Harry imagine 1

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  Stell dir vor, du wärst für ein Jahr Au-pair in London bei einer wirklich netten Familie mit einem kleinen 6-jährigem Mädchen. Ihr versteht euch super und sie hat auch schon ein paar Sätze auf Deutsch von dir gelernt.
„(Y/N) komm bitte mal", ruft dich die Kleine mit ihrer süßen kindlichen Stimme halb auf deutsch, „Ich möchte dir mal mein neudekoriertes Zimmer zeigen." Du bist unten in der Küche am Kochen, doch du legst Messer und Gemüse beiseite und stapfst stattdessen die Treppe ins zweite Geschoss hinauf. Oben angekommen, gehst du den schmalen Flur entlang, bis du vor der Tür des Mädchens stehst.
Du steckst den Kopf hinein und staunst nicht schlecht über die vielen Poster an den Wänden. Die 6-Jährige kommt fröhlich auf dich zugehüpft, nimmt dich bei der Hand und zieht dich ganz in ihr Zimmer. In der Mitte des Raumes bleibst sie stehen und lässt dich los. Verwundert drehst du dich einmal um die eigene Achse.
„Wer ist das?", fragst du wieder auf englisch, da ihr deutsch noch nicht so ausgeprägt ist und gehst auf eines der Poster näher heran. Es sind fünf Jungs, nicht viel älter als du, abgebildet. Ein Blonder, einer mit Locken, einer mit gestreiftem T-Shirt und Struppelfrisur, ein Südländer mit hochgegelten Haaren und einer mit Kurzhaarfrisur. So im Ganzen findest du, dass sie alle echt gut aussehen, doch du hast vorher noch nie von ihnen gehört, geschweige denn, was gesehen.
„Das ist One Direction!", quiescht sie und hüpft auf ihrem Bett herum.
„One Dir... wer? Muss ich die kennen? Ich tue es nämlich nicht", schmunzelst du und nimmst das Mädchen auf den Rücken.
„Was?! Du kennst ehrlich One Direction nicht? Das ist die coolste Band überhaupt! Die muss man kennen!", meint sie felsenfest überzeugt und schüttelt nur verständnislos den Kopf, „Warte, wenn du mich runterlässt, kannst du dir mal ihre Musik anhören. Ich hab beide Alben." Du lässt sie runter, sie lächelt dich stolz an und legt dann eine CD in ihren CD-Spieler. Leise dudelt eine langsame und ruhige Gitarrenmelodie vor sich hin, ehe eine männliche Stimme ertönt.
Du setzt dich auf die Bettkante, während das Mädchen sich unter die Bettdecke kuschelt und ihr beide der Musik bis zum Ende lauscht. Danach drückst du auf Pause und siehst sie nachdenklich an.
„Hört sich echt nicht übel an", gestehst du und erntest einen schockierten Blick ihrerseits.
„ ‚Nicht übel' ?"
„Ja okay, ich mag das Lied echt. Wie heißt es?", fragst du und sie hält dir die Rückseite der CD unter die Nase.
„Track 3 - ‚Little Things'. Es ist mein Lieblingssong von ihnen", sie grinst schief und wird leicht rot.
Du wuschelst ihr durch die bloden Haare und ziehst dann interessiert eine Augenbraue hoch: „Und wer ist dein Bandliebling?"
„Harry", gesteht sie dir, zeigt auf den Lockenkopf auf dem Cover und wird noch eine Nuance dunkler.
„Warum er?"
„Keine Ahnung. Ich finde, er kann am Besten singen. Nicht das die Anderen schlecht wären, bloß nicht, aber ich mag ihn am Liebsten. Und seine Haare und Augen", sie kichert verträumt vor sich hin.
Du musst bei ihrem Gesichtsausdruck zu lächeln anfangen. Wie süß die Kleine doch aussieht.
„Na, dann träum man schön weiter von ihm. Denk dran, wir müssen morgen früh noch zusammen einkaufen gehen", zwinkerst du ihr zu und drückst ihr einen sanften Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn, bevor du das Licht ausknipst und die Tür hinter dir schließt. Da die Eltern noch bei Freunden sind und du keine Lust auf Fernsehen oder Sonstigem hast, beschließt du ebenfalls ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen wirst du früh vom Wecker geweckt. Es ist mal gerade 8 Uhr an einem Samstag und du würdest viel lieber noch eine Runde im Bett schlafen. Doch du quälst dich aus der Bettdecke hervor und suchst dir schnell etwas Warmes anzuziehen. Anfang Dezember ist nicht umbedingt die wärmste Jahrezeit. Schnell schlüpfst du in einen kuscheligen Hoodie, einer Jeans, warmen Socken und deine neuen Winterschuhe, welche du aber erst dann anziehst, wenn ihr zu zweit einkaufen geht.
Um halb 9 Uhr gehst du runter in die Küche und bereitest das gemeinsame Frühstück der Familie vor. Typisch englisch natürlich mit Speck, Eiern und Porridge. Nicht gerade dein Lieblingsessen, aber die Anderen lieben diese Dinge am Morgen, worüber du dich immer noch, nach knapp 4 Monaten, wunderst.
Keine halbe Stunde später hörst du auch schon die kleinen nackten Füße auf dem gefließten Boden tapsen.
„Guten Morgen", trällert sie dir zu und setzt sich gut gelaunt auf ihren Stuhl. Kurz darauf kommen auch ihre Eltern hinzu und setzten sich ebenfalls.
„Morgen", begrüßt du alle und nimmst dir selber ein Brötchen, da dein Magen diese Art von Frühstück immer noch verweigert.
„Gehst ihr Zwei dann gleich los? Ihr kennt ja alle Regeln. Wir sind dann bis heute Abend bei der Arbeit", meint die freundliche Mutter und du nickst zur Bestätigung.
Fertig gegesssen, abgeräumt und dick angezogen, verlasst ihr Hand in Hand das Haus der Familie und macht euch zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt von London.
„Hoffentlich treffen wir heute jemand ganz besonderes", hüpft die Kleine auf und ab.
„Wen sollten wir denn treffen?", fragst du.
Sie fängt an breit zu grinsen: „Vielleicht One Direction. Die sind von ihrer Tour zurück. Die wohnen nämlich auch in London."
„Echt? Na dann drück man die Daumen. Vielleicht hast du ja Glück", lächelst du ihr liebevoll zu, worauf sie nur eifrig nickt und tatsächlich versucht ihre, in dicke Winterhandschuhe eingepackten, Daumen zu drücken.
In der Innenstadt angekommen, steuert ihr direkt auf den dir bekannten Supermarkt zu und kauft die geforderten Dinge ein. Als ihr gemeinsam den Laden wieder verlasst und ihr euch auf den Rückweg macht, entdeckt ihr ein paar Straßen weiter einen immer größer werdenden Menschauflauf. Du wolltest schon dran vorbeigehen, doch das kleine Mädchen an deiner Seite zupft wild an deinem Jackenärmel herum.
„Lass uns gucken was da passiert ist", bittet sie und du nimmst sie vorsichtshalber auf den Arm, damit du sie nicht noch in der Menge verlierst. Damit auch die Kleine etwas sehen kann, drängelst du dich quer durch die Menschenansammlung, welche teils genervt, teils beleidigend drauf reagieren, doch das kümmert dich herzlich wenig. Noch bevor du selbst etwas sehen kannst, kreischt dir schon die 6-Jährige mitten ins Ohr.
„Oh mein Gott das ist Harry!" Erst jetzt stechen dir die braunen Locken in die Augen. Er lächelt freundlich in die Runde und macht sich sofort daran Fotos zu schießen und Autogramme zu schreiben.
„Willst du auch eins?", fragst du sie und ihre Augen beginnen zu leuchten.
„Ja", haucht sie nur heiser, du gehst näher an Harry heran und spürst wie die Kleine anfängt zu zittern und schneller zu atmen.
„Hey", begrüßt du Harry, der dich jetzt bemerkt und sich dir ganz zuwendet.
„Hallo", lächelt er dich und dann das Mädchen an, „Wollt ihr auch ein Autogramm?" Das Mädchen nickt wie wild, bekommt aber kein Wort heraus, worüber du nur kichern musst.
Harry schnappt sich zwei seiner Autogrammkarten und kritzelt schnell was drauf. Er fragt euch noch nach eure Namen, die du ihm nennst. Dann kritzelt er noch etwas Neues drauf und gibt dir und dann der Kleinen eine.
„Ich hoffe du meldest dich mal", zwinkert er dir noch zu und verschwindet dann wieder in der Menge. Verwundert siehst du ihm nach, denkst dir aber nicht weiter bei und gehst dann nach Hause.
„Oh mein Gott. Ich muss sofort die Karte einrahmen!", jubelt das Mädchen und sprintet die Treppe hoch in ihr Zimmer. Du schüttelst nur lächelnd den Kopf und nimmst deine aus der Handtasche. Du fragst dich was er mit „Ich hoffe du meldest dich mal" meinte. Und als du entdeckst, was er damit meinte, traust du deinen Augen nicht. Er hat tatsächlich seine Nummer auf der Karte hinterlassen!

One Direction One Shots (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt