Emilia

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„Warte... WAS?!”, brachte Caro hervor, als ich mit der Erzählung von meinem Traum fertig war. Es war doch verdammt nochmal nur ein Traum! „Ehm, alles OK?”, fragte ich sie, „Es war doch nur ein Traum und ein bisschen Müdigkeit danach!”Also wirklich... Ich fand Marlenes Verhalten komischer.

„Warte, probier das nochmal mit "kein Hannes" aus.”, erklärte sie. Ich murmelte kein Hannes. „AU!” OK, da hat sich ja schonmal nichts geändert.

Jetzt war Caro wieder mit ihren Experimenten dran: „Also, ich habe hier ja eine kleine Schramme vom Kochen. Sag mal irgendetwas zu der Schramme.” „Also soll ich jetzt mit deinen Verletzungen reden, oder was?” War die völlig durch den Wind?

Naja, los geht's mit der Zauberei: Kleine süße Schramme, könntest du bitte Caro in Ruhe lassen. Ich spürte ein, zum Glück nur leichtes, Ziehen im Ohr. „Du musst keinen Roman reden.”, erklärte Caro genervt, „Nimm so wenig Wörter, wie möglich. So war das in dem Buch mit Mina auch.” Also ist sie jetzt genervt, weil ich nicht richtig mit ihrer Schramme rede wie die Hauptcharakterin in einem Fantasybuch, alles klar.

Schramme gesund!, versuchte ich es diesmal. Dabei erwarte ich nicht viel, weil, nun ja, ich rede hier gerade mit einer Schramme. Ich hatte noch gar nicht zuende gedacht, als sich auf einmal eine Hautschicht über die Schramme zog. OK, ich bin komplett krank. Dann starrte ich auf die gerade neu gewachsene Haut. Geschockt guckte ich sie wieder an.

Nachdem sie ihren Blick nun auch von der mittlerweile nicht mehr vorhandenen Schramme an ihrem Unterarm nehmen konnte, schaute sie mir in meine hellblauen Augen. Man sah, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Auf einmal fiel sie mir in den Arm. „DU KANNST ES!”, schrie sie durch mein Zimmer.

Ich sah sie nur komisch an. Ich kann was? Kann sie das mal genauer sagen? „Du kannst zaubern!” Bei dem letzten Wort wurde ihre Stimme eine Oktave höher. Sie kam gar nicht mehr zu Ruhe. Aber zaubern... Ich? Mir kamen als erstes Sachen wie die Ausbildung und der Krieg in den Kopf.

Caro war da begeisterter. Als sie wieder halbwegs Luft bekam, ließ sie ihren Gedanken freien Lauf: „Zaubern... Das ist so cool! Ich wollte schon immer eine Heldin wie Mina haben!” Heldin, das geht jetzt echt zu weit. Ich bin immer noch ein verdammter Mensch!

Als wir uns einige Zeit später beruhigt hatten, konnte ich endlich auch einmal etwas dazu sagen: „Ganz wichtig. Niemand, wirklich niemand darf etwas davon wissen. Sonst muss ich in das Trainingslager für Magierinnen und danach in den Krieg!” Darauf hatte ich wirklich keinen Bock!

„Ja, aber du bist eine Heldin! Na ja, ich verrate nichts”, sagte sie enttäuscht. Von mir kam ein „Danke!”, als ich sie in den Arm nahm. „Aber dafür heilst du mich immer, OK?” Ich nickte nur.

Wir diskutierten weiter über meine Fähigkeiten. Einige Dinge ließ ich im Raum umherschweben. Das ist so unglaublich... ich kann einfach zaubern!

Nach einiger Zeit saßen wir immernoch auf dem Zimmerboden. Zwischen uns ließ ich gerade ein Buch schweben. Meine Konzentration galt  alleine dem Buch. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich immer nur zwei Wörter benutzen konnte. Zwei Wörter, die so viel ausrichten konnten, die mein weiteres Leben bestimmen werden.

Auf einmal wurde die Tür unsanft aufgerissen. Ich zuckte heftig zusammen. Dann sah ich meinen Bruder, Linus, am Boden liegend mit einem Buch im Gesicht.

Tatsächlich! Mich gibt es auch noch! Das war jetzt endlich mal wieder ein neues Kapitel nach einer gefühlten Ewigkeit. Hat es euch gefallen? Über Stimmen oder Kommentare freue ich mich immer.

Eine kleine Sache noch: Manchmal werden bei einigen Kapiteln nur die die Hälfte der Reads vom nächsten Kapitel angezeigt. Ist das ein Fehler von Wattpad oder wurden die irgendwie ausversehen übersprungen? Weiß das jemand? Ich möchte ja nicht, dass irgendjemand ausversehen ein wichtiges Kapitel auslässt.

Naja, bis dann!

Only two words #WinterAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt