Am nächsten Morgen erwachte ich relativ früh. Zwar hatte ich nicht wirklich gut geschlafen, aber das war eindeutig schon eine Verbesserung zu den letzten Tagen, wo ich gar nicht schlafen konnte. Ich hatte gerade das Geschirr abgewaschen, als mein Handy klingelte. Ich trocknete noch schnell meine Hände ab, bevor ich es mir schnappte und ranging.
„Guten Tag. Tut mir leid, dass ich schon wieder störe. Ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir endlichen Ihren Halbbruder erreicht haben und er das Sorgerecht für Sie übernehmen wird.", erklärte die Dame vom Jugendamt ohne Umschweife.
„Danke sehr.", erleichtert ließ ich mich auf die Couch fallen. Ich war unglaublich froh, dass ich zu ihm und nicht zu meiner Tante Emma musste.
„Ich würde Ihnen raten bald die notwendigsten Sachen zu packen, Ihr Bruder meinte, dass er alles arrangieren wird, damit Sie sicher nach England kommen und ich werde heute so um zirka 14:00 Uhr vorbeikommen, um zu sehen, wie es dir geht. Falls bei mir was dazwischen kommt, schicke ich jemand anderen. Ist das in Ordnung?"
Ich bejahte einfach nur und begann meine Sachen zu packen. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass wir irgendwo noch Umzugskartons hatten, verwendete ich nur Koffer.Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es schon kurz vor zwei. Schnell machte ich die Koffer zu und trug sie nach unten. Kurz darauf läutete es schon an der Haustüre. Dort stand nicht nur, wie erwartet die Frau vom Jugendamt, sondern auch mein großer Bruder, Harry.
Kurz blieb ich verunsichert stehen. Früher haben wir zwar wirklich alles zusammen gemacht, aber das war auch schon lange her. Was war, wenn wir einfach zu lange keinen Kontakt mehr gehabt hatten, wenn er keine Umarmungen mehr mochte, oder wenn er mich mittlerweile total vergessen hatte?
Doch als er mich erblickte, breitete sich ein erstauntes Grinsen auf seinem Gesicht aus. Sofort warf ich mich in seine Arme. Ich hatte keine Angst, dass er mich fallen ließ - ich vertraute ihm. Und natürlich fing er mich und zog mich in eine Umarmung.
„Du hättest doch nicht extra kommen müssen.", sagte ich. Er schüttelte nur den Kopf.
„Natürlich musste ich kommen. Er war zwar nicht mein Vater, du bist aber meine Schwester. Es tut mir so leid, dass ich nicht früher gekommen bin.", murmelte er in meine Haare und drückte mich noch fester an sich.
„Ist schon gut.", flüsterte ich zurück, allerdings bildeten sich, wie so oft in letzter Zeit, Tränen in meinen Augen. Schnell wischte ich sie fort, doch mein Bruder hatte sie wohl gesehen, denn er meinte: „Jetzt wird alles gut. Ich passe auf dich auf." Nickend löste ich mich von ihm, bevor ich mich zu der Frau drehte, die uns lächelnd betrachtete.„Mister Styles, Sie müssten noch einiges unterschreiben.", sagte sie nach einiger Zeit. „Natürlich.", sagten wir unisono und ich brachte sie in die Küche.
„Aha, du heißt also Mr.Styles?", fragte Harry schelmisch. Ich verdrehte die Augen.
„Nein, aber ich wohne hier, deshalb musste ich auch sagen, wo ein Tisch ist.", erklärte ich besserwisserisch. Er schüttelte nur den Kopf, beließ es aber dabei.Die nächste Stunde verging wie im Flug. Die Betreuerin vom Jugendamt erklärte uns einiges, wir nickten abwechselnd und hin und wieder musste Harry etwas unterzeichnen. Zwar war es ziemlich langweilig, aber danach war ich umso glücklicher es hinter mich gebracht zu haben.
„So, das wäre jetzt alles. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, bin ich immer für Sie da.", meinte die Dame zur Verabschiedung und lächelte uns freundlich an. Ich lächelte zurück. Sie hatte sich wirklich für mich ins Zeug gelegt. Eigentlich hatte ich immer Angst vor dem Jugendamt, doch diese Frau hatte mir das Gegenteil bewiesen.
Kaum war sie weg, drehte ich mich zu meinem Bruder und fiel ihm ein weiteres Mal um den Hals. Lachend brachte er mich ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich mit mir auf dem Schoß auf die Couch. „Also erzähle mal. Wie geht es dir damit?", fragte er nach einiger Zeit. Sofort spannte ich mich an und wurde ernst. „Ich möchte eigentlich nicht darüber reden.", murmelte ich leise und blickte zu Boden.
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Jump Until It Feels Like Flying
Teen FictionThey say that no matter how old you become, when you are with your siblings, you revert back to childhood. - Karen White Alles, was Kelsea je wollte, war mit ihrem Vater an der Seite bei den olympischen Spielen im Eiskunstlauf anzutreten. Doch diese...