Stell dir vor, du wärst bei Louis im Zimmer. Ihr schaut zusammen irgendeine sinnlose Fernsehserie, während du an seiner Schulter gelehnt auf dem gemütlichen Bett liegst. Zärtlich streichelt er immer wieder deinen Unterarm und starrt dabei gedankenverloren zum Tv. Doch langsam aber sicher wird dir das zu langweilig. Kurz bevor du einschläft, zupfst du an seinem dunkelgrauem T-Shirt.
„Louis, mir ist langweilig. Können wir nicht noch raus oder so?", nörgelst du und piekst ihm in seinen Oberarm. Ganz deutlich sind seine Bizeptsmuskeln zu spüren. Verwundert wendet er die Augen von dem flackerndem Bildschirm ab und schaut dich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Jetzt noch? Es ist schon stockdunkel."
„Ist doch gerade gut. Dann sind bestimmt kaum noch Fans unterwegs und außerdem krieg ich Kopfschmerzen von der stickigen Luft. Lass uns raus, bitte." Er seufzt, doch schließlich nickt er und schnappt sich seine graue Beanie. Danach schlüpft er in seine Converse, bevor er dir helfend die Hand reicht.
„Dann mal los, du Irre", grinst er dich frech an, worauf du ihm nur die Zunge heraus streckst. Hüpfend springst du von Bett, in den Flur, wo du ebenfalls deine Turnschuhe anziehst. Danach nimmst du deine Strickjacke und drehst dich zu ihm um.
„Wir können", du bist schon ganz zappelig, weil du endlich was unternehmen willst und weil du die Nacht total gerne magst. Die Stille, die dann einbricht und die Dunkelheit, die die Stadt umhüllt, welche dann nur noch von kleinen Lichtern beleuchtet wird.
Louis steckt noch sein Handy sowie die Haustürschlüssel ein, dann ruft er noch eine Verabschiedung ins Haus, damit die Jungs wissen, dass er nun weggeht. Anschließend lässt er die Tür ins Schloss fallen, nachdem ihr in die angenehm kühle Nacht getreten seid.
„Und wo willst du jetzt hin?", fragt er dich mit einem leicht spöttischem Unterton. Selbstbewusst nimmst du seine Hand in deine und meinst: „Lass uns doch einfach ein bisschen durch die Gegend spazieren. Es ist so eine schöne Luft und London bei Nacht ist einfach wundervoll." Er wiegt nachdenklich den Kopf hin und her, doch du lässt ihm keine weitere Zeit, sondern ziehst ihn ungeduldig hinter dir her.Nach einiger Zeit kommt ihr lachend in der Innenstadt an, die nur noch schwach von einigen Geschäften beleuchtet wird. Zufrieden schlendert ihr an den typischen Sehenswürdigkeiten vorbei, wobei Louis zu jedem irgendein lustiges und unnötiges Kommentar abgibt, oder eine passende Geschichte von ihm und den Jungs erzählt. Gerade steht ihr vor dem Beckingham Palace.
„...und so ist Harry beinahe mit vollem Tempo in einen der Wächter gerannt", kichert Louis und du kannst nicht anders, als laut loszulachen.
„Ihr habt sie nicht mehr alle, weißt du das?", du wischst dir eine Lachträne weg und siehst kichernd zu ihm.
„Ich weiß, aber dafür liebst du uns", antwortet er strahlend und legt einen Arm um deine Schultern, zieht dich näher an sich und wärmt dich so allein durch seine abgegebene Körperwärme. Du wunderst dich schon die ganze Zeit, dass ihm nicht kalt ist.
Wenn du nur wüsstest Louis, denkst du dir und schüttelst kaum merklich den Kopf, um die Gedanken beiseite zu schieben.
Plötzlich tippt jemand an Louis' Schulter. Überrascht dreht er sich um, wobei er seinen Arm von dir nimmt. Sofort vermisst du seine Wärme und das Gefühl bei ihm sicher zu sein. Seufzend drehst du dich ebenfalls um und blickst in haselnussbraune Augen eines Mädchens, die nur so vor sich hin zittert. Vor Kälte oder Aufgeregung kannst du nicht sagen.
„H..hi..ii L..ouis", stottert das Mädchen. Er lächelt sie freundlich an: „Hey." Du hast die Befürchtung, dass das Mädchen gleich in Ohnmacht fällt, so nervös scheint sie zu sein.
„Ich w..wollte fra...agen, o..ob ich e..ein Fo..to mit dir ma..achen darf." Er grinst glücklich und nickt: „Natürlich." Mit zitternden Händen holt das Mädchen ihr Handy aus der Handtasche und hält es in die Luft. Nur wenige Sekunden später ist das Foto gemacht und Louis verabschiedet sie mit einer Umarmung. Strahlend winkt das Mädchen: „Tut mir Leid, dass ich gestört hab." Sie sieht noch kurz zu dir und verschwindet dann zu ihrer Familie, die etwas abseits auf sie wartet. Ihr dreht euch wieder um und geht weiter. In der Ferne hört ihr noch, wie das Mädchen überglücklich aufschreit. Lachend geht ihr wieder zurück zur 1D-WG.Als ihr die Tür hinter euch schließt, kickst du sofort deine Schuhe beiseite und rennst ins Wohnzimmer, wo die Anderen auf der Couch lümmeln und einen Film ansehen. ‚Findet Nemo', wie du feststellst, als du auf den Bildschirm siehst. Du lässt dich neben Niall fallen und fängst an, ihm das Popcorn aus der Schüssel zu klauen. Protestierend hält er es in die Höhe, doch du kitzelst ihn so lange durch, bis ihm die Schüssel aus der Hand fällt und es mit einem lautem Scheppern zu Boden kracht.
„Nein!", kreischt Niall und fällt zu Knien, um dem Popcorn verzweifelte Wiederbelebungsmutmachsprüche zu zusprechen, „LOUIS! Deine Freundin hat mein Popcorn umgebracht!"
‚Deine Freundin' hallt es immer wieder durch deinen Kopf. Unweigerlich musst du schüchtern grinsen und läufst rot an. Wenn das nur wahr wäre...
![](https://img.wattpad.com/cover/143768460-288-k579541.jpg)