Stell dir vor, deine kleine Schwester ist der wahrscheinlich größte Fan von One Direction. Dich selber stört es nicht, findest es sogar total süß, wie sie von ihnen schwärmt und alles über sie weiß.
Bald ist ihr Geburtstag und deine Eltern rufen dich zu ihnen ins Wohnzimmer. Du bist gerade dabei Musik zu hören, nimmst aber die Kopfhörer heraus und flitzt schnell nach unten. Dort angekommen, schließt deine Mutter die Tür hinter dir und zeigt dir leise zu sein.
„Wir wollen mit dir über die Planung des Geburtstages sprechen", erklärt dein Vater.
Deine Mutter nickt zustimmend: „Wir hatten geplant, ihr Konzertkarten für ihre Lieblingsband zu schenken."
„Und was hab ich damit zu tun?", fragst du verwirrt.
„Nun ja", beginnt deine Mutter und faltet ihre Hände ineinander, „Wir wollen nicht, dass sie da allein oder nur mit einer Freundin hingeht. Deswegen hatten wir gehofft, du würdest mit ihr da hingehen."
Verwirrt zeigst du auf dich selbst: „Ich?"
Dein Vater bejaht: „Du hast doch nichts gegen die Band und magst sie doch auch soweit. Deine Mum und ich können diese Musik einfach nicht mehr hören."
„Okay, ich mach's", antwortest du lachend und freust dich innerlich selber schon auf das Konzert. Denn was keiner weiß, du bist selber ein großer Fan der Jungs und ihrer Musik. Aber du zeigst es nicht, weil du nicht als typisches Fangirl abgestempelt werden willst. Um so mehr kannst du es nicht abwarten mit deiner kleinen Schwester die Jungs endlich mal live und persönlich zu sehen.
4 Tage später ist dann der Geburtstag von ihr und sie ist total überwältigt von der Überraschung. Sie kreischt nur noch rum und hüpft auf und ab. Das ist das, was du mit ‚typisches Fangirl' meinst. Du schüttelst nur schmunzelnd den Kopf und überreichst ihr dein Geschenk, worüber sie sich natürlich auch mega freut und bedankt, aber nichts kann an diesem Tag die Karten übertreffen. Du verstehst das und nimmst es ihr keineswegs übel, dass sie nur noch von dem bevorstehenden Abend redet.
„Oh mein Gott, dann werde ich tatsächlich Louis live sehen", quietscht sie aufgeregt mit einen riesigem Strahlen im Gesicht. Sie legt sich gerade in ihr Bett, kuschelt sich in ihre dicke Decke und du setzt dich zu ihr auf's Bett. Sanft streichst du ihr eine ihrer im Gesicht hängenden schwarzen Harrsträhnen hinters Ohr.
„Ihn magst du am Liebsten oder?", fragst du grinsend, worauf sie nur wild nickt.
„Wen magst du am Liebsten?", erwidert sie und sieht dich mit ihren großen braunen Augen erwartungsvoll an.
„Mhm.. Ich glaub... Zayn", murmelst du. Dass du ihn von Anfang an, vom ersten Moment an den du ihm zum ersten Mal gesehen und gehört hast, dich heimlich in ihn verliebt hast, behälst du für dich.
„Er singst auch total gut. Aber für mich ist Louis für immer der Beste", strahlt sie und gähnt herzhaft vor sich hin.
„Das kann er auch für immer bleiben", du drückst sie noch einmal, machst dann das Licht aus und schließt leise die Tür hinter dir.2 Wochen später
Nervös hüpft deine Schwester neben dir auf und ab. Ihr ist es anscheinend egal, dass sie das mitten in einer ultra langen Warteschlange macht. Ihr steht nun schon seit mindestens 3 Stunden hier, obwohl ihr schon extra früh losgefahren seit, um nicht zu weit hinten zu stehen und warten zu müssen. Tja, falsch gedacht.
„Spar dir deine Kräfte lieber für nachher auf", rätst du ihr teils genervt, teils belustigt. Die ganze Zeit geht das nun schon so. Entweder hüpft, kreischt, singt oder lacht sie herum, während du dich angestrengt bemühst die Ruhige von euch beiden zu bleiben, was in ihrer Gegenwart echt schwer ist. Ihre Freude ist einfach total ansteckend.
Nach gefühlten Stunden scheint sich am vorderen Teil der Schlange was zu tun, denn man hört hysterisches Gekreische und eine Bewegung in Gang kommen. Tatsächlich dauert es nicht mehr allzu lange bis ihr den Gebäudeeingang erreicht. Zwei große und grimmmig aussehende Bodyguards stehen vor der Tür und überprüfen jede einzelnen Fan nach Konzertkarte und gefährlichen Gegenständen, die nicht erlaubt sind. Als ihr dran seit hälst du einem von ihnen die zwei Karten unter die Nase, während der Andere deine Schwester durchsucht.
„Sorry, ihr kommt nicht rein", meint der Erste und zerreißt die Karten.
„WAS?!", ertönt die schrille Stimme deiner Schwester. Erschrocken hälst du dir die Ohren zu.
„Warum nicht?", fragst du mies gelaunt. Auf so einen unnötigen Streit hast du nun echt gar keine Geduld mehr.
„Weil die Karten gefaked sind - ganz einfach deswegen", erwidert der Riese und verschränkt seine muskelbepackten Arme vor der Brust.
„Das muss ein Fehler sein. Die sind garantiert nicht gefälscht. Ich hab die zu meinem Geburtstag gekriegt. Ich muss da rein!", jammert die Kleine hysterisch und ist kurz vor einem tränenreichen Zusammenbruch. Innerlich geht es dir nicht besser. Da hast du einmal im Leben die Chance Zayn live singen und sehen zu können und dann meint dieser eingebildete Muskelprotz, das die Karten auch noch gefälscht wären.
„Wir haben keine Zeit mit euch jetzt darüber zu diskutieren. Hier warten schließlich noch hunderte andere Mädchen auf ihren Einlass", mit diesen Worten schieben euch die Zwei beiseite und widmen sich der weiteren Mädchemasse zu. Jetzt ist es ganz mit deiner Schwester vorbei und bricht lautstark in Tränen aus. Du weißt nicht wie lange das so weitergehen soll, aber du weißt auch, dass sie sich vorerst nicht wider beruhigen lässt. Deshalb nimmst du sie einfach nur stumm in den Arm und streichelst ihr über ihren zuckenden Rücken. Sie klammert sich wie eine Ertrinkende an deiner Jacke fest und schluchzt und vergießt so viele Tränen, wie du niemals zuvor gesehen hast.
Nach einiger Zeit erscheint ein schwarzer Van vor dem Eingang und fünf Personen steigen nacheinander hinaus. Zielstrebig gehen sie auf den Eingang zu, bis einer seinen Vordermann anstubst und zu euch zeigt. Du achtest gar nicht mehr darauf, sondern streichst immer noch automatisch über den Rücken deiner Kleinen, welche sich allmählich zu beruhigen scheint.
„Hey, können wir euch irgendwie helfen?", fragt einer, doch du beachtest ihn gar nicht.
„Ist euch irgentwas passiert?", fragt ein Zweiter.
Du schnaubst wütend aus: „Ob uns was passiert ist?! Meine kleine Schwester, der wahrscheinlich größte Directioner, hat zum Geburtstag Karten für das heutige Konzert bekommen und irgend so ein eingebildeter Bodyguard meint, unsere Karten wären gefaked und lässt uns nicht rein! Und jetzt sitzen wir hier und sie weint sich seit einer Ewigkeit die Augen aus dem Kopf." Innerlich bist du auf 180°.
„Sich die Augen aus dem Kopf weinen - das geht doch gar nicht", kichert wieder ein Neuer.
„Louis, unpassender Moment", meint ein Vierter. Warte - Louis?! Erst jetzt schaust du von dem Boden auf, den du die gesamte Zeit mit deinem wütendem Blick durchbohrt hast. Als du erkennst, wer vor dir steht, stoppst du deine Hand mitten in der Bewegung. Verwundert hebt deine Schwester den Kopf, wischt sie über die rot unterlaufenden Augen und folgt deinem Blick.
„Oh mein Gott!", haucht sie bloß.
„Hey kleine Maus. Nicht mehr weinen okay?", sagt einer im Streifenshirt und kniet sich neben sie, „Mit einem Lächeln siehst du sicherlich noch hübscher aus." Er lächelt sie freundlich an und ihr gelingt tatsächlich ein schiefes Grinsen, bevor sie ihm um den Hals fällt und ihr Gesicht in sein Shirt drückt.
„Oh mein Gott! Louis, du bist es wirklich!", quietscht sie immer wieder ungläubig und dieser drückt sie näher an sich.
„Komm, ich helf dir hoch", ein Schwarzhaariger hält dir seine Hand entgegen, die du sofort annimmst. Im Licht erkennst du, dass es Zayn ist. Zayn hat dich berührt! Du merkst wie deine Knie weich werden und du leicht zur Seite knickst.
Sofort stützst dich dieser: „Wirklich sonst alles okay mit euch?"
„Ja, denke schon", bringst du nur leise stotternd heraus, worüber er kichern muss.
„Wie lange seit ihr schon hier?", fragt Liam. Du schaust kurz auf deine Armbanduhr.
„Ca. seit 5,5 Stunden", antwortest du.
„Wow", meint Niall nur, „Und ihr wurdet ehrlich nicht reingelassen?" Du schüttelst nur den Kopf. Niall tuschelt etwas Unverständliches in die Ohren der Jungs, welche daraufhin zu grinsen anfangen und nicken.
„Ich glaub, wir haben eine kleine Überraschung für euch", fängt Louis an, „Weil ihr echt normal und nett erscheint und", er stubst deiner kleinen Schwester auf die Nasenspitze, „du kleine Maus Geburtstag hattest..."
„...Schenken wir euch VIP-Tickets für heute", beendet Zayn den Satz und Harry reicht dir tatsächlich zwei eingeschweißte Karten mit Umhängeband. Ungläubig löst sich die Kleine von Louis, nimmt dir eine der Karten ab und starrt diese einfach nur stumm an. Plötzlich fängt sie an zu kreischen und fällt Louis erneut um den Hals.
„Ich denke mal, ich brauch nicht mehr fragen, wer ihr Liebling ist", bemerkt Liam grinsend und führt mich und die Anderen zum Eingang. Dieses Mal lassen uns endlich die Bodyguards rein.
„Ihr könnt ja schonmal in den Saal gehen. Wir machen uns noch eben schnell fertig und nach dem Konzert kommt ihr mit den Karten hinter die Bühne okay?", fragt Zayn und du deine Schwester nicken. Ihr macht euch auf den Weg. Mit den VIP-Tickets bekommt ihr besonders gute Plätze und könnt das ganze Konzert gut verfolgen.
Nach dem Konzert geht ihr gemeinsam gegen den Strom zum hinteren Teil der Bühne. Wieder stehen zwei Bodyguards vor einer Tür und überprüfen eure Karten. Aber ohne ein Kommentar abzugeben, lassen sie euch durch und begleiten euch zu einem Raum.
„Mr. Tomlinson und Mr. Malik haben uns Bescheid gesagt und angewiesen euch hierher zu führen. Wartet einfach, bis sie kommen." Mit diesen Worten schieben sie euch hinein und verschwinden danach wieder. Der Raum ist schlicht, aber dennoch modern mit weißen Möbeln gehalten. Du nimmst dir einen der bereit gestellten Kekse und lässt dich in einen weißen Ledersessel fallen. Deine Schwester macht es dir nach und keine 15 Minuten später fliegt die Tür auf und fünf aufgewühlte Jungs stürmen hinein.
„Und? Wie fandet ihr das Konzert?", fragt Harry und deine Schwester antwortet mit einem wildem Gequietsche. „Also, ich glaub, das heißt dann wohl gut. Hoffentlich", lacht er und schmeißt sich auf die große Couch. Nach und nach quetschen sich die fünf auf die Couch und ihr redet noch eine lange Zeit über alles mögliche. Dir wird bewusst, dass sie tatsächlich so sind, wie in den Interviews und Video-Diarys und das macht sie in deine Augen noch um einiges sympatischer.
Nach einer Stunde meinst du dann aber: „Ich glaub, wir sollten nach Hause. Unsere Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen und meine Schwester ist schon auf Louis' Schoß eingeschlafen." Den letzten Teil musst du eher Lachen, wo alle mit einsteigen. Zärtlich nimmst du deine Schwester auf den Arm, umarmst noch einmal einen nach dem anderen und bewegst dich Richtung Ausgang. Gerade, als du ins Freie treten willst, hörst du, wie jemand deinen Namen ruft. Verwundert drehst du dich um. Zayn bleibt kurz vor dir, leicht außer Atem, stehen.
„Ich wollte dich fragen, ob wir uns nochmal treffen wollen. Vielleicht nur wir zwei? Wir sind noch ein bisschen in der Stadt und ich würde dich gerne näher kennenlernen", gesteht er dir und wird leicht rot, was du unheimlich niedlich findest.
„Gerne", lächelst du ihn mit deinem schönsten Lächeln an, welches er überglücklich erwidert und dir dann seine Handynummer gibt.