung, sie war eine Meisterin im Zaubern. Dadurch versuchte sie, die Magierinnen zum unüberlegten Handel zu bringen. Dann redete sie wieder: „Diejenige weiß ja jetzt das sie gemeint ist also...” Plötzlich verstummte sie. Der Plan hatte anscheinend funktioniert.

Ihr Blick war diesmal wirklich nur auf Emilia gerichtet. Dann ging sie langsam nach vorne. Nach einer Berührung von der Schwarzhaarigen fand sie ihre Sprache wieder.

„Netter Versuch Kleine, leider merke ich es, wenn jemand zaubert. Du kommst jetzt mit!” Gerade als Emilia angefangen hat wegzulaufen, blieb sie nach einem Wischer von Catharina stehen. „Ich kann Zaubern, schon vergessen?” Auch sprechen konnte Emilia nicht mehr. Nur eine kleine Träne kullerte aus ihrem Augenwinkel.

Ein neues Kapitel! Ich habe endlich Ferien, deswegen wird es wohl bald wieder mehr geben, hoffentlich. Ich hoffe es hat euch gefallen und was sagt ihr bis jetzt zu Catharina? Ist sie nur kalt oder steckt da mehr hinter?
Bis dann!

Only two words #WinterAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt