F I F T E E N (Part I)

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Die nächsten paar Tage machte ich so...gar nichts. Also ich ging schon in die Schule, machte meine Hausaufgaben und redete mit meinen Freunden, trotzdem fühlte es sich schrecklich an kein Training zu haben. Es war einfach komisch nach Hause zu kommen und keinen Stress zu haben zu spät zu kommen oder ein Mittagessen ganz gemütlich zu essen, ohne jeglichen Zeitdruck.

James hatte das Training für die ganze Woche abgesagt, deshalb hatte ich jetzt genug Freizeit. Ich lernte ausnahmsweise einmal nach der Schule und nicht irgendwann im Bus oder der U-Bahn. Das einzige was ich fürs Eistanzen tat, war jeden Tag eine halbe Stunde zu dehnen, was ja wirklich das mindeste war, was ich tun konnte.

Trotzdem wurden die Knieschmerzen nicht wirklich besser. Sie wurden zwar auch nicht schlimmer, was ich als gutes Zeichen wertete, aber ganz zufrieden war ich damit auch nicht.

Wiedermal humpelte ich an diesem Tag die Treppe, die ich mittlerweile echt schon verdammte, hinunter, weil die Jungs mich zum Essen gerufen hatten.
„Was gibt's?", rief ich ungefähr auf halbem Weg.
„Lasagne!", schrien mehrere Stimmen zurück.
„Yayy!", antwortete ich fröhlich und lief schneller, soweit das eben ging. Mein Bauch hatte schon seit einer halben Stunde immer wieder unausstehliche Geräusche von sich gegeben und bei dem Gedanken an leckere, selbstgemachte Lasagne mit knusprigem Rand lief mir das Wasser im Mund zusammen.

Allerdings vergas ich, dass die Jungs eigentlich nichts davon wissen sollten und hinkte in die Küche. Doch als ich Liams Blick auf mir spürte, versuchte ich es zu kaschieren indem ich einfach loshüpfte.

Jetzt schauten mich wirklich alle an. Aber eher als wäre ich verrückt und nicht als wäre ich verletzt. Innerlich klopfte ich mir wegen meines Einfallreichtums auf die Schulter.
„Was ist denn bei dir los?", fragte Louis. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und schien als könnte er sich nicht entscheiden, ob er lachen oder möglichst schnell wegrennen sollte.
„Es gibt Lasagne! Darf ich mich da nicht freuen?!", quietschte ich.
„Endlich mal eine normale Reaktion über Essen von diesem kleinen Kind.", sagte Niall theatralisch und fuhr sich dramatisch über die Stirn. Zuerst lachte ich darüber, doch dann realisierte ich erst, was er da eigentlich gesagt hatte.
„Hey! Ich bin gar nicht klein!", empörte ich mich und stemmte meine Hände in die Hüften.
„Im Gegensatz zu uns schon. Also sei still und setz' dich hin.", erwiderte Harry grinsend und schob mich zu meinem Platz. Seufzend ließ ich es sein. Aber auch nur, weil ein Teller mit einem riesigen Stück Lasagne vor mir platziert wurde.

Während wir aßen, erzählten wir von unserem Tag. Die Jungs hatten vielleicht bald einen Vertrag mit David Guetta, damit sie nicht ausschließlich Pop Musik, sondern auch mehr Elektronik in ihre Songs bringen konnten. Das fand ich ziemlich cool, weil ich David Guetta immer schon einmal live hören wollte. Ich fand seine Musik einfach super, auch wenn ich seine älteren Lieder besser fand.

„Und was hast du heute gemacht, Kelsea?", fragte Liam dann. Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Nicht viel. Ich war in der Schule, habe meine Hausaufgaben gemacht und angefangen zu lernen, weil wir bald Chemie Test haben. Ich finde es zwar nicht wirklich schwierig, aber es ist trotzdem komisch dasselbe auf Englisch zu lernen."
Die Jungs nickten verständnisvoll. „Wenn du Hilfe brauchst, kannst du immer einen von uns fragen.", bot mir Niall liebevoll an.
„Aber ich würde nicht unbedingt Louis fragen.", beendete er seinen Satz bevor ich mich bedanken konnte.
Wir alle mussten lachen, während Louis zu schmollen begann.

„War doch nur ein Scherz.", meinte Niall als Louis uns alle ignorierte. „Es tut mir leid. Ich hab's nicht böse gemeint." Niall umarmte seinen Freund einfach, ihm war es vollkommen egal, dass Louis angestrengt versuchte in die Luft zu schauen. Schließlich erbarmte Louis sich und umarmte ihn auch.
Sofort sprang ich auf um mich zu ihnen zu hauen, doch wieder einmal hinderte mein Bein mich daran. Ich knickte leicht ein, fing mich aber ab und ging dann einfach in halbwegs normalem Tempo zu den Jungs.

Jump Until It Feels Like FlyingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt