Abschied

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Krach!
"Urgh.." stöhnte ich etwas, als wir unsanft auf dem Boden landeten. Zunächst drehte sich noch alles ein wenig, bevor ich wieder richtig gerade aus sehen konnte. "Geht's euch gut..?" hörte ich Ink fragen. Ich sah mich irritiert um. "Ink? Wo steckst du?" fragte ich und setzte mich auf. "Hier oben..." Ich sah nach oben, was mich irgendwie direkt zum grinsen brachte. Ink hing über einem Ast und sah zu mir hinunter. "Grins nicht so, Blue." kicherte er. "Hängst gut ab, da oben?" fragte ich leicht kichernd. "Och ja. Gute Aussicht. Kann mich nicht beschweren." Er grinste etwas. Mein Blick fiel neben mich. "Dream, geht es dir gut?" Er lag neben mir, mit dem Rücken auf dem Boden und nickte leicht. "Ja...geht schon." flüsterte er halb. Als ich unsere Umgebung etwas genauer betrachtete, fiel mir auf, dass sie mir sehr vertraut vor kam. "Hey...wir sind bei mir Zuhause." "In Underswap?" entgegnete Ink bloß fragend. Ich nickte. "Immerhin ein sicherer Ort." Ich musste Ink zustimmen. Jetzt waren wir wenigsten sicher. Zu mindestens hoffe ich das auch. "Willst du mal da runter kommen?" fragte ich Ink und stand selber auf. "Näh. Ich häng hier ab." murrte er leicht. Er schien ja doch gut dort oben zu liegen. Ich reichte Dream meine Hand und zog ihn auf die Beine. Als er jedoch nach vorne taumelte, stützte ich ihn direkt ab. "Keine sorge. Zuhause kannst du dich ausruhen." "Ja.." Er lächelte schwach, was ich aufmunternd erwidern konnte. Ich sah hoch zu Ink, welcher sich nun endlich vom Baum hangelte. "Auf nach Sunnedout!" rief ich euphorisch und liefen somit auch schon los. Es war gut das Dream und in die Nähe des Dorfes gebracht hatte. Je schneller wir bei mir Zuhause ankamen, umso eher konnte er sich ausruhen. Ich muss sagen wir hatten eine Erholung dringend nötig. Ink war noch immer verletzt. Dream ging es allgemein nicht wirklich gut und auch ich war erschöpft. Auch wenn ich nicht gerne auf der faulen Haut lag. Als Mitglied der königlichen Garde muss ich doch immer fit bleiben! Und es reicht schon wenn mein Bruder faul ist. In Sunnedout angekommen, sahen wir wie die Monster dabei waren, die zerstörten Häuser wieder auf zubauen. Nightmare und Error hatten hier ordentlich für Ärger gesorgt. "Es ist doch zerstörter als anfangs gedacht..." hörte ich Ink sagen. Ich hörte eine gewisse Schuld in seiner Stimmlage heraus. "Mach dir keine sorgen! Wir bauen es ganz einfach wieder auf." Ich lächelte ihn aufmunternd an. Er lächelte etwas zurück und sah sich die Umgebung weiter an. Wir erreichten etwas später auch schon das Haus von mir und meinem Bruder. Ich öffnete die Haustür und lugte vorsichtig rein. "Paps? Chara? Seid ihr da?" fragte ich in das scheinbar leere Wohnzimmer. Mh. Ob sie unterwegs waren? Ich half Dream erst mal auf das Sofa, damit dieser sich hin legen konnte. Ink setzte sich vor das Sofa. Ich sagte zwar er könne auch im Sessel sitzen, doch er wollte lieber bei Dream sein. Naw! Er machte sich wirklich sorgen um seine Freunde. Ich ging zunächst in die Küche und setzte eine Kanne Tee an. Das es hier so verdächtig ruhig war, beunruhigte mich. Solange das Wasser kocht, ging ich nach oben zu unseren Zimmern. Nach den Vorkommnissen, war ich etwas ängstlich. Was wenn sie gar nicht hier sind? Wenn Nightmare oder Error hier waren und wieder Ärger gemacht haben. Ich atmete durch und öffnete die Tür zu Chara's Zimmer. Ihr Zimmer war dunkel, da die Rollos unten waren. Ich bekam keinerlei Antwort. Ich schloss die Tür wieder und seufzte leicht, bevor ich zu Paps Zimmer ging. Auch hier machte ich die Tür leise auf und lugte vorsichtig rein. Es war genauso dunkel wie in Chara's Zimmer. Ich ging langsam rein und sah mich um. Ich sah meinen Bruder schlafend im Bett liegen. Und Chara! Erleichtert atmete ich durch. Sie schlief also bei ihm. Leise schlich ich zum Bett um nach Beiden zu sehen. Ich war so froh das es ihnen gut ging. Selbst wenn mein Bruder ein fauler Knochen ist, sobald ich ihn brauch konnte ich auf ihn zählen. Und das war das wichtigste. Ich verließ das Zimmer wieder und schloss leise die Tür, bevor ich nach unten ging. Inzwischen war das Wasser heiß und ich füllte es in die Teekanne. Ich nahm noch drei Tassen und ging ins Wohnzimmer. Dream ist mittlerweile auf dem Sofa eingeschlafen während Ink wohl zeichnete. "Tee?" fragte ich ihn und er blickte auf. "Oh. Ja gerne." Er lächelte etwas und legte seinen Block zur Seite. Ich setzt mich zu ihm runter und gab ihn eine Teetasse. "Vorsicht. Ist noch heiß." Er nickte und behielt die Tasse erst mal in seinen Händen. "Wie geht es Dream?" fragte ich nach einer Weile des Schweigens. "Ich denke wenn er wach ist, wird es ihm kräftemäßig sicher wieder besser gehen." meinte Ink und trank aus seiner Tasse. "Was machen deine Verletzungen?" wollte Ink nun wissen. "Geht schon. Und deine?" stellte ich nun die Gegenfrage. "Dank dir auf jeden Fall besser als vorher." sagte er lächelnd. "Sag mal... Du scheinst dich wirklich sehr um deine Freunde zu sorgen, oder?" fragte ich etwas zurück genommen. Er sah mich eine Weile an, bevor er weg blickte. "Ja das tue ich. Du musst wissen. Bevor ich Dream kennengelernt habe, hatte ich niemanden. Ich war immer alleine. Hatte vielleicht Bekannte aus den Au's die ich gerettet habe. Wobei ich seid ihrer Rettung kaum noch hin gegangen bin. Als ich Dream dann traf, wollte er unbedingt mit mir befreundet sein. Aber wegen meiner Position als Beschützer und Erschaffer, und der Gefahren die damit verbunden sind, wollte ich nie Freunde haben. Aber jetzt bin ich froh das ich mich dafür entschieden habe." erzählte er mir. Allerdings erkannte ich auch Zweifel und Angst in seinem Blick. Irgendwie sagte mir mein Gefühl das ihm etwas große Sorgen bereitete. Und ich konnte mir schon denke was es war. "Aber...irgendetwas scheint dich zu bedrücken." Ink merkte wohl das mein besorgter Blick auf ihm ruhte, da er nicht aufsah. "Vielleicht. Wie gesagt meine Aufgabe ist gefährlich. Und ich alleine bin ein großer Gefahrenfaktor. Wenn man sich mit mir einlässt, lässt man sich auch mit dieser Gefahr ein. Gerade wenn man befreundet ist. Ich habe nur Angst, dass ich..." Er brach ab, da ich ihn fest umarmte. "Schon okay. Ich verstehe deine Angst..." sagte ich ruhig. "Es tut mir leid..." flüsterte er. Er hatte Angst das er seine ersten richtigen Freunde verlieren würde. Deswegen ließ er keinen an sich heran. Aus Angst sie könnten wegen ihm verletzt werden. "Mach dir keine sorgen, Ink! Wir kennen die Gefahr. Aber das hindert uns nicht daran, zu helfen. Selbst wenn wir keine Freunde wären, und du brauchst Hilfe. Ich würde dennoch kommen, und helfen." Ich löste die Umarmung und lächelte ihn breit an. "Ich würde genauso handeln..." erklang Dream's Stimme. Wir beide sahen zu ihm. Er war wach, hatte den Kopf zu uns geneigt und lächelte ebenso.

Der einsame Künstler und Beschützer der Au'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt