F I V E

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Die nächsten zwei Tage vergingen einerseits kriechend langsam, da ich schon nach ein paar Stunden alles gepackt hatte und abfahrbereit gewesen wäre, andererseits aber auch wie im Flug, weil ich viel zu wenig Zeit hatte mich von meinen Freunden zu verabschieden und das, obwohl ich wusste, dass keine Zeit der Welt jemals für so etwas reichen würde.

Wir hatten uns natürlich versprochen zu schreiben und zu telefonieren. Aber, obwohl ich natürlich vorhatte dieses Versprechen zu erfüllen, bezweifelte ich, dass wir es wirklich schaffen würden den Kontakt zu halten.

Auch mit Will hatte ich mich nochmal getroffen. Das war Harry zwar gegen den Strich gegangen, weil es mir letztes Mal ja so schlecht gegangen war, aber das war mir herzlich egal gewesen. Williams Bruder hatte schon zugestimmt mich zu trainieren, auch wenn er mich noch nicht mal kannte, was ich gleich mal als ersten Erfolg für mein neues Leben in England verbuchte.

Mit den Jungs zusammen fuhren wir zum Flughafen, wo uns ein Mann beim Check-in Schalter abfing und zu einem Seitenterminal brachte. Für meinen Bruder und seine Freunde schien das nichts Neues zu sein, während ich ihnen mit große Augen folgte. Natürlich war ich schon oft geflogen, doch das Erlebnis einen Privatjet zu genießen, hatte ich noch nie.

Letztlich war der Flug aber auch nur ein weiterer, kleiner Schritt in mein neues Leben. Trotzdem war es echt sehr lustig, weil die Jungs wirklich viel Blödsinn machten und meiner Meinung nach auch sofort jeden Preis für Stand-up Comedy hätten gewinnen können.

Am Flughafen wurden wir natürlich wieder von einem Typ des Bodenpersonals empfangen, der uns durch den Seitenausgang hinausbegleitete. Dort erwartete uns schon ein schwarzer Van. Fröhlich stiegen die Jungs ein und begrüßten den bulligen Fahrer stürmisch. Ich hingegen saß etwas verlegen dazwischen und fragte mich, ob ich den Typen kennen sollte und wie ich mich zu verhalten hatte. Alles in allem kein gutes Gefühl.

„Aja, Kelsea, das ist Paul, unser Bodyguard, Paul, darf ich vorstellen, meine kleine Schwester, Kelsea.", sagte Harry, der mein Unwohlsein anscheinend bemerkt hatte. Ich lächelte dem Bodyguard schüchtern zu, was er sofort mit einem breiten Lächeln erwiderte und ihn sofort sympathisch wirken ließ.

Die Autofahrt verlief genauso chaotisch wie auch schon der Rest der Reise, Harry und Louis machten Blödsinn, Niall jammerte, weil er Hunger hatte und Liam versuchte das Ganze im Rahmen zu halten, nur das er jetzt nicht mehr der einzige war, der die Jungs zurechtwies, weil Paul sich auch immer wieder einmischte.

Vor einer großen Villa blieben wir stehen. Während die Jungs sofort aus dem Auto sprangen, folgte ich ihnen langsamer und machte mir ein Bild von meinem neuen zuhause. Das Haus war gigantisch und hatte einen wunderschönen grünen Garten. Das einzig blöde, war die hässliche Mauer, und der Zaun die das Grundstück eingrenzten.

Innen war alles perfekt aufeinander abgestimmt. Die Möbel passten zu den Wänden, und den Böden. Das Licht erzeugte eine angenehme helle, aber nicht zu grelle Atmosphäre. Plötzlich wurde ich von hinten umarmt und hochgehoben. Aus Schreck schrie ich kurz auf, was die Person hinter mir aber nur zum Lachen brachte. Sofort erkannte ich Nialls Stimme und entspannte mich wieder etwas. Trotzdem fand ich es komisch hilflos in seinen Armen zu hängen.

„Was machst du eigentlich?", fragte ich als wir die Garderobe hinter uns gelassen hatten. „Ich führe dich durch unser Haus.", sagte er vollkommen gelassen, als wäre es das normalste auf der Welt. Ich warf ihm einen leicht skeptischen Blick zu. „Was?! Du warst einfach so langsam, wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.", fügte er vorwurfsvoll hinzu.

Das ließ ich natürlich nicht auf mir sitzen und begann sofort mit ihm zu diskutieren. „Darf ich fragen, was das wird?", fragte Louis plötzlich von hinten. Niall ließ mich endlich auf den Boden und petzte bei Louis, der uns nur belustigt ansah. „...und deshalb sollte Kelsea sich bei mir entschuldigen und eigentlich auch noch bedanken, dass ich so freundlich war und sie ein ganzes Stockwerk getragen habe.", beendete Niall endlich seinen Monolog und wartete nun auf Louis' Meinung zu dem Thema.

Jump Until It Feels Like FlyingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt