Suche und Schuldgefühle

2.2K 206 19
                                    

Ticci Tobys POV. 

Auch wenn ich die ganzen Nacht lang nach Amy suchte, fand ich sie nicht. Sie war wie von Boden verschluckt. Ich machte mir Sorgen. 
Vielleicht ist ihr etwas passiert ? 
Was ist, wenn man sie entführt hat ? 
Was passiert, wenn wir sie nicht finden ? 
Wie wird Jane reagieren ? 
Mir wurde kalt und mein Zucken wurde extremer. Amy war ganz allein und hatte sicherlich große Angst. Und ich konnte nicht bei ihr sein. Hätte ich nur mehr Zeit mit ihr verbringen können. Auch wenn die anderen am frühen Morgen aufgehört haben zu suchen, tat ich genau das Gegenteil. 

Amys POV. 

Die strahlende Sonne wecke mich auf. Ich streckte mich durch und sah mich um. Das Zimmer, indem ich lag, kannte ich schon lange. Ich erinnerte mich an das, was passiert ist und bemerkte jemanden, dessen Kopf auf dem Bett lag. Es war Liam, der schlafend auf dem Stuhl saß und sein Kopf auf dem Bett lag. Er sah sehr friedlich aus, weswegen ich ihn nicht wecken wollte. Sehr leise stand ich auf und verließ das Haus. Auch wenn er sich Sorgen um mich machen würde, konnte ich nicht anderes tun. Bei mir zu Hause ging ich durch die Balkontür ins Haus. Schnell zog ich mich um und nahm mein restliches Geld. Dann zog ich mir die Kapuze von meinem Pulli über das Gesicht und rannte zum Bus. 

Janes POV. 

Der Blutverlust machte mir zu schaffen. Ich sah nur verschwommen. In meinen Gliedern hatte ich keinerlei Gefühl. Mein Magen knurrte jede zwei Sekunden und ich konnte nicht, als mein Bewusstsein verlieren, was automatisch zu meinem Tod führte. 
Amy... Es tut mir Leid. 
Jeff vergib mir. 

Jeffs POV. 

Plötzlich wurde mir kalt ums Herz. Janes Parfüm führte mich zu einem Haus in einer Familengegend. Seit Minuten stand ich draußen und wartete bis etwas passiert, doch dies war nicht der Fall. Als dieses komische Gefühl mich erreicht, konnte ich nicht weiter warten. Da es noch sehr früh am Morgen war, stürmte ich durch die Eingangs Tür ins Haus. Die Einrichtung sagte mir, dass hier ein älteres Ehepaar wohnen müsste. Ich kannte die Jäger und wusste, dass dies alles nicht nachgestellt worden war. Ohne mich mit den Bewohnern auseinander zu setzten, fand ich schnell die Treppe, die zum Keller führte. Schnell rannte ich runter. Unten war ein ziemlich verwirrendes Lybirint, doch dies machte nicht, denn Janes Parfüm führte mich zu ihr. Nach einem starken Kick, sprang die Tür auf. 
Jane saß gefesselt auf einem Metallstuhl. Ihr ganzer Körper war voller Wunden. Unter ihr hat sich das Blut gesammelt und die Pfützte ihres Blutes war gigantisch. Sie bewegte sich nicht. 
''Jane... '', sagte ich beinah lautlos. 
Sofort riss ich die Fesseln auf und trug sie auf den Händen raus. Niemand kam mir entgegen, doch im Haus, als ich durch die Eingangstür wieder rausgehen wollte, kam eine ältere Dame die Treppe runter. Als sie mich sah, staunte sie. Für eine Sekunde legte ich Jane auf den Boden und half der Frau zu sterben. Ich beeilte mich und klaute das Auto des alten Ehepaars. dann legte ich Jane rein und fuhr so schnell ich konnte. Ich hatte viele Kontakte, auch wenn man es nicht wirklich sieht. Schnell fuhr ich in die nächst gelegende Stadt. Mit dem Auto blieb ich mitten auf der Straße stehen und ließ den Schlüssel im Zündschloss. Den Wagen brachte ich sowieso nicht mehr und in dieser Gegend verschwindet alles. Schnell trug ich Jane in die Bar. Dort kam mir ein Kumpel entgegen. Olaf nahm sie mir ab und legte sie auf die Theke der Bar, die immer noch leer war. Am Abend würde sie voller Möder und Verbrecher sein. Der Barbesitzter versuchte sie wieder zu beleben, doch dies klappte nicht. 
''Es tut mir Leid, Jeff. Sie ist tot. '', erklärte er. 
Ich wollte es nicht wahrhaben. 
''Nein, das ist sie nicht ! '', widersprach ich ihn. 
Dann nahm ich es in die Hand. Doch während ich verzweifelt versuchte sie zum Leben zu kriegen, hörte ich ihre Knochen brechen. Ich erschrak und wich zur Seite. 
''Mit Gewalt bekommst du sie nicht zum Leben. Tut mir Leid, Kumpel. '', klopfte er mir auf die Schulter. 
Ich sah die Leiche an und gab mir die Schuld an ihren Tod. 

Ticci Tobys POV.

Mein Magen knurrte und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Mein ganzer Körper hat mich gesagt, dass ich endlich aufhören sollte nach Amy zu suchen, doch ich konnte es nicht. Teilweise gab ich mir selber die Schuld, denn ich hätte ihr sofort folgen können, was ich nicht tat. Ich seufzte, denn langsam wurde es dunkel. Die Nacht machte mir und meinen Augen nichts aus, schließlich arbeitete ich für Slenderman, doch meine Suche deprimierte mich. Trotz meiner Verzweiflung, gab ich nicht auf. Auch wenn dies die ganze Nacht dauern würde, so schnell werde ich nicht aufgaben, was ich auch nicht tat.

Amys POV.

Als ich aus dem Bus aussieg, brach ich beinah zusammen. Mein Herz schmerzte füchterlich und ich bekam keine Luft mehr. Es war nichts körperliches, sondern etwas seelisches, das mich so belastete. Für eine Weile setzte ich mich auf die Bank, auf der ich schon einmal saß. Ich erinnerte mich ganz genau dran. Es war meine erste Begegnung mit Janes Freunden. Sie haben mich furchtbar erschreckt. Ich lächelte bei dem Gedanken und blickte in den Wald hinein. Auch wenn mir in letzter Zeit vieles wiederfahren ist, war ich zufrieden damit. Ich hatte nichts dagegen, solange ich bei meiner geliebten Cousine blieben durfte. Ich sah auf mein Handgelekt und das Armband, dass mir Jane zugeschickt hat, glänzte in den Abendsonne.
Ob Jane schon wieder zurück ist ?
Fragte ich mich, während ich mich an meine Kindheit erinnerte. Als noch bei uns in der Gegend wohnte, spielten wir jeden Nachmittag zusammen. Im Winter bauten wir gigantische Schneemänner und im Sommer machten wir uns gegenseitig mit Wasserpistolen nass oder plantschten in einem Kinderpool. Wir machten immer alles gemeinsam und man konnte uns so gut wie nie trennen, bis zu jenem Tag.
Ich seufzte weil ich mich nicht gerne daran erinnerte, doch dieses Geschehen brannte sich fest in mein Hirn rein.
Es war etwas dunkler draußen und es sah so aus, als ob es gleich regnen würde. Als ich Jane abgeholt habe, setzten wir uns in den Vordergarten und fingen an uns Gruselgeischten zu erzählen. Nicht viel später kam ein Auto mit schwarzen Fenstern angefahren. Ein Mann stieg aus und fragte uns nach unseren Namen. Da meine Eltern einkaufen waren, konnten sie den Mann nicht verjagen und mit Fremden durften wir nicht sprechen, deswegen schwiegen wir. Es dauerte nicht lange, bis der Mann einen komisch glänzenden Gegenstand rausholte. Das Metall spiegelte sich in meinen Augen wieder und ich war diejenige, die schnell begriff, dass der Mann böse war. Ich schubste Jane weiter weg und rief, dass sie laufen soll, was ich auch tat, während man mich in das Auto zerrte.
Bis heute bereue ich mein Handeln nicht. Ich bin froh, dass ich meiner geliebten Cousine all das ersparen konnte.
Während ich so weiter auf der Bank saß und in Gedanken versunken war, bemerkte ich nicht, dass jemand auf mich zurannte. Ich erschrak, doch ausweichen konnte ich nicht mehr. So hatte er mich fest im Griff.

Das ängstliche Mädchen (Ticci Toby's Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt