Erens POV
„Verdammt" murmele ich vor mich hin und stecke mir den schmerzenden Finger in den Mund. Wieso muss dieses bescheuerte Schloss auch jedes Mal klemmen? Mit einem Ruck ziehe ich den Draht durch die Speichen und höre schließlich das zufriedenstellende Klack und ziehe den Schlüssel ab. I
st doch eigentlich nicht so schwer Eren, denke ich und betrachte noch einen Moment mein abgeschlossenes Fahrrad in der Nische zwischen der Bar und dem angrenzenden Modegeschäft.Da ich heute ausnahmsweise mal mehr als rechtzeitig dran bin drehe ich mich entspannt um und schlendere auf den bei Tageslicht eher unscheinbar wirkenden Eingang zu, über welchem in schwarz-silbernen Lettern „Wall Rose" geschrieben steht.
Ich ignoriere das Geschlossen-Schild an der Tür und drücke selbige auf, als mir auch schon eine nervtötende Stimme entgegen tönt. „Eeeren, da bist du ja mein Süßer! Gut, dass du so früh dran bist, ich wollte dich gerade schon anrufen."
Eine zierliche Frau mit zugebundener brauner Mähne und Brille kommt mir strahlend von einem der Barhocker entgegen gesprungen.Bei dem Anblick kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Hanji, ist ja gut ich bin hier, was gibt es denn so wichtiges?" Ich laufe auf die Bar zu und lasse meinen Rucksack auf einen der Hocker nieder und lehne mich gegen die Theke.
„Erwin will dich um einen großen Gefallen bitten", wird sie nun ein wenig ernster und blickt mich mit großen Augen an. „Jean hat angerufen, dass er zuhause Probleme hat und heute erst ab 24:00 Uhr kommen kann.
Der Captain ist geschäftlich unterwegs und deshalb bleibst nur du, der vorher an der Bar einspringen könnte." Bei den letzten Worten setzt sie ihren berüchtigten Hundeblick ein und schaut mich bittend an.Ich seufze und meine nur: „Du weißt, dass heute Mittwoch ist. Ich habe morgen früh Schule und meine Eltern haben meinen Abendschichten nur zugestimmt, solange sie sich auf das Wochenende beschränken."
„Ja, dessen bin ich mir natürlich bewusst. Erwin sagt er hat deinen Vater schon angerufen und ihn um eine Ausnahme gebeten." „Und Grisha hat zugestimmt?", frage ich verwundert. „Ja, das hat er tatsächlich.", grinst Hanji zufrieden.
„Erwin sagt, er war selbst überrascht, aber dein Vater hatte gar keine Einwände. Vielleicht hat er heute einfach besonders gute Laune.", lacht mein Gegenüber zufrieden.„Naja, dann kann ich ja quasi gar nicht mehr nein sagen." „Sehr richtig erkannt, das kannst du niiicht!" strahlt Hanji nun über beide Ohren. „Heute wird es auch nicht allzu voll, das schaffst du bestimmt auch gut alleine, mein Lieber. Ich muss dann auch wieder."
Sie kneift mir einmal kurz in meine Backe und eilt kichernd davon. Ich stehe noch einen Moment verdutzt da und mache mich mit meinem Rucksack schließlich auf in die Lagerräume.
Seit fast zwei Jahren jobbe ich jetzt mittlerweile neben der Schule im „Wall Rose", einem der angesagtesten Schwulenclubs des Bezirks. Ja ich weiß, als 16-jähriger Schüler mag der Job in einem solchen Etablissement vielleicht etwas fragwürdig erscheinen.
Aber es ist quasi eine Familiensache, dass ich meinem Onkel Erwin gerne hin und wieder in seiner Bar aushelfe und mir so etwas Geld nebenher verdienen kann. Vor allem aber macht es mir wirklich Spaß und ist ja wohl allemal interessanter als im Supermarkt hinter der Kasse zu sitzen.Es hatte mich sowieso gewundert, dass meine Eltern Erwins Idee mir einen Job anzubieten zugestimmt haben, aber anscheinend bin ich mit sehr toleranten Eltern gesegnet.
Ursprünglich hatten wir uns allerdings darauf geeinigt, dass ich lediglich tagsüber im Lager aushelfe, oder bei den Vorbereitungen vor Baröffnung aushelfe, schließlich bin ich immer noch minderjährig.
Nach den ersten Monaten allerdings konnte ich es schon nicht mehr aushalten und überredete Erwin schließlich mich am Wochenende auch mal etwas länger dazubehalten.
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Zerstörerische Liebe [Ereri/Riren boyxboy] #SummerAward18
FanfictionPsychologischer Thriller, enthält YAOI Eren, 16 Jahre alt, schmachtet seit Jahren seinem großen Vorbild hinterher, das unerreichbar scheint. Obwohl er Levi doch ständig in der Arbeit um sich hat, scheint dieser ihn kaum wahrzunehmen. Als plötzlich...