Der Künstler Ink

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"Ich verfluche dich!" schrie die Stimme eines wütenden Error's, während er zurück in seine Welt verschwand. Ich atmete durch und legte meinen großen Pinsel zurück. Und wieder war eine Au sicher vor ihm. Zufrieden lächelte ich und betrachtete die Umgebung. Wow! Was ein spitzen Motiv die Landschaft doch abgibt. Ich musste sie im Hinterkopf behalten um sie später zu zeichnen. Doch zunächst sollte ich die Schäden dieser Welt fixen. Das Dorf hat durch ihn einigen Schaden abbekommen. Aber es ist nichts, was sich nicht wieder reparieren lies. Ich verließ die Ebene und kehrte zum Dorf  zurück. Die Monster dieser Au bedanken sich für meine Hilfe und fingen schon mit dem wieder aufbau an. "Wartet kurz. Lasst mich das machen." sagte ich lächelnd und nahm meinen Pinsel zur Hand. Zunächst sahen sie mich etwas skeptisch an, erlaubten mir dann aber das zu tun, was ich machen wollte. Ich nahm die Farbe von meinem Band und fing an, das Zerstörte wieder aufzubauen. Mein Pinsel diente nicht nur als Waffe im Kampf, sondern er war auch in der Lage, die Zeichnungen zum Leben erwecken. Sprich jetzt wo ich die kaputten Wände neu gezeichnet habe, wurden sie real. Und schon stand das kaputte Dorf wieder und sah wie neu aus. Nachdem meine Aufgabe erledigt war, verabschiedete ich mich von allen und verschwand aus dieser Welt.

In meiner Welt angekommen, lies ich mich zunächst in die Luft fallen und blickte in die gefühlte Unendlichkeit. In der gesamten Welt hingen meine Bilder. Ich habe sie immer dann gezeichnet wenn ich in einer Au unterwegs war. Die verschiedenen Universen gaben immer eine gute Inspiration für meine Bilder ab. Seien es die Monster, die Landschaft, oder andere Dinge. Ich fertigte Skizzen an, und bringe sie dann hier zu ende. Wie jedes andere Bild auch, hänge sie schließlich in meiner Au. Es wirkt hier vielleicht noch etwas trostlos. Immerhin sind es nur wenige Bilder die hier hängen. Dafür gibt es einen anderen Ort der bei weitem viel schöner war. Ein Ort den ich selber kreiert habe. Ich nannte ihn die Doodle Sphere. Ein Ort an dem ich mich zurück ziehen konnte, wenn immer mir die gewohnte Umgebung auf die Nerven ging. Es ist mein persönlicher Raum, um künstlerisch Aktiv zu sein. Bisher habe ich nur eine kleine Insel kreiert, auf welcher ich entspannen kann. Aber ansonsten? Der Raum war noch recht leer, das gebe ich gerne zu. Ich arbeite ab und an daran, damit er sich immer mehr füllt. Manchmal fehlen mir die Ideen, für eine ordentliche Insel die ich gestalten kann. Dabei helfen mir dann die Au's die ich besuche. Nach einer weile, lehnte ich mich etwas zurück und versuchte etwas ruhe zu finden. Es war wie so oft eine einheitliche Stille. Eine unerträgliche Stille. Manchmal genoss ich sie. Manchmal verabscheute ich sie. Stille bedeutet mehr oder weniger, das man alleine ist. Und alleine sein, bedeutet das man Einsam ist. Einsamkeit, war das was ich so oft fühlte. Ich schloss die Augen. Versuchte nicht daran zu denken, was einfacher gesagt als getan war. Ehrlich gesagt, dachte ich schon oft daran, Freunde zu finden. Doch als Beschützer, werde ich wohl nie die Zeit dafür haben, richtige Freundschaften schließen zu können. Weswegen ich es erst gar nicht versuchte. Ich rette und bewache die Au's. Bindungen aufbauen, und sie zuhalten, erscheint mir dabei völlig unmöglich. Sie würden nur brechen. Ich würde sie nur in Gefahr bringen. Man könnte sagen, dass es wie ein Fluch für mich ist. Aber ich kam damit irgendwie klar. Nach diesem langen Tag schlief ich dann auch ein. Das war mein Leben. Das war ich. Ein einsamer Künstler. Ein einsamer Beschützer.

Viele Tage kamen. Viele Tage gingen. Ich beobachtete wie neue Au's entstanden. Besuchte sie für kurze Zeit, weil ich neugierig wurde, und kehrte zurück. Ich fing an die Doodle Sphere etwas zu erweitern. Mittlerweile waren es drei Inseln. Aber wirklich zufrieden war ich damit noch nicht. Sie wirkten noch so kahl. So leblos. Ich seufzte etwas und verließ die Sphere wieder. Momentan herrschte in meinem Kopf eine Leere. Keine Kreativität. Nichts. Auch ließen meine Skizzen zu wünschen übrig. Schätze ich brauche einen neuen Tapetenwechsel. Aber wohin könnte ich gehen? Ich betrachtete die verschiedenen Bilder der besuchten Au's. "kling" Ich lauschte dem Klang, welcher in meiner Welt wiederhallte. Mein Blick ging nach oben. Dort erkannte ich etwas schwaches leuchten. Ich nahm meinen Pinsel und sah mir das ganze etwas genauer an. Normalerweise stand meine Au still, was Töne anging. Außer Error griff an. Aber dieses mal, war es nicht Error. Ich sah wie sich ein Blatt nach und nach schwarz färbte. Schwarz? Was ging dort vor sich? Egal was es war, als Beschützer konnte ich nicht zulassen, dass dieser Au etwas passierte! Ich fasste den Entschluss dieser Welt zu helfen.

Der einsame Künstler und Beschützer der Au'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt